“Mein Tag beginnt meistens um 5 Uhr morgens”
2011 gründeten Naomi Owusu, Andreas Gerauer, Matthew Ulbrich und Peter Dendl Tickaroo, eine Live-Content-Technologie für Profi-Reporter. Kunden wie kicker, Lagardère Sports und Spiegel Online setzen bereits auf das junge Start-up. Im Mini-Interview mit deutsche-startups.de spricht Tickaroo-Mitgründerin Owusu über Probleme, Partner und Amigos.
Wie sieht Dein ganz normaler Start-Up-Arbeitsalltag aus – von früh bis spät?
Es gibt bei mir tatsächlich keinen typischen Arbeitsalltag. Mein Tag beginnt meistens um 5 Uhr morgens, dann schreibe ich zuerst die Mails, die ich am Vorabend nicht mehr geschafft habe. Wenn ich nicht zu einem externen Termin muss, bin ich zwischen 9 und 9.30 Uhr im Büro. Dort stehen dann zuerst der Jour Fix, Briefings und Status-Updates an. Anschließend arbeite ich alle relevanten anstehenden Themen ihrer Priorität nach ab. Im Laufe des Tages müssen dann meistens auch die Finanzen und Zahlen gecheckt, Projekte evaluiert und initiiert sowie Kooperationspartner angerufen und Unterschriften getätigt werden. Den ganzen Tag über steht meine Tür offen, was dazu führt, dass rund um die Uhr Kollegen mit Themen, Herausforderungen, Feedback oder neuen Ideen auf mich zu kommen können. Wenn ich weiß, dass ich viel unterwegs bin oder wichtige Deadlines anstehen, gebe ich auch mal Themen ab oder arbeite von zuhause aus. Bei viel Stress und Zeitdruck bleibe ich auch mal länger im Büro. Den Weg zur Arbeit bestreite ich so oft es das Wetter zulässt mit dem Fahrrad: Das ist für mich die ideale Zeit um mir Inspiration für neue Ideen oder Verbesserungen zu holen. Am Wochenende und an Feiertagen bin ich wirklich nur am Laptop, wenn es die Situation erfordert oder viel los ist. Obwohl ich 24/7 an Tickaroo denke, sind mir Pausen und Erholungsphasen wichtig, denn: Sie machen mich produktiver, ausgeglichener und belastbarer.
Was hättest Du gerne gewusst, bevor Du Dein Start-up gegründet hast?
Sehr gerne hätte ich die Stolperfallen, in die ich bis jetzt gefallen bin, schon vorher gekannt. Andererseits wären mir dann wahrscheinlich andere Probleme begegnet. So konnte ich daraus lernen und bin um einige wertvolle Erfahrungen reicher.
Was ist die wichtigste Lektion, die Du als Gründer bisher gelernt hast?
Arbeit auch einmal abgeben und die Kompetenzen anderer Mitarbeiter nutzen und weiterentwickeln. Als Team erreicht man viel mehr als im Alleingang. Eine gute Kommunikation ist hier das A und O. Weiter wichtig: Wert auf die Auswahl der richtigen Partner legen – lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende.
Wie findet man die passenden Mitarbeiter für sein Start-up?
Viele unserer heutigen Mitarbeiter haben wir über Empfehlungen von Kollegen oder Kontakte gewonnen. Ansonsten nutzen wir bei Bedarf auch Stellenanzeigen über Karriere-Portale. Wenn wir mit den eingereichten Arbeitsproben bzw. absolvierten Testaufgaben zufrieden sind, ist es weiterhin wichtig abzuwägen, ob der neue Mitarbeiter das Team gut ergänzen kann. Passt er oder sie zur Unternehmenskultur? Sind Gemeinsamkeiten da? Bei Junior-Stellen sind Praktika für beide Seiten der ideale Einstieg um zu sehen ob die gegenseitigen Erwartungen erfüllt werden können.
Welchen Tipp hast Du für andere Gründer?
Egal, wie viel du arbeitest: Nimm dir immer mal Zeit die vergangenen Entwicklungen zu evaluieren. Werde dir klar, was dein Ziel ist und was dich und dein Unternehmen in der Entwicklung vorwärts bringt! Was hemmt die Entwicklung? Sei ehrlich zu dir selbst. Haben deine Mitarbeiter bessere Ideen als du und setzen sie diese für das Unternehmen ein, kannst du nur gewinnen. Your Ego is not always your Amigo.
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