Geldgeber plaudern aus dem Nähkästchen

Money Talks – Geld stinkt nicht – Geldgeber im Interview

Venture Capital-Geber ist nicht gleich Venture Capital-Geber. In unserem ausführlichen VC-Interview plaudern Geldgeber seit Monaten aus dem Nähkästchen. Es geht selbstverständlich um Geld, aber auch um Bauchgefühle, Unternehmen, die scheitern, und Anti-Portfolien.
Money Talks – Geld stinkt nicht – Geldgeber im Interview
Montag, 3. Juli 2017VonTeam

In den vergangenen Wochen und Monaten plauderten in unserem großen VC-Interview bereits über 20 Kapitalgeber über Geld, ihren Werdegang, Bauchgefühle, Unternehmen, die scheitern, und ihr Anti-Portfolio. Rede und Antwort standen uns etwa Christoph Neuhaus, Endeit Capital, Jan Alberti, bmp, und Olaf Jacobi, Capnamic Ventures. All unsere bisherigen Interviews präsentieren wir an dieser Stelle noch einmal (kompakt) gebündelt. Wir versprechen: Das Durchklicken durch die vielen Gespräche lohnt sich.

“Wir arbeiten sehr lange an einem Investment”

“Wir haben rund 100 internationale Transaktionen begleitet – Zukäufe, Acqui-Hires, Dependance-Eröffnungen etc”, sagt Christoph Neuhaus von Endeit Capital. Im VC-Interview mit deutsche-startups.de spricht der Geldgeber ansonsten über erfolgreiche Unternehmer, Zahnarztrechnungen und Täler.
Christoph Neuhaus, Endeit Capital

“Wir fordern 100%ige Transparenz, was Probleme angeht”

“Die Wahrscheinlichkeit, mit einer kalten Direktanfrage wahrgenommen zu werden, ist praktisch gesehen sehr, sehr gering. Gerade für frühe Phasen können sich passende Events eignen, wenn – und nur dann – man als Gründer seine Hausaufgaben macht”, sagt Iskender Dirik von Bauer Venture Partners.
Iskender Dirik, Bauer Venture Partners

“Das wichtigste Tool sind Kaffee, Bier und Wein”

“Ich glaube, viele Themen brauchen einen persönlichen Austausch. Ob man das mit Slack und Co. wirklich hin bekommt, da bin ich skeptisch. Nicht umsonst investieren viele der US-Top-Investoren nur ein paar Blocks von ihrem Office entfernt”, sagt Nikolas Samios von der German Startups Group.
Nikolas Samios, German Startups Group

“Der bloße Akt des Geldinvestierens ist eher banal”

“Wie jeder VC eröffnen wir unseren Companies natürlich unser breites Netzwerk, helfen zum Beispiel mit Kontakten in Industrie und zu Investoren für Folgerunden. Aber vor allem helfen wir operativ mit unserem 100-köpfigen Expertenteam”, sagt Anton Waitz von Project A Ventures.
Anton Waitz, Project A Ventures

“Sind nicht auf der Suche nach ‘the next unicorn’”

“Mit einem Team von 23 Personen bestehend aus Analysten, Investment Managern, Controllern, Rechtsanwälte, Steuerberatern und Investors Relations managen wir aktuell rund 70 Beteiligungen an Startups bzw. 5 VC-Fonds mit einem Gesamtvolumen von 200 Millionen”, sagt Jan Alberti von bmp.
Jan Alberti, bmp

“Als Investor fühle ich mit den Gründern”

“Das Team von Capnamic Ventures arbeitet auf Augenhöhe mit den Gründern. Wir verfolgen seit Jahren eine No-Bullshit-Policy. Wir verstehen uns als Mit-Unternehmer, Dienstleister und Wingman. Unser Team besitzt jahrelange Erfahrung als Investor in allen Phasen”, sagt Olaf Jacobi, seit Ende 2015 bei Capnamic.
Olaf Jacobi, Capnamic Ventures

“Als Investor ist man auch eine Art Zukunftsforscher”

“Wir investieren nur, wenn wir einen Mehrwert für unsere Portfoliounternehmen mit an den Tisch bringen. Wir bieten einen Zugang zum deutschen Mittelstand – sei es zum Beispiel für potentielle Piloten, Sales-Partnerschaften oder auch technische Kooperationen”, sagt Benedikt Herles von Vito Ventures.
Benedikt Herles, Vito Ventures

“Das beste ‘Tool’ ist der persönliche Austausch”

“Das Team von Check24 Ventures besteht aus Unternehmern und Managern, die selbst Unternehmen gegründet, erfolgreich geführt oder im Aufsichtsrat begleitet haben. Somit können wir Entrepreneure unterstützen, ein Unternehmen aufzubauen”, sagt Matthias Orlopp von Check24 Ventures.
Matthias Orlopp, Check24 Ventures

“Dagegen ist jeder Thriller spannend wie Stricksocken”

“Eigentlich habe ich einmal in der Produkt-Entwicklung angefangen, während dem Dotcom-Boom. Damals sind viele Unternehmen an schlechten Business-Ideen und mangelnder Erfahrung gescheitert. Das wollte ich zuerst besser verstehen und bin in die Beratung gegangen”, sagt Markus Grundmann von senovo.
Markus Grundmann, senovo

“Eine Idee allein ist nichts wert”

“Wie man aus einer Idee ein Produkt macht, habe ich bereits während meiner ersten Karriere als Musikproduzent gelernt. In beiden Berufen kommt es darauf an, kreativ zu denken und einen „Hit“ zu erkennen”, sagt Sascha van Holt von SevenVentures.
Sascha van Holt, SevenVentures

