Hidden Champion
fabfab – ganz dick im Geschäft mit Stoffen
In Schenefeld im Kreis Pinneberg ist fabfab, das Unternehmen hinter stoffe.de zu Hause. Nach eigenen Angaben “Europas führendes E-Commerce-Unternehmen für textile Meterware und Zubehör”. Auf der Plattform der Norddeutschen können Onliner seit 2003 Stoffe, Nähzubehör und Wolle kaufen. Gegründet wurde der Anbieter von Meterware von den Brüdern Jörn, Melf und Nils Haack. Nach einer Indienreise verwirklichte Nils Haack, damals im Textilimport tätig, die Idee, Stoff über das Internet zu verkaufen.
Anfangs bestand das Sortiment des Shops deswegen auch vor allem aus indischer Seide und Baumwollstoffen. In der Firmengeschichte heißt es zu Nils Haacks Idee und der wilden Anfangszeit von stoffe.de: “Damals wurde er vom Einzelhandel belächelt, da Nähfans die Ware unbedingt anfassen wollen würden. Die Zeit zeigte jedoch, dass dieses Geschäftskonzept nicht nur innovativ war, sondern bis heute sehr erfolgreich ist”. Und auch Familie und Freunde waren damals nicht überzeigt von der Idee. “Sie waren skeptisch und glaubten nicht daran, dass jemand Stoffe kauft, die er nicht in der Hand hatte”, erinnerte sich Melf Haack vor einigen Jahren im Gespräch mit dem Hamburger Abendblatt.
2006 wurde aus dem Moonlight-Startup stoffe.de ein Vollzeitjob. 2007 erwirtschaftete stoffe.de bereits einen Umsatz in Höhe von 1 Million Euro. 2006 waren es nur 400.000 Euro. Inzwischen ist fabfab, wie das Unternehmen seit 2012 heißt, in insgesamt 12 Ländern (Großbritannien, Schweden, Frankreich, Italien, den Niederlanden, Finnland, Dänemark, Spanien, Tschechien, Polen und Portugal) unterwegs. 2014 erwirtschaftete das Stoff-Start-up erstmals mehr als 10 Millionen Euro Umsatz. 2015 investierte die luxemburgische Holding Lesing Fabfab, ein Family Office mit Wurzeln in der Textilindustrie, stattliche 7,5 Millionen Euro in die stoffe.de-Mutter fabfab. Vor wenigen Wochen flossen weitere 3 Millionen Euro in den Online-Textilhändler, der inzwischen rund 30 Millionen Euro Umsatz machen dürfte.
“Wir sind als Unternehmen stark gewachsen und haben uns im Marktvergleich überdurchschnittlich entwickelt. In 2017 wollen wir uns auf Europa konzentrieren und unsere Marktführerschaft in Europa weiter ausbauen. Der Fokus liegt dabei auf einem sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnis bei all unseren Produkten. Außerdem wollen wir uns dem Ausbau der eigenen Marken widmen”, sagt Andreas Seifert, seit Mitte 2016 fabfab-Chef. Zuletzt arbeiteten über 250 Mitarbeiter für das aufstrebende Unternehmen in der Nähe von Hamburg.
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