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Blick hinter die Kulissen: So entstand der Tinkerbots-Spot
Der nächste SevenVentures Pitch Day steht vor der Tür! Gesucht wird wieder das innovativste Start-up-Unternehmen. Im vergangenen Jahr gewann Tinkerbots den SevenVentures Pitch Day. Das Unternehmen, das die Roboter ins Kinderzimmer bringt und dabei für Spannung und kreative Ideen sorgt, hat erst kürzlich die Dreharbeiten zu seinem ersten Fernsehspot beendet.
Eine gute Gelegenheit für SevenVentures, sich mit Birgit Immen und Thomas Grupp von der ProSiebenSat.1 Kreativagentur 7Stories und Tinkerbots CEO Adrienne Fischer zusammen zu setzen, um darüber zu sprechen, was ein gelungenes Werbefilmchen ausmacht, was beide Seiten dazu gelernt haben und wie die Farbe eines Kinder-T-Shirts den gesamten Drehplan umschmeißen kann.
Nochmal Glückwunsch zum Gewinn des SevenVentures Pitch Day (7VPD) 2016, Adrienne. Kannst du uns ein bisschen mehr über Tinkerbots und euren Werdegang erzählen?
Adrienne: Leo, einer unserer Mitbegründer, produzierte den ersten Prototypen als Teil eines Studentenprojekts an der Bauhaus-Universität. Sein Ziel: Er wollte Lego zum Leben erwecken! Gemeinsam mit unseren anderen zwei Mitbegründern entwickelte er das Produkt und im Laufe der Jahre sind daraus die Tinkerbots geworden, die wir heute kennen – ein Roboter-Set mit Adaptern für Lego mit einem “Powerbrain”, das den Roboter und verschiedene Bewegungsmodule und Sensoren steuert. Alles kann via Smartphone bedient werden.
Klingt spannend. Wie ging es weiter, nachdem ihr dann den 7VPD und damit auch die Finanzierung eines ersten eigenen TV-Spots gewonnen hattet?
Adrienne: Dass wir den 7VPD gewonnen hatten, erfuhr ich, als ich bei Tinkerbots anfing. Kein schlechter Start! Wir begannen direkt, gemeinsam mit 7Stories nach Ideen für den Spot zu suchen, entschieden uns aber letztlich dazu, erst 2017 einen Dreh anzugehen. Aus unserer Sicht waren wir 2016 schlicht noch nicht soweit. Wir hatten zwar bereits einen eigenen Online-Shop, aber im stationären Handel gab es unsere Tinkerbots noch nicht (mittlerweile gibt es unsere Produkte bei der großen US-Kette Barnes & Noble). Hinzu kam, dass wir gerade dabei waren, eine neue Produktreihe zu entwickeln.
Hattet ihr sofort eigene Ideen für euren ersten TV-Spot?
Adrienne: Natürlich hat man selbst Vorstellungen davon, wie so etwas am Ende aussehen könnte. Aber das Arbeiten mit 7Stories war wirklich angenehm, denn wir hatten das Gefühl, dass uns wirklich zugehört wurde, während wir gleichzeitig von kompetenten Ratschlägen profitierten.
Birgit und Thomas, was macht aus eurer Expertensicht einen gelungenen Fernsehspot aus?
Birgit: Im Wesentlichen geht es darum, die zentrale Produkt-Message in den Fokus zu rücken. Das ist in nur 20 Sekunden keine leichte Aufgabe. Das Ziel ist es, den Zuschauern Lust auf mehr zu machen, eine emotionale Bindung aufzubauen und gleichzeitig auch noch wichtige Informationen zum Produkt zu vermitteln. Weil wir selbst nicht diejenigen sind, die das Produkt am besten kennen, treffen wir uns am Anfang immer mehrere Male mit den Kunden, um gemeinsam zu brainstormen. Hier sagen wir immer: „Stellt euch vor, ihr erklärt euer Produkt Freunden bei einem Bier.“ Am Ende nichts anderes als ein Elevator Pitch für das Produkt. Der Kunde ist natürlich der Experte, wenn es darum geht, anderen Menschen zu erklären, was das Besondere an ihren Produkten ist. Aber ein überzeugender TV-Sport braucht eine interessante Geschichte und diese Geschichten können wir am besten erzählen. Wir hauchen den Produkt-Messages quasi Leben ein. Ein gelungener Spot spricht viele verschiedene Menschen gleichzeitig an. Der Werbespot für Tinkerbots hatte im Wesentlichen zwei Zielgruppen: Auf der einen Seite natürlich Kinder – die Werbung muss es schaffen, sie zu erreichen. Zudem geht es aber auch darum, direkt die Eltern anzusprechen, denn am Ende sind sie es, die die Produkte kaufen.
