Vorwurf: Urkundenfälschung

Movinga: Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Hype-Start-up

Die Staatsanwaltschaft Berlin ermittelt gegen das Berliner Startup Movinga, eine Plattform zur Vermittlung von Umzugsunternehmen. Das Movinga-Team bestätige deutsche-startups.de die Ermittlungen in Zusammenhang mit der Güterkraftverkehrlizenz.
Movinga: Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Hype-Start-up
Mittwoch, 25. Mai 2016VonAlexander

Das Berliner Startup Movinga, eine Plattform zur Vermittlung von Umzugsunternehmen, gilt als eines der Vorzeige-Start-ups – siehe “Movinga ist das Start-up des Jahres“. Zuletzt flossen 25 Millionen US-Dollar in das junge Unternehmen, das bereits in mehreren Ländern Europas aktiv und knapp 500 Mitarbeiter beschäftigt. Nun aber steckt das junge Unternehmen in Schwierigkeiten.

“Die Staatsanwaltschaft Berlin ermittelt gegen die Gründer des Umzugs-Start-ups wegen Urkundenfälschung” – berichtet das Manager Magazin. Grund dafür sei ein mutmaßlich gefälschtes Lizenzdokument. Auf Anfrage bestätigte das Unternehmen dem Wirtschaftsblatt die Ermittlungen, äußerst sich aber nicht weiter zu den Vorwürfen. Details zum Sachverhalt gibt es im der Vorab-Version des Artikels leider nicht.

Dem Unternehmen wurde in einer Art offenen Brief (in dem reichlich Dreck geworfen wurde) aber kürzlich vorgeworfen, seine IAM-Mitgliedschaft (International Association of Movers) bzw. seine Lizenz für den grenzüberschreitenden gewerblichen Güterkraftverkehr gefälscht zu haben. Im konkreten Fall geht es um die Lizenz für den Güterkraftverkehr. Diese muss hierzulande jeder besitzen, der geschäftsmäßig oder gegen Entgelt Güter mit Kraftfahrzeugen transportiert und Fahrzeuge mit mehr als 3,5 Tonnen einsetzt.

Das Movinga-Team bestätige deutsche-startups.de die Ermittlungen in Zusammenhang mit der Güterkraftverkehrlizenz ebenfalls. Die Hauptstädter verweisen darauf, dass man eine solche Lizenz zwar mittlerweile habe, diese aber gar nicht brauche, da man selbst keine Umzüge durchführen würde. Zum Bericht sagen die Movinga-Jungs: “Leider wird hier nun ein rechtlicher Sachverhalt völlig aus dem Zusammenhang gerissen und in Teilen auch falsch dargestellt. Darum halten wir uns offen, rechtliche Schritte einzulegen. Wir bitten um Verständnis, dass wir zu laufenden Verfahren nicht detailliert Stellung nehmen können. Wir haben aber volles Vertrauen in die Behörden. Wir sind daher zuversichtlich, dass unsere Argumente in diesem Verfahren gehört werden und bestätigt wird, dass keinerlei strafrechtlich relevantes Verhalten vorlag”.

Movinga, im Januar 2015 von Bastian Knutzen und Chris Maslowski in Vallendar gegründet, startete zunächst als simple studentische Umzugshilfe. Wenige Wochen später erfolgte bereits die Umpositionierung zum Dienstleister für Komplettumzüge. Im März des vergangenen Jahres startete movinga dann mit dem neuen Konzept so richtig durch. Inzwischen arbeiten, rund ein Jahr nach dem Start, bereits knapp 500 Mitarbeiter für den Online-Umzugsdienstleister. Bekannte Geldgeber wie Index Ventures, Earlybird Venture Capital, Global Founders Capital, Heilemann Ventures, Florian Heinemann (Project A Ventures), Christian Vollmann (MyVideo), Philipp Kreibohm (Home24), David Khalil, Lukas Brosseder (beide eDarling), Marco Vietor (audibene), Tim Marbach (KaufDA) investierten bereits in das Start-up – siehe “5 megaspannende Fakten über das Hype-Start-up Movinga“.

Hausbesuch bei Movinga

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ds-Haus- und Hoffotograf Andreas Lukoschek durfte sich im Mai 2016 einmal bei Movinga umsehen. Er fand ganz viele Umzugskartons. Einige Eindrücke gibt es in unserer kleinen, aber feinen Fotogalerie.

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Alexander

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.