Von Alexander
Mittwoch, 22. Februar 2017

Project A Ventures – vom Rocket-Schreck zur VC-Größe

Der Frühphaseninvestor Project A Ventures schließt seinen zweiten Fonds - drin sind 140 Millionen Euro. Weitere 40 Millionen stehen zur Aufstockung von bisherigen Investments zur Verfügung. Das Geld stammt von Otto, Springer und ProSiebenSat.1 sowie Unternehmerfamilien wie Haniel, Ravensburger und Oetker.

Seit dem Start im Jahre 2012 mauserte sich Project A Ventures zu einer festen Größe in der deutschen Venture Capital-Landschaft. Anfangs wurden die Rocket-Internet-Abtrünnigen um Florian Heinemann, Christian Weiß und Co. “nur” vom Versandriesen Otto und später dem Medienhaus Springer unterstützt. Insgesamt 80 Millionen kamen so zusammen. Inzwischen hat sich die Firmenschmiede, die sich seit einiger Zeit selbst “The Operational VC” nennt, von ihren Anschubgebern emanzipiert, sich breiter aufgestellt.

Gerade gab Project A Ventures die Schließung seines zweiten Fonds (der bereits im April kommuniziert wurde) bekannt – drin sind nun 140 Millionen Euro. Weitere 40 Millionen stehen zur Aufstockung von bisherigen Investments zur Verfügung. Das Geld stammt unter anderem von der Otto Group, dem Medienhaus Springer und dem European Investment Fund (EiF) sowie von Unternehmen und Unternehmerfamilien wie ProSiebenSat.1, Jahr, Haniel, Ravensburger und Oetker. Und auch Digitalköpfe wie Rolf Schrömgens (trivago), Rene Köhler (Internetstores), Holger Hengstler (dressforless) und Brian O’Kelley (AppNexus) pumpten Geld in Project A.

“Wir freuen uns sehr, dass uns im neuen Fonds ein breites Spektrum an Investoren aus der neuen und alten deutschen Wirtschaft ihr Vertrauen schenken”, sagt Thies Sander, Gründungspartner bei Project A. Zum Portfolio des Kapitalgebers gehören Start-ups und Unternehmen wie Catawiki, Contorion, Spryker, Tictail, WorldRemit, KRY, kfzteile24 und Treatwell. Auffällig ist dabei, dass Project A zuletzt zusammen immer mehr mit ganz großen Geldgebern investierte – etwa mit Google Ventures, Accel Partner, Index Ventures, Balderton Capital, Creandum oder Lerer Hippeau Ventures. Project A Ventures wird somit auch international als guter Partner wahrgenommen.

Dies alles in fünf Jahren voranzutreiben, ist bemerkenswert. Zumal der Ansatz, Start-ups auch massiv operativ zu unterstützen, hierzulande einzigartig ist. Aber auch teuer, denn so muss der “Operational VC” selbst ein großen Team beschäftigen und vor allen Dingen auch finanzieren. “Kern von Project A ist das Team aus 100 erfahrenen Experten, die die Portfoliounternehmen in Bereichen wie IT, Marketing & Brand Building, Business Intelligence, Sales und Recruiting operativ unterstützen”, heißt es dazu bei der Firmenschmiede.

Passend zum Thema: “Der bloße Akt des Geldinvestierens ist eher banal” – Anton Waitz von Project A Ventures im VC-Interview

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