Wie habt ihr dann, als das grundsätzliche Konzept feststand, den Sprung von den Storyboards bis hin zum fertigen TV-Spot geschafft?
Thomas: Wir begannen die Suche nach Schauspielern, einer passenden Location und einem Kamerateam. Dann starteten die Dreharbeiten. Die größte Herausforderung vor der wir standen, war, dass wir mit Kinderschauspielern zusammenarbeiteten. Denn: Laut Gesetz dürfen Kinder in Deutschland maximal nur vier Stunden pro Tag arbeiten. Wenn man davon dann noch Zeit für Kostüm, Make-up und das Austesten der Tinkerbots abzieht, bleibt am Ende nicht mehr allzu viel Zeit für den eigentlichen Dreh übrig. Es gibt natürlich Probleme, die im Vorfeld einfach nicht vorhersehbar sind. So hatten wir die Outfits für die Kinder bereits vor dem Dreh ausgesucht. Die Schwierigkeit: Die Farbe eines T-Shits ähnelte der Farbe des Produkts so sehr, dass die Tinkerbots vor der Kamera kaum zu sehen waren. Da muss dann eine schnelle Lösung vor Ort her. Das Filmen eines 20-Sekunden-Spots beinhaltet eine Menge Leute und erfordert viel Koordination, vor allem dann, wenn Kinder involviert sind. Vor Ort waren alles in allem rund 20 Personen, die betreut und angeleitet werden mussten. Hinzu kamen weitere 20 Personen, die beim Dreh nicht vor Ort waren. Sobald der Spot einmal abgedreht ist, ist alles Weitere meist recht einfach, weil das Storyboard mit dem Kunden vorher bereits abgesprochen wurde. Der Finalisierungsprozess ist oft ein recht dynamischer Vorgang, in dem wir ständig Feedback vom Kunden einholen und Verbesserungen vornehmen. Im Falle von Tinkerbots dauerte der gesamte Prozess vom ersten Storyboard bis zum letzten Schnitt etwa 6 Wochen.
Gibt es Dinge, die man unbedingt beachten sollte, wenn man einen TV-Spot produziert?
Birgit: Wir müssen wirklich vorsichtig sein, dass wir mit unseren Ressourcen wie Schauerspieler oder Musik, genau das tun, was abgesprochen ist. Denn: Wir erwerben Lizenzen von Agenturen, die unsere Schauspieler vertreten. Diese legen vorab genau fest, wie lange der Spot sein kann oder in welchen Medien und in welchen Ländern er gezeigt werden darf. Die Lizenzrichtlinien sind extrem strikt – umso mehr, wenn man, wie in unserem Fall, auch noch mit Kindern zusammenarbeitet. Und auch wenn der 20-Sekunden-Spot nur minimale fünf Sekunden länger ist, gilt das schon als Verletzung der erworbenen Lizenz. Dabei ist das im TV so eine Sache: Wenn das Material einmal im Umlauf ist, dann gibt es kein zurück mehr. Es gilt daher, umso vorsichtiger mit regulatorischen Rahmenbedingungen umzugehen.
Und wie sieht der fertige Spot nun aus?
