Ratis = Rechtsberatung im Netz

Wenn sich eine Kanzlei zum LegalTech-Start-up wandelt

"Ratis bietet für bestimmte rechtliche Lebenslagen maßgeschneiderte Beratungsangebote. Mit der Spezialisierung gewährleisten wir sowohl die hohe Qualität unserer Beratung als auch eine große Effizienz in der Bearbeitung", sagt Ratis-Macher Martin Bartenberger.
Wenn sich eine Kanzlei zum LegalTech-Start-up wandelt
Montag, 24. Juli 2017VonAlexander

Rund um das Trendthema LegalTech gibt es immer mehr spannende frische Ideen zu begutachten – etwa Ratis, ein Start-up, das als Ausgründung aus einer bestehenden Rechtsanwaltskanzlei das Licht der Welt erblickte. Rechtsanwalt Sven Galla und Martin Bartenberger sind die treibenden Kräfte bei Ratis, das gerade erst einen Anwalts-Chatbot an den Start schickte. Das junge LegalTech-Unternehmen kümmert sich etwa um Flugverspätungen, Kündigung von Arbeitsverhältnissen oder den Widerruf von Verbraucherdarlehen.

“Wir bieten unseren Kunden hochspezialisierte Rechtsberatung in konkreten Lebenslagen. Durch diese Fokussierung auf konkrete Lebenslagen können wir rasche und effiziente Abläufe garantieren. Das bringt viele Kostenvorteile; wir können unsere Angebote dadurch preiswerter, anbieten als andere Anwälte”, sagt Mitgründer Bartenberger. Der erwähnte Chatbot dagegen kümmert sich bisher nur um Flugverspätungen. “Mit der ersten Version wollen wir zeigen, was mit dem heutigen Stand der Technik auch bereits in Deutschland möglich ist. Wir freuen uns daher über Vorschläge weiterer rechtlicher Themen, bei denen unser Chatbot unterstützen soll“, sagt Galla.

“Dies macht uns in Deutschland derzeit einzigartig”

Im Mini-Interview mit deutsche-startups.de spricht Ratis-Macher Martin Bartenberger über Beratungsangebote, Digitalisierung und Kostenvorteile.

Welches Problem wollt Ihr mit Ratis lösen?
Jeder Rechtsuchende stellt sich in der Regel zwei Fragen: Wo finde ich den richtigen Anwalt für mein Problem? Kann ich mir eine rechtliche Auseinandersetzung leisten und ist es mir das wert?
Auf diese zwei drängenden Fragen gibt Ratis eine Antwort. Denn Ratis bietet für bestimmte rechtliche Lebenslagen maßgeschneiderte Beratungsangebote. Mit der Spezialisierung unserer Anwälte ausschließlich auf bestimmte Fragestellungen gewährleisten wir sowohl die hohe Qualität unserer Beratung als auch eine große Effizienz in der Bearbeitung. Dabei versuchen wir das volle Potential der Digitalisierung zu nutzen, um unsere internen Abläufe zu vereinfachen und unseren Mandanten eine möglichst unkomplizierte Beratung zu bieten. Die damit einhergehenden Kostenvorteile geben wir an unsere Mandanten in unserer Preisgestaltung weiter, getreu unserer Maxime: Höchste Qualität zum besten Preis.

Jede Woche entstehen dutzende neue Start-ups, warum wird ausgerechnet Ratis ein Erfolg?
Die Maxime verrät bereits unser Erfolgsgeheimnis: Dass die mit einer Spezialisierung einhergehenden Qualitäts- und Effizienzsteigerungen einen Erfolgsfaktor darstellen, ist ein in vielen Branchen belegter betriebswirtschaftlicher Grundsatz. Die Rechtsberatung ist da keine Ausnahme.

Wer sind Eure Konkurrenten?
Konkurrenten von Ratis sind einerseits die klassischen Anwaltskanzleien und andererseits sogenannte „Alternative Legal Service Providers“, die ihren Kunden – häufig auf Basis technischer Anwendungen – rechtliche Dienstleistungen erbringen, ohne Rechtsanwälte zu sein. Mit unserem Angebot vereinen wir die Vorteile der Angebote der Konkurrenz und begegnen deren Nachteilen. Dies macht uns in Deutschland derzeit einzigartig.

Wo steht Ratis in einem Jahr?
Kurz gesagt: Wir wollen den Rechtsberatungsmarkt in Deutschland revolutionieren und in fünf Jahren zu den größten deutschen Kanzleien gehören. Dafür möchten wir Ratis zur führenden Marke im Rechtsberatungsbereich aufbauen. In einem Jahr wollen wir zumindest mit einem Beratungsangebot für die Rechtssuchenden in Deutschland sichtbar sein und mindestens einen wichtigen Kooperationspartner dauerhaft gewonnen haben.

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Foto (oben): Shutterstock

Alexander

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.