Gründeralltag
“Ich stehe um 6:45 Uhr auf, mache Yoga, plane den Tag”
Wie starten ganz normale Gründerinnen und Gründer so in einen ganz normalen Start-up-Arbeitsalltag? Ist jeder Tag gleich – oder ist kein Tag wie der andere? Wir haben fünf Gründer gefragt: Wie sieht Dein ganz normaler Start-up-Arbeitsalltag aus – von früh bis spät? Unser Dank für die ehrlichen Antworten geht an Marcus Börner, Optiopay, Dieter Fromm gründete das Kölner FinTech-Start-up moneymeets, Sven Hock, Service Partner One, Christine Kiefer, Pair Finance, und Marko Wenthin, solarisBank.
Wie sieht Ihr ganz normaler Start-up-Arbeitsalltag aus?
Ich stehe um sechs Uhr morgens auf, mache Sport, meist laufe ich eine Runde durch den Volkspark Friedrichshain. Danach bearbeite ich erste E-Mails und bin ab ca. 8 Uhr im Office, dort frühstücke ich. Denn wir werden hier ja alle mit ausgezeichnetem Kaffee und Obst versorgt. Danach ist kein Tag wie der andere. Gegen 19:30 Uhr wird für alle, die noch arbeiten, kostenlos Essen bestellt. Meistens bin ich auch dabei, es sei denn, es stehen noch Auswärtstermine an. Der Office Tag endet meist gegen 22 Uhr.
Sven Hock, Service Partner One
6:45 Uhr: Wake-up-Morgen-Routine. 7:45 Uhr: Mit dem Bike ins Office. Tagsüber: 35 % Sales, 35 % produktiv sein, 30 % Managing bzw. Leading. 20:00 Uhr: Ab nach Hause. Vorm schlafen gehen checke ich noch einmal meine Mails.
Marcus Börner, Optiopay
Ich bin jetzt mehr als vier Jahre Start-up-Gründer, aber einen normalen Start-up-Arbeitsalltag hatte ich noch nicht. Der Arbeitstag ist einfach nicht mit einem normalen Arbeitsalltag, wie ich in zum Beispiel in meinen 29 Jahren als Banker erlebt habe, vergleichbar. Sicher, es gibt Dinge, die ich in jeden Arbeitstag eingebaut habe, sei es aus besonderem Interesse oder aus schlichter Notwendigkeit: Mails, Presseartikel, Vertriebserfolge checken, Kundenanfragen und die Beantwortungen anschauen, To-do-Listen und den aktuellen Workflow in unserem Ticket-System prüfen und bearbeiten. Was das Arbeiten täglich interessant und reizvoll macht, ist die Vielseitigkeit und die wechselnden Anforderungen und Herausforderungen, zum Beispiel Produktfragen, Mitarbeitergespräche, Finanzthemen, Kooperationsanfragen, Vorträge, Präsentation, Diskussionsrunden und Gespräche mit Startups und Fintech-Gründern über Erfahrungen, mögliche Schnittstellen und Kooperationen.
Dieter Fromm, moneymeets
Ich stehe um 6:45 auf, mache Yoga und plane den Tag. Von 8 bis 10 habe ich meist Calls, treffe meinen Coach oder habe ein Business Frühstück. Von 10 bis 18 Uhr arbeite ich mit dem Team – als alleinige Gründerin muss ich in allen Themen von Tech, Product, Ops, Accounting, Sales, bis hin zu Marketing und PR tief drin sein. Gerade am Anfang finde ich es sehr wichtig, dass man viele Dinge mit dem ganzen Team erarbeitet, damit alle die Grundlagen für unser Businessmodell, das sehr rechtslastig ist, kennen, und damit alle in grundlegenden Entscheidungen involviert sind. Von 18 bis 20 Uhr mache ich wieder Sport oder treffe Freunde zum Abendessen. Danach steht meist ein Event an oder ich nutze den Abend, um meine eigenen Aufgaben und Emails abzuarbeiten, da mir tagsüber dafür kaum Zeit bleibt.
Christine Kiefer, ehemals Pair Finance
Früh aufstehen, frühstücken, die Tochter in die Schule bringen, bis 9 Uhr ist es meist recht ruhig, dass heißt Mails abarbeiten und News lesen, bzw. mit Kollegen sprechen. Dann geht’s meistens komplett durchgetaktet durch. Irgendwann abends dann wieder heim um noch etwas von der Familie zu haben.
Marko Wenthin, solarisBank
Die befragten Gründer im Kurz-Portrait: Marcus Börner gründete den Re-Commerce-Champion reBuy.de und das FinTech-Start-up Optiopay. Dieter Fromm gründete das Kölner FinTech-Start-up moneymeets. Sven Hock gründete den B2B-Dienstleister Service Partner One. Christine Kiefer gründete den digitalen Inkassoanbieter Pair Finance. Marko Wenthin gründete die solarisBank.
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