Von Alexander
Dienstag, 25. Oktober 2016

Gameforge scheitert mobil – 90 Mitarbeiter müssen gehen

"Wir waren weniger erfolgreich als erwartet und ziehen jetzt die Konsequenzen, indem wir uns in allen Bereichen neu aufstellen", sagt Gameforge-Macher Alexander Rösner. Die Konsequenzen sind Entlassungen und die Schließung der Mobile-Games-Sparte.

Die deutsche Gamesszene steht vor einem massiven Umbruch. Die alten Riesen wanken bzw. müssen sich anpassen. Nach Aeria Games, GameDuell, Goodgame Studios und Wooga muss nun auch der Karlsruher Games-Pionier Gameforge Mitarbeiter entlassen. Die Jungfirma beschäftigte zuletzt 440 Mitarbeiter, 90 Mitarbeiter müssen nun gehen. Gameforge setzt nun vor allem auf PC-Titel und seine erfolgreichen Browsergames. Das einst verheißungsvolle Segment Mobile-Games wird komplett beerdigt.

“Künftig will sich Gameforge ganz auf das Geschäft mit PC-Download- und Browsergames konzentrieren, schwerpunktmäßig auf Basis des Free2play-Modells. Dort hätten sich ‘interessante Opportunitäten’ ergeben, derweil der Mobilegames-Markt ‘härter und unbeweglicher’ geworden sei. Ähnlich wie viele andere Anbieter dürfte auch Gameforge von der anhaltenden Neuheiten-Flut in den Appstores, der damit einhergehenden geringeren Sichtbarkeit und den dramatisch gestiegenen Marketingkosten betroffen sein”, berichtet GamesWirtschaft zu diesem Strategieschwenk.

“Wir waren weniger erfolgreich als erwartet und ziehen jetzt die Konsequenzen, indem wir uns in allen Bereichen neu aufstellen”, sagt Gameforge-Macher Alexander Rösner zu den Entlassungen und der erneuten Neuausrichtung der Gamesschmiede. 2012 begann bei Gameforge der Versuch die mobile Spielewelt zu erobern. “Unser Ziel ist es, unseren Spielern unabhängig von ihrem Endgerät Zugang zu unseren Games anzubieten”, sagte Rösner damals.

Diese Strategie ist nun gescheitert. Zumal auch der Umsatz von Gameforge in den vergangenen Jahren immer weiter zurückging – von 140 Millionen im Jahre 2011 auf 92 Millionen im Jahre 2014. Zu Hochzeiten beschäftigte Gameforge einmal rund 700 Mitarbeiter. Nach den jetzigen Entlassungen werden wohl gerade einmal noch 350 bei der Spielefirma arbeiten. Die große Zeit der Games-Start-ups scheint vorbei. Um so mutiger ist das Hamburger Start-up Sviper, das mit neuen Spielkonzepten gegen die Klon-Krise im Gamesmarkt ankämpfen will.

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