Gastbeitrag von Jakob Osman
Employer Branding: 3 Tipps, die wenig Geld kosten
Deutschland entwickelt sich langsam zur Startup-Szene. Auch wenn wir in vielen Kategorien noch enormen Aufholbedarf haben, erreichen wir in einigen Branchen schon Weltmarkniveau. Mit dem Wachstum kommt auch der Bedarf nach passendem Personal. Das zu finden ist in fast allen Branchen nicht leicht. Helfen kann „Employer Branding.“ Wir zeigen, welche Maßnahmen Startups auch für wenig oder kein Budget umsetzen können.
Grundlagen: Was ist Employer Branding?
Die Schaffung einer Arbeitgebermarke nennt man Employer Branding. Dabei versucht sich das Unternehmen über eine positive Außendarstellung als potentieller Arbeitgeber zu positionieren. Mit verschiedenen Maßnahmen und einer Weiterentwicklung der eigenen „internen Arbeitswelt“ erreichen gute Firmen damit, was sich wohl alle erträumen: Qualifizierte Bewerber melden sich auf schwer zu besetzende Stellen freiwillig und meist auch initiativ. Der Brand (also die Marke) des Unternehmens ist so bekannt und gefragt, dass ein teilweise sehr teurer Recruiting-Prozess nicht mehr notwendig wird. Personalentscheider erhalten den Luxus der Auswahl der besten Kandidaten.
Das Ziel von Employer Branding ist also, dass Unternehmen eine eigene Arbeitgebermarke entwickeln und sich so begehrt und beliebt bei Bewerbern machen. Natürlich fällt es großen Konzernen wie Google, Apple oder BMW deutlich leichter solche Brands aufzubauen. In erster Linie kennen sich diese Unternehmen bereits damit aus und verfügen auch über das notwendige Kleingeld. Das soll Startups aber nicht verunsichern. Denn es gibt Mittel und Wege, wie man erfolgreiches Employer Branding mit wenig oder keinem Budget auf die Beine stellen kann. Wir zeigen drei dieser Wege.
#1 – Arbeitgebermarke leben
Klammern wir mal aus, dass der Großteil der Startup-Szene fähig sein wird eine Arbeitgebermarke zu entwickeln. Auch wenn es nur Grundzüge sind, so werden viele Firmen die Möglichkeit besitzen sich zumindest konzeptionell damit auseinanderzusetzen. Werte werden definiert, Rahmenbedingungen beschaffen, Konzepte geschrieben. Doch was dann? Meist landen diese tollen Ansätze in einer Schublade oder eben auf einem Laufwerk. Weit weg von der eigentlichen Umsetzung. Dabei ist der erste Tipp effektivste und gleichzeitig am wenigsten beachtete: Dieses Arbeitgeberwerte müssen gelebt werden. Ihr wollt allen Mitarbeitern „vielleicht irgendwann“ mal die Möglichkeit geben zwei oder drei Tage im Home-Office zu arbeiten? Macht es. Ihr wisst selbst, dass ein Zeugnis wenig Aussagekraft über einen Menschen hat? Verlangt es nicht. Ihr wollt für eure Mitarbeiter eine Spiele-Ecke / Zimmer / Saal einrichten? Tut es jetzt.
Die Botschaft dahinter ist klar: Employer Branding für sollte für Startups keine Floskel sein. Es sollte kein Marketing- oder Modewort sein, was man einfach mal in die Runde wirft. Gutes Employer-Branding fängt intern an. Und das spricht sich sehr schnell rum.
#2 Arbeitgeberprofile
Wie bei jeder anderen Marke ist es auch im Employer Branding wichtig, dass die Zielgruppe darüber spricht. Nun ist es relativ schwer und teuer einen Arbeitgeberauftritt perfekt nach Außen zu tragen und mit der Zielgruppe zu kommunizieren. Unmöglich ist es aber nicht. Zu den ersten Schritten (neben einer ordentlichen Website, einer Karriere-Seite, einem ordentlichen Bewerbungsprozess etc.) gehören Arbeitgeberprofile im Netz. Die bekannten Jobbörsen bieten so etwas für kleines Geld. Aber auch große Karriere-Netzwerke wie XING, Experteer oder LinkedIn bieten solche Möglichkeiten. Teilweise sogar umsonst. Man sollte diese Seiten umfassend mit Bildern, Inhalten und Hintergrundinformationen füllen. Dabei geht es auch hier um Authentizität. Verkauft nur das, was ihr auch wirklich anbieten könnt.
#3 Recruiting Videos
Zu den bewährten Mitteln gehören auf jeden Fall gute Recruiting-Videos. Im Netz finden sich hunderte Vorlagen und Beispiele. Ziel muss es sein, dass man das Unternehmen und die Perspektiven beim Bewerber möglichst glaubhaft vorstellt. Spart eher an Ausschmückungen über Work-Life-Balance, Home-Office und flexible Arbeitszeiten. Das ist wichtig, für Startups aber nicht elementar. Für euch sollte es eher um die Mission gehen. Was wollt ihr verändern, bewegen und erreichen? Wie kann der zukünftige Bewerber da mitarbeiten und gestalten? Was sind eure gewollten Abgrenzungen zu den großen Spielern am Markt? Diese Informationen ziehen Bewerber an. Immer gesetzt dem Fall, dass ihr diese Inhalte auch lebt.
Über den Autor
Jakob Osman ist der Agenturleiter der Employer Branding Agentur Junges Herz. Er gehört zu den Vordenkern und Webereitern des Personalmarketings in Deutschland. Mit vielen Jahren Erfahrung und einem leistungsstarken Team entwickelt seine Agentur maßgeschneiderte Kampagnen für Unternehmen und öffentliche Körperschaften in ganz Deutschland.
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