Ströer – immer und immer wieder Ströer
Der Kölner Medienkonzern Ströer kauft immer weiter zu. Noch ganz frisch ist die Übernahme von Seeding Alliance, einem Native-Advertising-Vermarkter. “Bereits heute ist das Unternehmen profitabel und birgt gleichzeitig große Wachstumschancen. Das Geschäftsmodell ist für uns insbesondere aufgrund des Synergiepotentials auf Inventar-, Daten- und Targeting-Technologie-Seite hoch skalierbar” sagte Christopher Kaiser von der Ströer Digital Group zur Übernahme.
Ziemlich unter dem Radar blieb dagegen die Übernahme des E-Mail-Dienstleisters Kajomi. “Dies ist Anerkennung für über 14 Jahre ehrliche und solide Arbeit, die Kajomi geleistet hat. Seit der Gründung im Jahr 2002 hat sich Kajomi stetig weiterentwickelt und gehört heute zu den Top-E-Mail-Marketing-Anbietern in Deutschland. Zudem belegt die Akquisition den Stellenwert, den E-Mail-Marketing im Online-Marketingmix hat”, heißt es dazu in einer internen Mitteilung, die ONEtoONE Ende Februar veröffentlichte.
Im vergangenen Jahr kaufte das Unternehmen zudem die Versandapotheke Vitalsana. “Das Unternehmen rechnet 2016 mit einem Umsatz von rund 30 Millionen Euro. Der Kaufpreis beläuft sich auf 4,5 Millionen Euro und liegt damit im Rahmen historischer Vergleichstransaktionen von Onlineapotheken”, teilte die Firma im September des vergangenen Jahres mit. Zuvor kaufte der Medienkonzern Foodist, ein Start-up, das Delikatessen aus Manufakturen per Abo verschickt, und die BHI Gruppe bzw. den Kosmetikhändler M. Asam – siehe “Ströer packt Delikatessen und Kosmetik in den Warenkorb“. Außerdem kauften die Kölner im vergangenen Jahr stylefruits, Stayfriends und BodyChange. – siehe “5 Start-ups, für die Ströer knapp 100 Millionen zahlte“.
Der Werbetanker Ströer wandelte sich mit diesen – und den Übernahmen zuvor – vom reinen Plakatewerber zum Internetkonzern, der auch eigene redaktionelle Angebote betreut und E-Commerce-Aktivitäten führt (und diese Angebote alle über die eigenen Werbekanäle puscht). Eine Strategie, die an ProSiebenSat.1 erinnert. Wobei TV-Werbung als Kanal für junge Unternehmen deutlich attraktiver erscheint als Plakatwerbung. Mit der puren Masse kann Ströer aber auch punkten – auf Plakaten und vor allem im Netz.
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