Schon 25.000 Nutzer
Idagio – klassische Musik für die Generation Streaming
Musikstreaming boomt. Anbieter wie Spotify, Apple Music und Amazon Music dominieren den Markt. Im Massenmarkt ist kaum noch Platz für weitere musikalische Anbieter. Wohl aber in der Nische. Dort toben sich Pianist, Musikjournalist und Musik-Manager Till Janczukowicz sowie Simfy-Mitgründer Christoph Lange aus. Ihr Start-up Idagio, das bereits 2015 an den Start ging, positioniert sich als Streamingdienst für klassische Musik. Ein Segment, das rund 5 % der Musikwelt abdeckt.
“Herkömmliche Streamingdienste wie Spotify gehen auf die Besonderheiten von klassischer Musik nicht ein”, sagt Mitgründer Lange zur Grundidee hinter Idagio. Strukturell könnten diese Dienste nur zwischen Song, Künstler und Album unterscheiden. “Doch Werke von Mozart werden von unzähligen Orchestern oder Solisten interpretiert und auch prominente Dirigenten sind Künstler. Um diese anderen Suchparameter abzubilden und die Werke in der für klassische Musik typischen Systematik zu archivieren, hat Idagio die passende Technologie entwickelt.” Somit ist Idagio deutlich mehr als ein simples Spotify für klassische Musik. Idagio ist ein Musikstreamingdienst, der die Bedürfnisse einer ganz speziellen Zielgruppe – mit all ihren Besonderheiten – versteht und bedient.
20.000 Aufnahmen sind bereits in der Datenbank der Berliner – darunter Werke von Ludwig van Beethoven, Aufnahmen von Julia Fischer und Konzerte der Wiener Philharmoniker. Bis zum Jahresende sollen es es 200.000 werden. Diverse Suchmasken und Filter – etwa nach Stimmung – erleichtern bei Idagio die Suche nach der passenden musikalischen Untermalung. Wer in den vollen Genuss der vielen klassischen Aufnahmen kommen möchte, muss 7,99 Euro pro Monat zahlen. Nach rund einem Jahr im Markt kann Idagio, das 24 Mitarbeiter beschäftigt, bereits mit 25.000 registrierten Nutzern – aus 72 Ländern – punkten. Idagio ist somit auf jeden Fall ein weltweites Thema.
Auch für die vielen Künstler lohnt sich Idagio. “Künstler partizipieren mit bis zu 90 % an den Streaming-Einnahmen, denn die Abrechnung erfolgt abhängig von den tatsächlich gehörten Sekunden – nicht pro angespieltem Track”, berichtet Lange. Idagio ermögliche damit Musikern eine faire Teilhabe am digitalen Öko-System der klassischen Musik. Zu den Konkurrenten von Idagio gehört unter anderem auch Quobuz aus Frankreich, das sich an “anspruchsvolle Musikliebhaber” richtet. Investoren wie Macquarie Capital, b-to-v Partners und die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) stehen aber auf Idagio und investierten bereits in das Unternehmen. 2 Millionen flossen zuletzt in den Streamingdienst.
“Die Mittel dieser Finanzierungsrunde fließen in die Lizensierung, die Erhöhung der Ingestion-Geschwindigkeit – mittlerweile kommen jede Woche 1.500 Aufnahmen dazu – sowie in Wachstumsinitiativen. Dabei glauben wir, dass nur ein Spitzenprodukt mit eindeutigen Differenzierungsfaktoren erfolgreich ist. Daher integrieren wir neue Product Features wie Streaming in CD-Qualität, Booklet-Integration und machen Idagio auf weiteren Plattformen wie Android verfügbar”, sagt Gründer Janczukowicz.
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