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Auto1: Alles, was ihr über das Einhorn wissen solltet

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Auto1: Alles, was ihr über das Einhorn wissen solltet
Dienstag, 16. Januar 2018VonTeam

Unsere Rubrik “5um5” liefert jeden Tag um Punkt 5 Uhr insgesamt – wer hätte das gedacht – 5 wissenswerte Fakten, bahnbrechende Tipps oder hanebüchene Anekdoten rund um ein startupaffines Thema. Heute gibt es mal wieder 5 Links zu lesenswerten Artikeln. Dabei dreht sich alles um Auto1. Der japanische Geldgeber SoftBank pumpte gerade beachtliche 460 Millionen Euro in Auto1, das bisher nicht gerade Transparenz im Markt agierte. Die Berliner Gebrauchtwagenplattform, die lange Zeit total unter dem Radar der Szene flog, ist damit nun eines der wertvollsten Tech-Unternehmen Europas (Bewertung: 2,9 Milliarden Euro). Hier nun wirklich alles, was ihr über das Einhorn, das zuletzt 1,5 Milliarden Euro Umsatz erwirtschaftete und 2.500 Mitarbeiter beschäftigt, wissen solltet.

Doppel-Einhorn

Der Automobil-Großhändler Auto1 ging 2012 an den Start. Anfangs war das Startup, eine Händlerbörse für Gebrauchtwagen, aber noch unter dem Namen PKW1.net unterwegs. Zum Unternehmen gehören aber auch Plattformen wie wirkaufendeinauto. er Legende nach wollte Firmengründer Christian Bertermann vor dem Start des Unternehmens zwei Autos seiner Oma verkaufen und verzweifelte daran. Mit Hakan Koc gründete er deswegen Auto1. Später ergänzte Chris Muhr das Führungsteam der Autoverkaufsseite – siehe “Auto1: In gerade einmal 5 Jahren zum Doppel-Einhorn“.

Milliarden-Manager

So außergewöhnlich die Leistung von Bertermann und Koç ist, so wenig ist über die Gründer bekannt. Das Interview im November war ihr erstes überhaupt. Zum Treffen mit dem Handelsblatt erschienen sie in der Berliner Firmenzentrale mit offenen Hemdkragen und Kapuzenpulli. Zum legeren Auftritt passt, dass den beiden jedes Chefgehabe fernliegt. Im Großraumbüro im Stadtteil Kreuzberg muss keiner respektvoll zur Seite treten, wenn die Milliarden-Gründer sich ihren Weg über den hellen Holzfußboden bahnen – siehe: “Die Milliarden-Manager

Großhändler

Auto1 verkauft die Fahrzeuge als Großhändler an über 30.000 Autohäuser weiter. Dieses Geschäft erfolgt ohne Zwischenhändler, was die Marge der Platform erhöht. Zunächst: Auto1 ist kein Marktplatz im engeren Sinn, sondern ein Großhändler, der sich digitaler Methoden bedient. Marktplätze sind nicht Eigentümer der Waren, deren Verkauf (Zalando) oder Vermittlung (Uber) sie betreiben. Ein Verbraucher- und Finanzmagazin berichtete von deutlichen Unterschieden zwischen dem angekündigten und dem nach der Begutachtung bezahlten Preis – siehe: “7 Fragen und Antworten zum Riesen-Investment von Auto1

Heimlichtuerei

Öffentlichkeit war bisher nicht so ihr Ding. Mit Heimlichtuerei habe das nichts zu tun, versichert Koç. “Wir sehen nur keinen Sinn darin, uns selbst zu promoten. Wir nutzen die Zeit lieber, um die Company voranzubringen.” Ausgerechnet zwei studierte Internet-Nerds haben es geschafft, eine Branche aufzurollen, deren Image nur knapp über dem von Hütchenspielern rangiert. Sie haben 30.000 Autohändler als Kunden gewonnen, obwohl sie ihnen Teile des Geschäfts wegnehmen – siehe: “‘Und dann kam Oma’

IPO

Die Börse wird nach dem Einstieg von Softbank womöglich länger als erwartet auf Auto1 verzichten müssen. Die Summe von 460 Millionen Euro sei das, was wohl auch ein Aktienmarktdebüt gebracht hätte, sagte einer der beiden Gründer und Co-Chef Hakan Koc der Nachrichtenagentur Reuters. Deswegen stehe ein Börsengang erst einmal nicht an. Für die Zukunft ausschließen wollte er diese Variante freilich nicht – siehe “Gebrauchtwagenhändler ist Deutschlands wertvollstes Start-up“.

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Foto (oben): Shutterstock