"Chancen kann man nicht vorhersehen"
pixolus – simple, aber geniale mobile Datenerfassung
Auch im Jahre 2017 werden überall im Lande noch viele Daten abgetippt. Das Kölner Start-up pixolus setzt genau an diesem Stelle an. pixolus automatisiert die Datenerfassung. Ein Thema, das größer ist als die sechs Gründer anfangs gedacht haben.
“Eigentlich sind wir Bilderkennungsexperten, haben aber gemerkt, dass unsere Kunden auch eine Einbindung in Apps und ihre Systemumgebungen haben wollen. Manche Chancen kann man nicht vorhersehen: Beispielsweise arbeiten wir seit einigen Monaten zusammen mit der Uniklinik der RWTH Aachen und Philips Healthcare an einem sehr spannenden Projekt: Einer App zur Dokumentation in der Intensivpflege”, sagt Mitgründer Stefan Krausz im Interview mit deutsche-startups.de.
Wie würdest Du Deiner Großmutter pixolus erklären?
pixolus macht Schluss mit der Zettelwirtschaft: Fast jeder hat heute ständig sein Handy dabei – pixolus macht Software, um Zählerstände, IBANs, Artikelnummern, Typenschilder und vieles mehr per Smartphone-Kamera zu erfassen. Statt Daten abzutippen scannt man sie einfach. Das geht bequem, ratzfatz, ohne Fehler und mit Foto als Beleg.
pixolus ging Ende 2013 an den Start. Wie hat sich das Unternehmen seitdem entwickelt?
Wir sind auf 10 Mitarbeiter plus Studenten und Freelancer gewachsen und haben viele kleine und große Kunden aus ganz unterschiedlichen Branchen wie Energie, Medizin und Logistik. Durch Ausstellerstände auf Messen, Pitches und Vorträgen auf Kongressen und Presseberichte zu gewonnenen Awards sind wir bekannt geworden. Und wir haben mit pixometer und pixiban Apps, die man kostenfrei ausprobieren kann.
Hat sich Eurer Geschäftsmodell in den vergangenen Jahren verändert?
Wir haben uns breiter aufgestellt als zunächst geplant.
Wie genau?
Eigentlich sind wir Bilderkennungsexperten, haben aber gemerkt, dass unsere Kunden auch eine Einbindung in Apps und ihre Systemumgebungen haben wollen. Manche Chancen kann man nicht vorhersehen: Beispielsweise arbeiten wir seit einigen Monaten zusammen mit der Uniklinik der RWTH Aachen und Philips Healthcare an einem sehr spannenden Projekt: Einer App zur Dokumentation in der Intensivpflege.
Blicke bitte einmal zurück: Was ist in den vergangenen Jahren so richtig schief gegangen?
Ziemlich ins Schwitzen gekommen sind wir, als wir zwei Tage vor unserer ersten CeBIT als Aussteller ein Paket mit den falschen Flyern geliefert bekamen. Wir waren knapp dran und der Flyerproduzent hat uns das falsche Paket zugeschickt. Um ein Haar hätten wir auf der CeBIT keine Broschüren gehabt. Per Eilsendung haben wir dann doch noch gerade rechtzeitig die richtigen Flyer bekommen.
Und wo habt Ihr bisher alles richtig gemacht?
Einiges hätten wir vielleicht etwas schneller umsetzen können. Aber wir würden fast alles wieder so machen. Bewährt hat sich zum Beispiel unsere agile Vorgehensweise – Scrum – in Kundenprojekten.
Wo steht pixolus in einem Jahr?
pixolus ist neuerdings im neuen Förderprogramm „go-digital“ vom BMWi als Beratungsunternehmen für die Module „digitale Markterschließung“ und „digitalisierte Geschäftsprozesse“ autorisiert. Wir werden also noch mehr Bilderkennungs- und Digitalisierungslösungen für Kunden aus ganz verschiedenen Branchen erstellen. Um dies schnell umsetzen zu können, benötigen wir weitere Mitarbeiter.
Reden wir außerdem noch über Köln. Wenn es um Start-ups in Deutschland geht, richtet sich der Blick sofort nach Berlin. Was spricht für Köln als Start-up-Standort?
Wir verstehen uns als Digitalisierungspartner von Industrie und Mittelstand. Im Umkreis von 200 Kilometern gibt es in Köln wesentlich mehr potentielle Kunden als in Berlin. Aber natürlich sind wir oft in Berlin auf Messen und Kongressen – mindestens einmal im Monat.
Was macht den besonderen Reiz der Start-up-Szene in Köln aus?
Köln ist eine lebenswerte Stadt in guter geografischer Lage: Es gibt eine spannende Gründerszene und viele gute Hochschulen im Umkreis. All das ist wichtig für die Gewinnung und Bindung guter Mitarbeiter.
Was fehlt in Köln noch?
Die Vernetzung zwischen Stadt, IHK, lokalen Unternehmen und Hochschulen könnte noch enger sein. Es gibt viele Initiativen für Gründungen und zur Digitalisierung – mehr braucht es nicht, eher eine Bündelung.
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