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Xing – Übernahmen als massiver Wachstumstreiber

Mit InterNations und Prescreen verkündete Xing gerade zwei spannende Unternehmen. Für die Übernahmen zahlt Xing im besten Fall 57 Millionen Euro. 27 Millionen als Basiskaufpreis und bis zu 30 Millionen als Earn Out. Eine stolze Summe! Das Investment dürfte sich aber lohnen.
Xing – Übernahmen als massiver Wachstumstreiber
Freitag, 14. Juli 2017VonAlexander

Das Business-Netzwerk Xing haben in der Digitalszene schon zahlreiche Zeitgenossen mehrmals den baldigen Tod vorhergesagt – immer unter Hinweis auf den amerikanischen Konkurrenten LinkedIn, das bekanntlich inzwischen zu Microsoft gehört. Noch gibt es das Hamburger Digitalunternehmen aber – und die Hansesaten haben eine glasklare Strategie. Mit Feuereifer setzt das Xing-Team seit einiger Zeit konsequent auf das Boomthema Jobs (und alles um dieses Thema herum). E-Recruiting ist inzwischen auch der größte Wachstumstreiber des Unternehmens.

Dazu passen die Übernahmen der vergangenen Tage. Gerade erst übernahm Xing InterNations, ein Netzwerk für Menschen, die im Ausland leben und arbeiten. Rund 10 Millionen Euro legten die Norddeutschen für das 2007 gegründete Unternehmen auf den Tisch. “Bei Erreichung ambitionierter operativer Ziele kann bis 2020 zusätzlich ein Earn Out in einem erwarteten Rahmen von 8 bis 20 Millionen Euro erzielt werden”, teilt das Unternehmen weiter mit.

Wenige Tage zuvor kaufte das Business-Netzwerk das Bewerbermanagementsystem Prescreen. “Der Basiskaufpreis beträgt 17 Millionen Euro. Er kann sich bei Erreichung ambitionierter operativer Ziele bis 2020 um Earn-Out-Zahlungen in einem erwarteten Rahmen von 5 bis 10 Millionen Euro erhöhen”, teilten die Hanseaten zur Übernahme Prescreen wurde 2012 von Constantin Wintoniak, Nicolas Vorsteher, Alexander Birke, Dominik Hackl und Robert Rainer während ihres Studiums gegründet. Für die aktuellen Übernahmen zahlt Xing im besten Fall 57 Millionen Euro. 27 Millionen als Basiskaufpreis und bis zu 30 Millionen als Earn Out. Eine stolze Summe! Das Investment dürfte sich aber lohnen.

Im vergangenen Jahr übernahm Xing bereits die Schweizer Plattform eqipia, ein Programm für Mitarbeiterempfehlungen. “Der Kaufpreis beträgt 3,2 Mio. CHF. Zusätzlich kann eine Earn-Out-Zahlung von bis zu 4,8 Mio. CHF zum Tragen kommen, die bei Erreichung operativer Ziele anfällt”, hieß es damals. 2015 kaufte Xing zudem die Jobsuchmaschine Jobbörse.com. Der vereinbarte Kaufpreis betrug zunächst 6,3 Millionen Euro. Als möglicher Earn Out wurden 2,4 Millionen vereinbart. 2014 übernahm Xing außerdem Thomas Bachems Lebenslauf.com. 2013 schluckte Xing die Arbeitgeber-Bewertungsplattform kununu. 2010 kaufte das Unternehmen den Einladungs- und Ticketdienst amiando (heute Xing Events). Für kununu zahlte Xing 3,6 Millionen (5,8 Millionen Earn Out). Für amiando 5,1 Millionen Euro (5,25 Millionen Earn Out). amiando war für Xing der Versuch im Eventsegment landen zu können, der Versuch war eher ein Reinfall. Die großen Ambitionen konnte die Übernahme nicht erfüllen.

Die Übernahmen rund um das Thema Mitarbeiter, Bewerbermanagement und insbesondere Jobs ließ sich Xing in den vergangenen Jahren somit einiges kosten. Mit den Übernahmen machte sich Xing aber auch deutlich unabhängiger von simplen Mitgliederbeiträgen. Rund um HR-Themen dürfte es aber auch noch einige Unternehmen geben, die gut zu Xing passen würden. Weitere Übernahmen werden garantiert folgen.

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Foto (oben): Shutterstock

Alexander

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.