Von Alexander
Montag, 18. Juli 2016

Chaos bei Movinga verhindert den Einstieg von Google

Google Ventures wollte bei Movinga einsteigen. Was ein Ritterschlag für das Start-up gewesen wäre. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft führten aber dazu, dass Google nun doch nicht in Movinga investiert. Schlecht für Movinga, denn das Start-up braucht dringend frisches Kapital.

Beim Berliner Hype-Start-up Movinga, einer Plattform zur Vermittlung von Umzugsunternehmen, lief zuletzt einiges schief. Ende Mai – als bekannt wurde, dass die Staatsanwaltschaft gegen das Unternehmen ermittelt – bekam das Image der Jungfirma erste Kratzer. Dann verließen die Movinga-Gründer Bastian Knutzen und Chris Maslowski vermutlich auf Druck der Investoren ihre sehr junge Firma. Zudem musste rund ein Viertel der rund 500 Mitarbeiter gehen.

Wie sehr diese Krise dem jungen Unternehmen zusetzt, zeigt der Absprung von Google Ventures als potenziellen Gesellschafter des Start-ups. Google Ventures wollte nach einem Bericht von t3n bei Movinga einsteigen. Die Verhandlungen mit dem Investment-Arm des Suchmaschinenkonzerns sollen dem Bericht zufolge “weit fortgeschritten” gewesen sein. Allerdings scheint der Absprung auch schon eine Weile her zu sein. Zeitlich müsste die Absage mit der ersten Berichterstattung der Staatsanwaltschaft zusammenpassen.

Dennoch dürfte der Absprung das Movinga-Team schmerzen, immerhin braucht das Start-up dringend frisches Kapital. Denn auch nach den massiven Entlassungen (rund 150 Mitarbeiter) und der Schließung der Movinga-Aktivitäten in Großbritannien und Italien verbrennt das junge Unternehmen weiter jeden Monat viel Geld. Und die 25 Millionen Euro, die der Umzugsvermittler zuletzt eingesammelt hat, sollen fast aufgebraucht sein.

Wie aus dem Umfeld des Start-ups zu hören ist, sucht das Unternehmen weiter aktiv nach frischen Kapital im Markt. Die Konditionen für Movinga dürften nach dem Chaos und den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft derzeit allerdings schlecht sein. Mit über 300 Mitarbeitern ist Movinga aber auch jetzt noch ein Schwergewicht in der Start-up-Szene. Die bisherigen Investoren scheinen somit weiter an das Konzept zu glauben, sonst wäre das Unternehmen längst viel stärker eingestampft worden. Und die Gelegenheit dafür war da.

Hausbesuch bei Movinga

ds-Haus- und Hoffotograf Andreas Lukoschek durfte sich im Mai 2016 einmal bei Movinga umsehen. Er fand ganz viele Umzugskartons. Einige Eindrücke gibt es in unserer kleinen, aber feinen Fotogalerie.

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