“Deutschland ist ein Bürokratendschungel”
Unsere Rubrik “5um5” liefert jeden Tag um Punkt 5 Uhr insgesamt – wer hätte das gedacht – 5 wissenswerte Fakten, bahnbrechende Tipps oder hanebüchene Anekdoten rund um ein startupaffines Thema. Heute geht es um: Sie treffen die Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries – was würden Sie sich für den Gründungsstandort Deutschland von ihr wünschen?
Initiativen
Ich kann nur von meinen Erfahrungen in Österreich berichten. An öffentlichen Förderungen und Initiativen für Startups mangelt es nicht, hier ist Österreich wirklich vorbildlich. Was verbessert werden kann, ist das Gründen einer GmbH. Das sollte deutlich simpler sein, wie etwa in Schweden, wo das mit ein paar Mausklicks erledigt ist.
Christian Luger, shoperate
Karriereoption
Ich würde mir wünschen, dass wir in Deutschland für junge Gründe sowohl bürokratische, als auch finanzielle Hürden stärker abbauen und somit eine eigene Gründung als Karriereoption für jeden, der möchte, zugänglich wird. In Singapur habe ich an Universitäten wie der NSU erlebt, wie direkt am Campus ganze Unternehmerzentren entstehen und Gründer sehr einfach Startkapital sowie in den ersten Jahren Steuerfreiheit bekommen. Unternehmertum ist nun einmal ein wichtiges Kapital einer Volkswirtschaft.
Nora Heer, Loopline Systems
Schonfrist
Ich finde, bei Fördermöglichkeiten in finanzieller Form hat sich viel getan. Das ist schon mal gut. Auch gibt es sehr viele Gruppen, wie Family Offices oder Angels, die nach Anlagemöglichkeiten suchen. Sobald aber die ersten größeren Umsätze verbucht werden, schlägt die deutsche Bürokratie zu. Hier würde ich mir gerade für Startups eine gewisse Schonfrist wünschen.
Markus Unkhoff, Schadenengel
Bürokratendschungel
Deutschland ist – wenig überraschend – ein Bürokratendschungel der unnötig viel Zeit raubt. Zeit, die gerade bei der Gründung essentiell wichtig ist. Eine Umsatzsteuersonderprüfung bei einem Umsatz von 5000 Euro und einer Steuerkorrektur in Höhe von 35 Euro anzusetzen ist in jeder Hinsicht Unfug. Das Anmelden eines ausländischen Arbeitnehmers erfordert Wochen, viel Geduld, noch mehr Formulare und ist unnötig kompliziert. Unternehmer müssen „probieren“ können, ansonsten Ersticken gute Ideen im Keim und Gründer lassen sich abschrecken.
Nathan Zielke, DreamCheaper
Bedingungen
So lange wir in der EU sind, dass wir Österreicher die gleichen Vorteile haben. Wenn ich den Österreichischen Wirtschaftsminister treffe, dann würde ich ihm sagen, dass wir endlich auf einem guten Weg sind, aber man weiter wie in einem Startup hart daran arbeiten muss, die Bedingungen für Startups vor allem in den Anfangsjahren zu verbessern.
Andreas Roettl, journi
Passend zum Thema: “Bitte den ‘Prozess vor der Gründung verschlanken’”
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