“Bei der Entscheidung ist ein großes ‘Bauchelement’ dabei”

“Ich habe Lieferheld bei 18 Millionen Euro pre-money abgesagt. Höchstwahrscheinlich ist das eine dumme Entscheidung von mir gewesen – zum Glück kenne ich ganz viele, die es auch abgelehnt haben”, sagt Samuli Sirén vom Berliner Geldgeber Redstone Digital.
Samuli Sirén, Redstone Digital

“Wir investieren nur, wenn es eine Vertrauensbasis gibt”

“Natürlich entwickelt man im Laufe der Zeit ein Gespür für Investitionen, aber dann erst fängt die Detektivarbeit an. Bauchgefühl hin oder her, ohne eine tiefgründige Analyse des Unternehmens können wir keine Entscheidung treffen”, sagt Ulli Jendrik Koop von Digital Health Ventures.
Ulli Jendrik Koop, Digital Health Ventures

“Wir sehen über 3.000 Businesspläne im Jahr”

“In 2010 hat Travis Kalanick btov während eines Besuchs im Silicon Valley sein damals noch recht frisch gegründetes Unternehmern Uber vorgestellt; der Rest ist Geschichte. Uber ist der eindeutige Anführer unseres Anti-Portfolios”, sagt Luca Martinelli von btov Partners.
Luca Martinelli, btov Partners

“Im Endeffekt ist Venture Capital etwas Religiöses”

“Wir verstehen uns als sehr aktiver und engagierter Partner. Wir stehen unseren Portfolio-Unternehmen mit dem Knowhow und einem Netzwerk aus über 30 Jahren im Venture-Capital-Bereich zur Seite”, sagt Cédric Köhler, Managing Partner bei Creathor Venture.
Cédric Köhler, Creathor Venture

“Ein Businessplan ist nie die exakte Realität”

“Ein Start-Up geht immer durch gute und schlechte Phasen, das ist ganz normal. Wir gehen durch diese Phasen immer gemeinsam in enger Abstimmung mit den Gründern”, sagt Matthias Dill von Statkraft Ventures im VC-Interview mit deutsche-startups.de.
Matthias Dill, Statkraft Ventures

“Ein guter VC-Investor ist sehr neugierig”

“Ein guter VC-Investor ist sehr breit interessiert und neugierig. Man sollte die Branche, in die man investiert und ihre Produkte gut kennen, auch aus Anwendersicht”, sagt Dominik Alvermann, seit 2014 bei Acton Capital Partners, im VC-Interview mit deutsche-startups.de.
Dominik Alvermann, Acton Capital Partners

“Nicht beim ersten Gegenwind aufgeben”

“Wir sind ein Hybrid zwischen Business Angeln und Venture Capital-Firma und bündeln somit die Vorteile von beiden. Unsere über Jahrzehnte erlangte Expertise, sowohl als Unternehmer als auch als VC, ist eine wertvolle Unterstützung für Start-ups in vielen Bereichen”, sagt Alec Rauschenbusch von Grazia Equity.
Alec Rauschenbusch und Jochen Klüppel, Grazia Equity

“Man muss kontinuierlich nachjustieren und reagieren”

“Venture Capital ist leider kein Ausbildungsberuf oder etwas, das sich im Studium erlernen lässt. Venture Capital hat sehr viel mit unternehmerischer Erfahrung und Wissen über Technologien und Märkte zu tun”, sagt Thomas Preuss von Deutsche Telekom Capital Partners.
Thomas Preuss, Deutsche Telekom Capital Partners

“Geld ist ein Tool – wie der Hammer für einen Handwerker”

“Wir investieren in großartige Teams, die die Welt verändern können. Ich liebe es mit passionierten Unternehmern zu arbeiten, die sich nicht vor Risiken fürchten, dabei aber nicht blauäugig sind”, sagt Yaron Valler, General Partner bei Target Global, im VC-Interview mit deutsche-startups.de.
Yaron Valler, Target Global

“Gründer sollten kein falsches Bild der Lage vermitteln”

“Das VC-Handwerkszeug lässt sich mit solidem Interesse an Zahlen, Recht und Management gut lernen. Ich habe während meines Studiums bereits als Praktikant das VC-Business kennen gelernt und fand es ausgesprochen spannend”, sagt Rayk Reitenbach von der IBB Beteiligungsgesellschaft.
Rayk Reitenbach, IBB Beteiligungsgesellschaft

“Unternehmerische Freiheit ist extrem wichtig”

“Wir prüfen jede Investitionsentscheidung sehr sorgfältig und schauen uns die Unternehmen genau an, in die wir investieren. Ein Top-Produkt mit klarem Kundennutzen ist Grundvoraussetzung, ebenso wie ein großer Markt und klare Wettbewerbsvorteile”, sagt Lucian Schönefelder von KKR.
Lucian Schönefelder, KKR

“Du darfst den Respekt vor den Summen nie verlieren”

“Schieflagen gehören auch zu unserem Geschäft. Sie früh zu erkennen, offen zu adressieren und auch mal unbequeme Wege gehen sind wesentliche Kompetenzen eines Investment Professionals”, sagt Romy Schnelle im VC-Interview mit deutsche-startups.de.
Romy Schnelle, High-Tech Gründerfonds

Kennen Sie schon unseren #StartupTicker? Der #StartupTicker berichtet tagtäglich blitzschnell über die deutsche Start-up-Szene. Schneller geht nicht!