Gastbeitrag von Miriam Wohlfarth
So findet man den richtigen Payment-Partner
Onlinehändler, die auf der Suche nach dem passenden Payment-Partner sind, haben es nicht leicht: Jeder Dienstleister bietet unterschiedliche Zahlungsarten und unterschiedliche Services zu unterschiedlichen Kostenstrukturen an. Um trotzdem den Überblick zu behalten, nennen wir sieben Punkte, die jeder Onlinehändler auf der Suche nach dem richtigen Payment-Partner beachten sollte.
1. Welche Zahlungsarten passen zu meinem Shop und meinen Kunden?
Am Anfang sollten Sie sich als Händler fragen, welche Zahlungslösungen zu Ihrer Kundschaft, Ihren Waren und Ihrer Shop-Struktur passen. Verkaufen Sie nur in Deutschland, sind Rechnungskauf und Lastschrift wichtiger als die Kreditkarte. Haben Sie ein kleines Warensortiment, müssen Sie nicht zehn Bezahlarten einbinden. Wünschen sich viele Ihrer Kunden eine bestimmte Zahlungsart, sollten Sie diese auch anbieten.
2. Welche Zahlungsarten möchte ich in Expertenhände geben?
Anschließend sollten Sie überlegen, welche Zahlungsarten Sie mit relativ geringem Aufwand selbst abwickeln können und welche Zahlungsarten Sie an einen Dienstleister geben möchten. Dabei sollten Sie vor allem die indirekten Kosten im Auge behalten, die durch komplexe Themen wie Debitoren- oder Risikomanagement entstehen können. Manche Zahlungsarten wie Raten- oder Rechnungskauf sind für Sie als Händler riskanter als andere; hier kann ein Dienstleister vor Zahlungsausfällen schützen.
3. Wie umfangreich ist das Service- und Produktportfolio des Dienstleisters?
Haben Sie einige Dienstleister identifiziert, die die von Ihnen gewünschte Zahlungsart anbieten, sollten Sie prüfen, welche sonstigen Faktoren für den jeweiligen Anbieter sprechen: Wie aufwändig ist die technische Integration? Wann wird der Kaufbetrag ausgeschüttet? Gibt es zusätzliche Services rund um den Zahlungsverkehr? Welche Zahlungsarten bietet der Dienstleister außerdem an? Können auch internationale Zahlungen abgewickelt werden?
4. Brauche ich eine einfache oder eine flexible Lösung?
Nachdem Sie sich einen Überblick über die harten Fakten verschafft haben und mit einigen Anbietern ins Gespräch eingestiegen sind, sollten Sie sich noch einmal Ihren Shop vornehmen. Brauchen Sie spezielle Lösungen oder reicht eine Lösung von der Stange? Ein Händler etwa, der Lebensmittel im Internet verkauft, muss sich mit Wiegedifferenzen und Pfandrückgaben auseinandersetzen. Hier kann nur eine maßgeschneiderte Lösung helfen, während andere Shops wunderbar mit Standardlösungen zurechtkommen.
5. Was möchte ich meinen Kunden bieten?
Letztlich müssen Sie sich als Händler fragen, was Sie Ihren Kunden bieten möchten. Mehr Service? Flexible Bezahlmöglichkeiten? Bei der Dienstleisterauswahl ist es wichtig, nicht nur den Check-out im Blick zu behalten, sondern den gesamten Prozess, zum Beispiel die nachgelagerte Kundenkommunikation. Auch Stammkundensysteme oder Gutscheinhandling sind Themen, die Sie mit einem möglichen Payment-Partner besprechen sollten.
6. Wie etabliert und glaubwürdig ist der Dienstleister?
Sie haben nun zwei oder drei potentielle Payment-Partner identifiziert. Sollten Sie sich bei der finalen Auswahl unsicher sein, hilft vor allem der zweite Blick: Wie sehen die Referenzen des Dienstleisters aus und sind diese glaubwürdig? Wie etabliert ist er im Markt? Wie viel Know-how beweist er im Hinblick auf einzelne Zahlungsarten oder spezielle Services? Findet inhaltlich ein echter Austausch statt, der passgenaue Lösungen für Ihren Shop ermöglicht?
7. Stimmt die Wellenlänge?
Wenn sich der Auswahlprozess seinem Ende nähert, kommen die weichen Faktoren ins Spiel. Dienstleister sind auch nur Menschen. Vor allem in der Aufbauphase, aber auch im Tagesgeschäft sprechen Sie sehr häufig mit Ihrem Payment-Partner. Oft ist dann die richtige Wellenlänge das entscheidende Kriterium. Wenn die Kommunikation des Dienstleisters bis hierhin professionell, zuverlässig und freundlich abgelaufen ist, sollte das für Sie ein wichtiges Auswahlkriterium sein.
Zur Person
Miriam Wohlfarth gründete das Unternehmen Ratepay im Dezember 2009 und ist dessen geschäftsführende Gesellschafterin.
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