Expansion
Darum geht conichi in San Francisco auf Kundenjagd
Mit conichi können Hotelgäste ihre persönlichen Präferenzen für den Hotelaufenthalt hinterlegen. Beim Betreten des Hotels erkennt das Start-up mittels Beacons den Gast und übermittelt die Informationen an die Rezeption. Die App öffnet zudem Zimmertüren. Hotelgigant HRS investierte im vergangenen Jahr stattliche 10 Millionen Euro in das Start-up, das von Maximilian Waldmann und Frederic Haitz gegründet wurde. Gerade expandierte das junge Unternehmen in die USA Im Interview mit deutsche-startups.de spricht Mitgründer Waldmann über San Francisco, Kundengruppen und greifbare Zahlen.
conichi ist nun auch in den USA mit einem eigenen Büro vertreten. Warum habt Ihr euch zu diesem Schritt entschlossen?
Die Entscheidung, ein Büro in San Francisco zu eröffnen, haben wir getroffen, weil globale Hotelketten und die Headquarters der führenden Technologie-Unternehmen ihren Sitz in den USA haben – das bedeutet, dass dort auch die Entscheidungen bezüglich der Implementierung neuer Technologien wie conichi gemacht werden.
Ist das so wichtig für euch?
Je näher man an den Entscheidungsträgern sein kann desto besser, um solche Entscheidungsprozesse selbst beeinflussen zu können. Gepaart mit der Innovationsbereitschaft der Amerikaner und der Offenheit gegenüber neuer Technologien, war dies ein natürlicher nächster Schritt für uns, auf dem Weg conichi zum führenden Standard im Bereich des Hotel Check-in/outs für Unternehmen zu etablieren.
Ihr betreibt bereits mehrere Büros in Europa und eine Niederlassung in China. Warum diese vielen Niederlassungen?
conichi hat zwei maßgebliche Kundengruppen: Unternehmen und Hotels. Für beide Seiten bedarf das Thema Digitalisierung einen persönlichen Kontakt und eine Einführung in das Produkt ist unabdinglich. Um das größte Potential für beide Seiten zu generieren, müssen wir nah am Kunden sein, genau verstehen was benötigt wird und in eine intensive Beratung gehen. Zwar ist der Sales und Support vor Ort um vieles aufwändiger als es die Beratung über remote wäre, jedoch haben die vergangenen Jahre bewiesen, dass dieses Investment sich absolut lohnt.
Der Faktor Mensch ist somit extrem wichtig für euer Modell?
Gerade im B2B-Bereich ist der persönliche Kontakt und die Beratung das A und O – mit dem Zuwachs der Digitalisierung nimmt die Relevanz des persönlichen Kontakt exponentiell zu. In China ist es übrigens unmöglich, auch nur einen Schritt zu tätigen ohne ein Netzwerk vor Ort aufgebaut zu haben – Stichwort und wichtige Handelspraxis ist hier das Guanxi.
Wie tauscht sich euer Team, das ja dann überall auf der Welt sitzt, aus?
Für die tägliche Kommunikation nutzen wir, wie wahrscheinlich die meisten Startups, Slack, GoToMeeting und Google Docs. Einmal pro Woche gibt es ein Townhall-Meeting, in dem sich alle Teamleads einwählen müssen – hier gibt es eigentlich nur eine mögliche Stunde in den verschiedenen unseren Zeitzonen am Sitz der Offices. Eine gute Vorbereitung für das Meeting und eine klare Agenda sind hier absolut entscheidend, um dieses effizient ablaufen zu lassen.
Seht ihr euch alle auch mal?
Pro Quartal gibt es dann noch ein Assembly, an dem das gesamte Team virtuell oder vor Ort teilnimmt – hier bringen wir uns alle auf den neusten Stand und besprechen die Roadmap für die kommenden Monate. Einmal pro Jahr treffen wir uns dann alle gemeinsam in Berlin zum Kick-off um das nächste Jahr zu besprechen und im Team persönlich und am selben Ort Zeit miteinander zu verbringen.
Wo steht conichi in einem Jahr?
Die ersten global agierenden Hotelketten werden conichis Technologie verwenden und in den USA werden wir unsere Position als Marktführer im Bereich des Hotel Check-in/outs ausgebaut haben. Am wichtigsten ist uns jedoch, dass wir im Laufe des kommenden Jahres gemeinsam mit unseren Corporate-Kunden, dem Markt greifbare Zahlen liefern, wie hoch die Ersparnisse und gewonnen Effizienzen vor allem bei Geschäftsreisen sind – hier gibt es für jedes Unternehmen enormes Einsparungspotential. Bei einem so neuen Thema wie conichi, gibt es immer innovative Köpfe, die gemeinsam mit uns den Markt aufmischen aber auch viele, die gerade erst springen wenn sie sehen was sie verpassen.
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