#5um5
“Wir müssen auch abseits von Startup-Hotspots schauen”
Unsere Rubrik “5um5” liefert jeden Tag um Punkt 5 Uhr insgesamt – wer hätte das gedacht – 5 wissenswerte Fakten, bahnbrechende Tipps oder hanebüchene Anekdoten rund um ein startupaffines Thema. Heute geht es um: Sie treffen die Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries – was würden Sie sich für den Gründungsstandort Deutschland von ihr wünschen?
Lohnnebenkosten
Eine Reduktion der Lohnnebenkosten in den ersten zwei Gründungsjahren.
Arnim Wahls, firstbird
Förderung
Der Standort Deutschland birgt viele Vorteile in sich, besonders im Bereich der staatlichen Förderung ist Berlin sehr gut ausgestattet. Ich wünsche mir vielmehr ein Umdenken seitens der Bevölkerung, welches die Politik beeinflussen könnte und sollte. Kaum ein Land ist so technikfeindlich wie Deutschland und hinkt was wirkliche Innovationen angeht, stark hinterher. Alle namenhaften, alteingesessenen Unternehmen stammen aus einer anderen Zeit und halten an längst überholten Regularien und Mechanismen fest. Die Freude an Neuem fehlt gänzlich, Modernisierungen und Innovationen im Zuge der Digitalisierung gehen nur sehr schleppend voran und werden häufig, wenn überhaupt, nur unter Zugzwang umgesetzt. Disruption als Mentalität fehlt in den Köpfen der Entscheider. Das muss sich schleunigst ändern.
Joschka Friedag, Cringle
Finanzplanung
Steuererleichterungen für junge Start-ups und insbesondere Unterstützung bei den Zahlungen für Renten und Sozialkassen, die die Finanzplanung jedes Unternehmens massiv aufblähen gleichzeitig aber absolut notwendig für alle Team-Mitglieder sind. Denn wer in einem jungen innovativen Unternehmen arbeitet, sorgt für die wirtschaftliche Stärke von Morgen. Stand heute gehen fast 45 % Arbeitnehmer und Arbeitgeberanteil ab. Eine Subvention hierfür zum Beispiel für die ersten drei Jahre eines Unternehmens, würde die Situation stark verbessern und für noch mehr Innovationskraft sorgen.
Jan Homann, blogfoster
Finanzierung
Ich glaube, dass wir in Deutschland eine gründungsfreundliche Umgebung haben. Der High-Tech Gründerfonds ist ein sehr positives Beispiel, wie Gründer vom Staat sinnvoll unterstützt werden. Allerdings gibt es regional noch große Unterschiede. Berlin ist sicherlich im Bereich Investitionen und Finanzierung in Start-ups etwas einfacher als beispielsweise unser Standort Frankfurt.
Max Laarmann, Emma
Hochschulen
Wir müssen auch abseits von namhaften Start-up-Hotspots und Großstädten schauen, dass Kreativität und Gründungskultur gefördert werden. In ländlichen Regionen und überall dort, wo es auch Hochschulen gibt. Die Hochschule in Kempten beispielsweise hat in den vergangenen Jahren große Sprünge in diesem Bereich gemacht, unter den Professoren Dr. Peter Reissner und Dr. Katrin Stefan. Davor gab es zum Themenfeld „Gründung“ nichts. Hier muss man als Staat eben auch etwas wagen. Und Budget setzen. Außerdem die ewige Kamelle: Weniger Bürokratie und Administration würden Gründern sicher auch helfen.
Marc Münster, Gastfreund
Passend zum Thema: “Bitte den ‘Prozess vor der Gründung verschlanken’”
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