Gastbeitrag von Nils Lehnert
So sammelt man erfolgreich Geld auf Kickstarter ein
Immer mehr Start-ups setzen bei der Finanzierung auf Crowdfunding und haben damit beachtlichen Erfolg. Doch man kann dabei vieles falsch machen – rund 60 % aller Projekte scheitern auf der Crowdfunding-Plattform Kickstarter. Nils Lehnert, Geschäftsführer der Berliner Start-Ups sygns, hat die Planungsphase eines Crowdfunding-Projektes gerade hinter sich und ist vor wenigen Tagen mit seinem smarten Lichtsystem Licht 1 online gegangen.
Die Kampagne erreichte in weniger als 24 Stunden ihr Finanzierungsziel von 50.000 Euro und wird auch weiterhin unterstützt. in weniger als drei Tagen kamen inzwischen 120.000 Euro zusammen. Hier 5 Tipps von sygns-Macher Nils Lehnert mit denen jeder seine Kickstarter-Kampagne zum Erfolg führen kann.
1. Plane dein Projekt bis ins kleinste Detail
Es klingt trivial, aber ein erfolgreicher Projektstart erfordert intensive Vorbereitung. Viele Projektgründer vergessen, dass Crowdfunding-Kampagnen in der Regel durch mehrmonatige Planung entstehen und volle Aufmerksamkeit erfordern. Eine Finanzierung durch Crowdfunding zu erhalten, ist ein Full-Time Job. Zur Organisation gehört neben der Produktentwicklung auch die Entscheidung für eine Crowdfunding-Plattform. Mittlerweile stehen viele Portale zur Auswahl, die jeweils ein anderes Publikum bedienen und verschiedene Vorteile bieten. Wir haben uns mit Kickstarter bewusst für ein internationales Portal mit riesiger Reichweite – über 30 Millionen Unique User pro Monat – entschieden. Es ist für uns genau die richtige Plattform, um mögliche Demographien und andere Hypothesen über das Produkt in einer sehr frühen Phase zu testen.
2. Gewinne Unterstützung durch Freunde und Familie
Den Grundstein für den Erfolg deiner Kampagne setzt dein unmittelbares Umfeld – egal um welches Projekt es sich handelt. Teile deine Begeisterung für dein Projekt mit deinen Freunden und Verwandten. Sie werden dich so gut es geht unterstützen und wollen, dass du Erfolg hast. Sobald du dein Netzwerk aktiviert und als Multiplikatoren gewonnen hast, werden sie für dich Mundpropaganda machen und du kannst einen ersten Stamm von Unterstützern aufbauen.
3. Community Building
Eine Community kannst du sehr gut über Social Media-Gruppen und das Besuchen von Fachmessen aufbauen. Wir waren dieses Jahr auf der IFA sowie der Langen Nacht der Startups in Berlin und der Design Junction in London, um dort direkt Feedback von potenziellen Endnutzern zu bekommen und unseren Newsletter aufzubauen. Foren und Gruppen zum Thema Crowdfunding bieten dir darüber hinaus gute Feedback-Kanäle. Es ist wichtig deine Produkthypothese zu testen und herausfinden, ob du dein Projekt noch einmal anpassen oder sogar grundsätzlich überdenken solltest.
4. Persönliche Ansprache
Setze bei der Ansprache deiner potenziellen Unterstützer nicht auf Massen-E-Mails oder Copy-and-Paste-Methoden, sondern nimm dir Zeit für jeden Supporter. Es ist um ein Vielfaches wertvoller einen Supporter zu gewinnen, der Teil deiner Kampagne wird und dein Projekt mit seinen Freunden teilt, als 20 Leute anzuschreiben, bei denen du nur kurze Zeit im Gedächtnis bleibst.
5. Die Arbeit nach dem Kampagnenstart
Am 18. Oktober ist unsere Kampagne nach einer mehrmonatigen Planungsphase online gegangen. Die Leute, die sich im Vorfeld schon sehr für unser Lichtsystem interessiert haben, haben uns großartig unterstützt und innerhalb kürzester Zeit über 120.000 Euro investiert. Seitdem haben wir Tag und Nacht damit verbracht auf Presseanfragen zu antworten und neue Supporter zu konvertieren. Nach dem Start geht es darum, immer wieder Impulse zu setzen und deine bisherigen Unterstützer mit Updates zu versorgen. Wichtig ist es aber auch, pro Tag ein paar Minuten Zeit dafür zu nehmen deinen bisherigen Unterstützern zu danken – am Ende sorgen nämlich sie für deinen Erfolg.
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