Von Alexander
Dienstag, 25. Juli 2017

vermietet.de kämpft gegen “Aktenordner voller Papier”

"Viele vergessen, dass eine vermietete Immobilie vor allem erst einmal eines ist: ein Investment. Doch während ich bei meinen anderen Anlageprodukten wie Aktien oder Anleihen keinerlei Arbeit habe, verhält sich dies bei der Immobilie genau gegenteilig", sagt Jannes Fischer, Gründer von vermietet.de.

AXA Deutschland, Axel Springer Digital Ventures und mehrere Business Angels investierten kürzlich in die Immobilienplattform vermietet.de. Über die Plattform können Eigentümer ihre Immobilien verwalten. Als Konkurrenten für sein Projekt hat Mitgründer Jannes Fischer “jene Lösungen, mit denen der private Vermieter zur Zeit noch hauptsächlich arbeitet” ausgemacht. Damit meint er “Microsoft Excel, Kontoauszüge und Aktenordner voller Papier”.

“vermietet.de ist hier die erste Plattform, welche Eigentümern die Vermietung und Verwaltung ihrer Objekte digital und ganzheitlich in der Cloud anbietet – und die Daten sowohl auf dem Desktop als auch auf dem Mobiltelefon jederzeit verfügbar macht”, sagt Fischer, der das Start-up gemeinsam mit Dmitry Dzifuta (ehemals Lendico) und Georg Untersalmberger (ehemals Auctionata) führt. vermietet.de ging im März dieses Jahres an den Start.

Für professionelle Anleger ist vermietet.de kostenpflichtig. Zudem gibt es weitere kostenpflichtige Funktionen – wie ein Login für mehrere Benutzer und weitere Analysemöglichkeiten. Für alle anderen Nutzer ist vermietet.de kostenlos. “Kosten fallen in Zukunft nur an, wenn einzelne Zusatzdienstleistungen gebucht werden – wie etwa der Briefversand direkt aus der Software heraus”, verspricht Fischer.

“Leidenschaft und Expertise”

Im Mini-Interview mit deutsche-startups.de spricht Jannes Fischer, Gründer von vermietet.de, über Daten, Hausverwaltungen und Ökosysteme.

Welches Problem wollt Ihr mit vermietet.de lösen?
Viele vergessen, dass eine vermietete Immobilie vor allem erst einmal eines ist: ein Investment. Doch während ich bei meinen anderen Anlageprodukten wie Aktien oder Anleihen keinerlei Arbeit habe, verhält sich dies bei der Immobilie genau gegenteilig. Sie muss saniert und renoviert werden, Mieter müssen gesucht, Abrechnungen und Steuerklärungen erstellt und der monatliche Mieteingang kontrolliert werden. Während ich aber bei meinen anderen Investments im Onlinebanking unkompliziert den aktuellen Wert und die Rendite abrufen kann, fehlt mir diese Transparenz trotz der ganzen Mehrarbeit bei meiner Immobilie komplett. Wir lösen dieses Problem, indem wir dem Eigentümer eine SaaS-Lösung zur Verfügung stellen, welche sich mit seinem Bankkonto verbindet und so einen Großteil seiner Arbeit automatisiert und dabei gleichzeitig die gewonnenen Daten nutzt, um Transparenz über sein Immobilieninvestment herzustellen.

Jede Woche entstehen dutzende neue Start-ups, warum wird ausgerechnet vermietet.de ein Erfolg?
Zum einen, weil wir genau das richtige Produkt zum richtigen Zeitpunkt haben. Die ursprüngliche Idee zu vermietet.de entstand Mitte 2016 tatsächlich aus unserem persönlichen Bedarf nach einer modernen und zeitgemäßen Lösung zur Verwaltung von Immobilien. Seit unserem Launch im März zeigt das viele positive Feedback unserer Kunden, dass es ihnen ganz genauso ging. Gleichzeitig glauben wir, dass die Immobilienbranche auch als Ganze noch am Anfang der Digitalisierung steht und hier ungemeine Potentiale birgt. Was in der Fintech-Branche bereits vor einigen Jahren begann, nimmt im PropTech gerade erst seinen Lauf. Dabei sind wir überzeugt – und das ist wohl der wichtigste Punkt – dass wir als erfahrenes Team, das gerne gemeinsam arbeitet die nötige Leidenschaft und Expertise mitbringen, um dieser Herausforderung gewachsen zu sein.

Wo steht vermietet.de in einem Jahr?
Unser Ziel ist es, die erste Wahl auf dem Markt für private Wohnungs- und Hauseigentümer und Hausverwaltungen zu sein. Dabei wollen wir ein komplettes Ökosystem schaffen, von dem der Vermieter nur der erste Schritt ist. Der wahre Mehrwert entsteht, wenn alle Beteiligten eine gemeinsame Plattform zur Interaktion haben. Deshalb wird unsere Lösung langfristig auch alle anderen Dienstleister aus der Immobilienbranche wie Mieter, Handwerker, Makler, Banken und Versicherungen vernetzen.

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