Adrienne: Im Spot spielen zwei Kinder in ihrem Zimmer mit Tinkerbots. Das eine Kind sagt stolz: „Mein Rennwagen-Roboter kann das”, darauf erwidert das zweite Kind „Schau mal, mein Hunde-Roboter kann dafür das hier“. Eben ein typischer Streit unter Geschwistern, wenn es um das Thema Spielzeug geht. Am Ende erkennen sie, dass ihre Roboter von jemand anderem gesteuert werden, sie sehen sich um und stellen fest, dass ihr Vater den Roboter über sein Smartphone lenkt – auch er will spielen! Wir hatten zunächst nur mit den beiden Kindern geplant und dann später beschlossen, den Abschluss des Spots mit dem Vater hinzuzufügen. Damit bekommt der Clip eine augenzwinkernde Note, die betont, dass Tinkerbots ein Spielzeug für die ganze Familie ist. Ausgestrahlt wird der Spot im kommenden Oktober. Wir jedenfalls sind überzeugt und sind jetzt schon gespannt, wie die Zuschauer reagieren werden!
Wie sieht die Zusammenarbeit zwischen einer Kreativagentur wie 7Stories und Tinkerbots genau aus?
Thomas: Uns ist es besonders wichtig, eng mit dem Kunden zusammenzuarbeiten, um möglichst allen Vorstellungen gerecht zu werden. Aber natürlich muss das Ganze auch auf dem TV-Bildschirm funktionieren. Zu allererst lassen wir uns erklären, wo die Reise hingehen soll und wollen möglichst alles über Produkt und die Idee dahinter wissen. Dann bieten wir unser Experten-Knowhow an. Wenn wir also aus Erfahrung wissen, dass eine Einstellung oder ein Detail, sagen wir ein Kind mit kariertem Hemd nicht funktioniert, – weil so ein Muster im Bild flimmert – dann sagen wir das gleich, beraten, finden eine gemeinsame Lösung mit dem Kunden. Zu guter Letzt ist ein ständiger kreativer Austausch mit dem Kunden von größter Bedeutung.
Wenn wir jetzt nochmal den Blick zurückwerfen zum SevenVentures Pitch Day 2016. Was hat euch besonders gefallen? Und die wichtigste Frage: Würdet ihr eine Teilnahme weiterempfehlen?
Adrienne: Ich würde es jedem empfehlen. Welche anderen Möglichkeiten gibt es für kleine Start-ups, ihre Produkte im Fernsehen einem breiten Publikum zu präsentieren? Gerade am Anfang gehen viele Jungunternehmen davon aus, es genügt, wenn sie ihre Produkte im Social Web bewerben. Doch: Über Social Media erreichst du letztlich nicht annähernd so viele Menschen wie über TV-Werbung. Insgesamt war es eine runde Sache. Wir hatten immer das Gefühl, an die Hand genommen zu werden und wurden zu jeder Zeit ausreichend unterstützt. Für uns war die finanzielle Unterstützung ehrlicherweise ein entscheidender Faktor, aber das Know-how und die entsprechende Expertise hat uns insbesondere mit Blick auf unsere Marketingstrategie weitergebracht. Wir haben wirklich viel gelernt.
Nachdem ihr jetzt euren ersten TV-Spot fertiggestellt habt, die Frage: Was wäre euer entscheidender Tipp für andere Start-ups, die darüber nachdenken, im Fernsehen zu werben?
Adrienne: Ich denke, am ehesten haben wir mitgenommen, dass die Produktion eines 20-Sekunden-Spots besonders herausfordernd ist, sobald Kinder involviert sind. Umso wertvoller war ein Partner wie 7Stories, der uns bei allem zur Seite stand. Dabei gibt es natürlich auch Vorzüge bei der Arbeit mit Kindern: Sie verstellen sich ganz einfach nicht und geben sich genauso wie sie eben sind. Besonders hinter den Kulissen wurde das deutlich, als unsere kleinen Schauspieler mit den Tinkerbots gespielt haben. Sie liebten es!
Tipp! Der SevenVentures Pitch Day 2017 findet am 26. Oktober 2017 auf der DLD Conference in Berlin statt. Der SevenVentures Pitch Day ist das jährliche Top-Event von ProSiebenSat.1 für Gründer und zählt laut Forbes Magazin zu den wichtigsten Start-Up Wettbewerben weltweit. Bewerber können Millionen in Form von TV-Werbegeldern gewinnen und somit ihre Geschäftsidee schnell groß rausbringen. Bewerbungen können bis zum 8. Oktober auf sevenventures.de eingereicht werden. Mehr Informationen über Tinkerbots erhalten Interessierte auf tinkerbots.de.