5 große Pleiten, die uns 2016 erschüttert haben
Unsere Rubrik “5um5” liefert jeden Tag um Punkt 5 Uhr insgesamt – wer hätte das gedacht – 5 wissenswerte Fakten, bahnbrechende Tipps oder hanebüchene Anekdoten rund um ein startupaffines Thema. Heute geht es um: 5 harte Pleiten und Aufgaben, die uns 2016 erschüttert haben.
Im Sommer des vergangenen Jahres starb Unister-Chef Thomas Wagner – gemeinsam mit Unister-Gesellschafter Oliver Schilling und dem Finanzberater Heinz Horst Beck – bei einem Flugzeugabsturz in Slowenien. Nach dem Tod des Firmengründern, der das Leipziger Unternehmen mit 38.500 Euro Startkapital aufbaute, schlittert das Unternehmen in die Insolvenz. Die Pleite brachte dann ein Unister-Drama an die Öffentlichkeit – mit einem Soll in Höhe von 163 Millionen. Rockaway Capital, ein Investor, der vor allem in Mittel- und Osteuropa aktiv ist, nutze die Pleite und erwarb kurz vor dem Jahreswechsel die einstigen Unister-Assets ab-in-den-urlaub.de, fluege.de, reisen.de, billigfluege.de, reisegeier.de, urlaubstours.de, hotelreservierung.de und TravelViva.
Das Kölner Start-up Qeep, eine Social Discovery-App, war in den vergangenen Jahren ein wahrer Hidden Champion. Warum? Immerhin waren laut letzter veröffentlichter Zahl 35 Millionen Mitglieder bei Qeep unterwegs. Doch auch Hidden Champions können scheitern. Im Oktober des vergangenen schlitterte das 2006 gegründete Start-up in die Insolvenz. In den vergangenen Jahren pumpten Investoren wie XAnge, KfW und Bertelsmann Digital Media Investments Millionen in die Jungfirma. Zuletzt waren es 5 Millionen. Das bekannte Kölner Unternehmen K2 Interactive, hinter dem Akgün und Tamer Kulmac stecken, führt die Social Discovery-App weiter.
Ebenfalls ein großes Drama war die Pleite von Cookies. Trauriger Höhepunkt der Seifenoper: Das Berliner Start-up Cookies schlitterte in die Insolvenz. Mitgründer Krugljakow, der zuvor medienwirksam vor die Tür gesetzt wurde, habe über Wochen hinweg seine Stellung als Gesellschafter genutzt, um eine wichtige Zwischenfinanzierung immer weiter hinauszuzögern, teilt das Unternehmen damals mit. Der Paymentriese Klarna übernahm das Berliner Hype-Startup schließlich.
Im Sommer 2013 poppte das Berliner Cloud-Start-up Zimory massiv auf der Gründerlandkarte auf: Bekannte und namhafte Investoren wie Creathor Venture, der High-Tech Gründerfonds (HTGF), die IBB Beteiligungsgesellschaft (IBB), die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KFW), T-Venture und die Deutsche Börse Group investierten damals stattliche 20 Millionen US-Dollar in die Jungfirma, die zuvor bereits 4 Millionen Euro einsammeln konnte. Ende 2016 war die Geschichte zu Ende. Bereits im September haben die Gesellschafter beschlossen, das Cloud-Start-up aufzulösen. Ganz offensichtlich konnte das Unternehmen die hohen Erwartungen, die die Investoren an das Projekt hatten, nicht erfüllen.
Bleibt noch Humly, ein Start-up, das wenige Monate nach dem Start in die Insolvenz schlitterte. Das junge Unternehmen wollte Menschen mit Depressionen helfen – über personalisierte Selbsthilfekurse. Rheingau Founders unterstütze das Start-up zunächst. Der Kundenzulauf blieb aber aus.
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