Startups, die den Sprung an die Börse geschafft haben
Börsengänge sind in Deutschland noch immer die große Ausnahme. Um so mehr zittert die gesamte Szene bei jedem Versuch – sieh Delivery Hero. In den vergangenen Jahren wurde zwar zahlreiche junge und ältere Kandidaten als IPO-Kandidaten gehandelt, aufs Parkett haben sich letztendlich aber nur wenige getraut. Einige potenzielle Kandidaten wie Auctionata sind sogar grandios gescheitert. Hier einmal die wichtigsten Börsengänge von digitalen Jungfirmen der vergangenen Jahre.
Naga Group
Das Hamburger Fintech-Unternehmen Naga Group ging Anfang Juli an die Frankfurter Börse. Der erste Kurs lag bei 3,60 Euro und damit deutlich über dem Ausgabepreis von 2,60 Euro. 2,5 Millionen Euro wanderten im Zuge des Börsenganges in die Naga Group, die etwa die App SwipeStox betreibt. Am gestrigen Abend lag der Kurs bei 6,85 Euro.
Zur Rose
Die Schweizer Versandapotheke Zur Rose, zu der auch Doc Morris gehört, ging Anfang Juli an die Börse. 233 Millionen Franken konnte das Unternehmen dabei einstreichen. Die Versandapotheke plant mit dem Geld insbesondere den Ausbau des Geschäfts in Deutschland. Der Ausgabepreis lag bei 140 Schweizer Franken. Die Aktien stiegen am ersten Handelstag auf bis zu 159 Franken. Am gestrigen Abend lag der Kurs bei 150 Franken.
Delivery Hero
Der Berliner Essensdienst Delivery Hero ging Ende Juni an die Frankfurter Börse. 996 Millionen Euro sammelte das Grown-up mit seinem IPO ein. 465 Millionen davon flossen in das Unternehmen. Der Ausgabepreis von Delivery Hero lag bei 25,50 Euro. Das Unternehmen wurde damit zum Start mit 4,4 Milliarden Euro bewertet. Am gestrigen Abend lag der Kurs bei 26,70 Euro.
Affinitas
Der Berliner Datingdienst eDarling bzw. die Muttergesellschaft Affinitas ging über die Fusion mit dem amerikanischen Datingdienst Spark Networks (unter anderem ChristianMingle) Ende Mai an die Börse. Spark Network ist bereits seit 2006 auf dem Parkett. Nach dem Zusammenschluss hielten die Affinitas-Gesellschafter 75 % an der neuen Firma. Am gestrigen Abend lag der Kurs bei 93 US-Cent.
Shop Apotheke
Die deutsche-niederländische Online-Apotheke Shop Apotheke ging Ende 2016 an die Frankfurter Börse. Der Ausgabepreis lag bei 28 Euro. Das Platzierungsvolumen betrug circa 115 Millionen Euro. In den ersten Handelsminuten notierten die Papiere mit über 30 Euro je Aktie deutlich über dem Ausgabepreis. Zum Emissionspreis wurde das Unternehmen mit 254 Millionen Euro bewertet. Am gestrigen Abend lag der Kurs bei 38,79 Euro.
Scout24
Das Berliner Grown-up Scout24 ging Ende 1015 an die Börse. Der Ausgabepreis lag bei 30 Euro. Mit einem Gesamterlös von gut 1,15 Milliarden Euro, erzielt das Unternehmen einen Bruttoerlös von 228 Millionen Euro. Die Marktkapitalisierung des Unternehmens lag bei 3,2 Milliarden Euro. Am gestrigen Abend lag der Kurs bei 32,81 Euro.
trivago
Das Düsseldorfer Grown-up trivago ging Ende 2016 an die US-Technologiebörse Nasdaq. Der Ausgabepreis lag bei 11 Dollar. 287 Millionen Dollar brachte der Gang aufs Parkett. Der IPO blieb damit deutlich hinter den Erwartungen von bis 492 Millionen Dollar. Am gestrigen Abend lag der Kurs bei 22,04 Dollar.
elumeo
Der Berliner Schmuckhändler elumeo ging im Sommer 2015 an die Börse. Der erste Kurs lag bei 25 Euro und damit genau in Höhe des Ausgabepreises. Das Emissionsvolumen lag inklusive der Mehrzuteilungsoption bei rund 43 Millionen Euro. Am gestrigen Abend lag der Kurs bei 8,97 Euro.
windeln.de
Das Münchner Start-up windeln.de ging im Mai 2015 an die Börse. Der Ausgabepreis lag bei 18,50 Euro. Der Börsengang brachten dem Windel- und Babyartikelhändler rund 211 Millionen Euro. Damit wurde junge Start-up zum Börsenstart mit fast 500 Millionen Euro bewertet. Am gestrigen Abend lag der Kurs bei 3,36 Euro.
zalando
Der Berliner E-Commerce-Riese zalando ging im Oktober 2014 an die Börse. Der Ausgabepreis lag bei 21,50 Euro. Der Börsengang spülte 500 Millionen Euro ins Unternehmen. Am gestrigen Abend lag der Kurs bei 39,50 Euro.
Zudem gingen in den vergangenen Jahren noch der mächtige Internet-Investor Rocket Internet und der Berliner Geldgeber German Startups Group an die Börse. Aus Chronistenpflicht seien noch Xing und Xing und zooplus erwähnt. Xing ging bereits 2006 an die Börse. zooplus folgte 2008.
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