#5um5
trivago: 5 spannende Fakten über das Überflieger-Start-up
Unsere Rubrik “5 um 5” liefert jeden Tag um Punkt 5 Uhr insgesamt – wer hätte das gedacht – 5 wissenswerte Fakten, bahnbrechende Tipps oder hanebüchene Anekdoten rund um ein startupaffines Thema. Heute geht es um: 5 spannende Fakten über das Überflieger-Start-up bzw. das Überflieger-Grown-up trivago.
Reise-Community
trivago ging bereits 2005 an den Start. Anfangs war das Start-up, das von Rolf Schrömgens, Stephan Stubner und Peter Vinnemeier (die 1999 zum Gründerteam der Online-Verbraucherzentrale amiro gehörten) aus der Taufe gehoben wurde, eine Art Reise-Community. Als Stubner bald drauf bei trivago ausstieg, kam Malte Siewert zum Team. Auf trivago konnten User damals Hotels, Sehenswürdigkeiten und Freizeitparks beschreiben und bewerten. trivago-Macher Siewert beschrieb das Konzept 2008 gegenüber der FAZ als “eine Mischung aus dem demokratischen Wikipedia-Prinzip mit Selbstreinigung durch das Wissen der Masse und einem Business-Modell, bei dem die Mitglieder beteiligt werden”.
Metasuchmaschine
Noch Ende 2007 beschrieb sich die Jungfirma als “größtes von Usern gepflegte Reiseportal in Deutschland”. Mit “hochwertigen Reiseinformationen und Insidertipps” sollte trivago einst sinnbildlich “für die perfekte Reiseplanung” stehen. Als im Oktober 2007 Investoren wie der European Founders Fund (EFF), Christian Vollmann, Oliver Jung, Lukasz Gadowski sowie Tim Schwenke und Daniel Wild (Getmobile) in das Start-up investierten, lobte EFF-Macher Oliver Samwer (heute Rocket Internet) aber vor allem den vom Team initiierten Hotelpreisvergleich: Nur trivago stelle auf einer Seite die Preise der verfügbaren Hotels übersichtlich dar und garantiere den niedrigsten Preis unter den verschiedenen Anbietern. Im Sommer 2008 bezeichnete das Unternehmen sich selbst dann als Metasuchmaschine. “Diese vergleichen die Angebote der Online Reisebüros und stellen die Preise übersichtlich auf ihren Seiten dar”, beschrieb das damals drei Jahre alte Unternehmen sein Geschäftsmodell.
Status quo
Im Jahr 2016 sieht sich trivago als “die weltgrößte Online Hotelsuche, die Hotelraten von mehr als 1.000.000 Hotels auf über 250 Buchungsplattformen weltweit vergleicht”. Das Unternehmen integriere dabei über 200 Millionen Hotelbewertungen und 15 Millionen Fotos, damit der User das ideale Hotel einfacher finde. Geld verdient der Reisegigant, indem er Nutzer an Buchungsplattformen und Hotelwebseiten weiterleitet. Längst ist das Unternehmen, das zuletzt rund 1.000 Mitarbeiter beschäftigte, dabei ein globaler Player, der Länderplattformen in 33 Sprachen betreibt. 2015 erwirtschaftete trivago dem Vernehmen nach einen Umsatz in Höhe von fast 500 Millionen Euro. Die trivago-Gründer halten weiter noch fast 40 % der Firmenanteile.
Millionenexit
Ende 2012 stieg Expedia bei trivago ein. Für eine Mehrheitsbeteiligung in Höhe von 61,6 % legte das Reise-Schwergewicht damals beeindruckende 477 Millionen Euro auf den Tisch – 434 Millionen Euro in Bar und 43 Millionen Euro in Aktien. Neben dem EFF und den anderen genannten Investoren, die nicht mehr als 1 Millionen Euro in das Start-up gepumpt haben sollen, war ansonsten nur noch Insight Venture Partners bei trivago an Bord. Der bekannte Kapitalgeber stieg 2010 bei der Jungfirma ein. Für 25 % am Unternehmen soll Insight rund 40 Millionen Euro gezahlt haben.
Unternehmenskultur
Doch nicht nur der Werdegang von trivago ist bemerkenswert – das Düsseldorfer Reise-Unternehmen zeichmnet sich auch durch eine ganz besondere Unternehmenskultur aus. Eine, die in Deutschland in der Form einmalig scheint – siehe “Bei trivago kommen/gehen die Mitarbeiter wie sie wollen“. Die Mitarbeiter der Reiseplattform dürfen nicht nur Urlaub ohne Ende nehmen (Stichwort: Eigenverantwortliches Handeln), es gibt bei trivago auch keine banalen Job-Titel, keine echten Hierarchien und keine starren Arbeitszeiten. Kostenlose Getränke, Müslis, Sandwiches, Fitnesskurse, Sportangebote, Barbecues auf der Dachterrasse und ein sehr schickes Büro gibt es bei trivago noch obendrauf. Wobei dieses bald noch spektakulärer wird, immerhin baut sich das Unternehmen derzeit eine neue Firmenzentrale – siehe “trivago setzt einen Li-La-Laune-Tempel in den Medienhafen“.
Hausbesuch bei trivago
ds-Haus- und Hoffotograf Andreas Lukoschek durfte sich beim Hotelpreisvergleich kürzlich einmal ganz genau umsehen – er fand unter anderem eine lustige Möwe, viele Kuckucksuhren und einen Kletterfelsen. Einige Eindrücke gibt es in unserer kleinen, aber feinen Fotogalerie.
Kennen Sie schon unseren #StartupTicker? Der #StartupTicker berichtet tagtäglich blitzschnell über die deutsche Start-up-Szene. Schneller geht nicht!