“In China werden weltweit die meisten Klaviere verkauft”
Man müsste Klavier spielen können, sang vor Jahrzehnten bereits Johannes Heesters, In den heutigen Zeiten ist das einfacher denn je! Das Berliner Start-up Skoove ermöglicht es via interaktiver Lernmodule, Instrumente zu erlernen. Gründer Florian Plenge spricht im Gründer-Kurzinterview über Didaktik-Konzepte, YouTube-Tutorials und China, das Land, in dem die meisten Klaviere verkauft werden.
Welche Idee steckt hinter Ihrem Start-up?
In vielen Menschen ist der Wunsch stark, endlich ein Instrument richtig zu beherrschen, nach offiziellen Untersuchungen möchten mehr als 60 Prozent der Menschen in den entwickelten Ländern ein Musikinstrument spielen. Unser Ziel ist es, ihnen das passende Angebot zu bieten. Dafür haben wir mit Skoove eine Musik-Lern-Plattform geschaffen, die eine perfekte Verschmelzung von Musizieren, Didaktik und Technologie anstrebt. Unsere weltweit ersten interaktiven Online-Klavierkurse für Klavier, E-Piano und Keyboard basieren auf einem neuartigen Didaktik-Konzept, das Wissen spielerisch in kleinen Schritten vermittelt und schnelle Lernfortschritte möglich macht. Wir nutzen neueste Browser-Technologien wie die in Googles Chrome-Browser integrierte Audio-Schnittstelle.
Wie sehr bzw. in welchen Punkten hat sich ihr Konzept von der ersten Idee bis zur Gründung verändert?
Das war eine der großen Überraschungen für mich: Das Konzept hat sich von der ersten Idee bis heute gar nicht verändert!
Wer sind Ihre Mitbewerber und wie grenzen Sie sich von ihnen ab?
Die bekanntesten Möglichkeiten online Instrumente zu lernen sind Youtube-Tutorials. Ihnen fehlt aber die Interaktivität, sprich die Anpassung an den Lernenden und sowie das unmittelbare Feedback auf das eigene Klavierspiel. Es gibt weltweit etwa eine Handvoll anderer Anbieter, die interaktive Kurse anbieten. Skoove ist der erste Anbieter, der mit Theorie und Praxis beide Komponenten in einer interaktiven Lösung vereint – und via Browser überall verfügbar macht, zu wesentlich niedrigeren Kosten und weitaus flexibler als ein klassischer Musiklehrer. Die Kurse sind in geführte Lektionen unterteilt, die Inhalte in kleinen und lerngerechten Schritten vermitteln. Durch spielerische Adaption von Tastenanschlägen und sofortiges Feedback können Kursteilnehmer erste Titel bereits nach wenigen Stunden selbständig spielen. Skoove ist daher der einfachste Weg Klavierspielen zu lernen – rund um die Uhr, in eigenem Tempo und ohne Klavierlehrer.
Was ist der entscheidendste Faktor, damit Ihr Start-up den Durchbruch schafft?
Der Markt für Online-Instrumentalunterricht ist noch sehr jung. Viele fragen noch „Geht das überhaupt?“ Ja, es geht und sogar sehr gut! Sieben Tage rund um die Uhr jede Woche bequem von zu Hause. Sprich, wir müssen noch mehr Aufmerksamkeit für das Thema und Skoove schaffen.
Wie wollen Sie Geld verdienen und wann schreiben sie schwarze Zahlen?
PEs gibt bei Skoove für jedes Level kostenlose Angebote. Um auf alle Inhalte zugreifen zu können zahlen die Nutzer eine monatliche Abogebühr von nur 9,95 Euro. Damit erhält der Nutzer den Zugriff auf alle Lektionen aller Kurse sowie persönlichen Support unserer Klavierlehrer und jeden Monat exklusive neue Lektionen.
Welche Märkte wollen Sie mittel- und langfristig erobern?
Das ist das Schöne an Musik und universellen Instrumenten wie Klavier und Gitarre: Sie sind auf der ganzen Welt relevant. Aktuell ist Skoove in Deutsch und Englisch verfügbar. Unsere stärksten Märkte sind Deutschland, UK und die USA. Mittelfristig wollen wir auch in den anderen Industrienationen wachsen. Insbesondere China ist ein sehr spannender Markt für Klavier: Dort werden weltweit die meisten Klaviere verkauft.
Welche Meilensteine wollen Sie in den kommenden zwölf Monaten auf jeden Fall erreichen?
Im Moment funktioniert Skoove per Web Browser. Damit erreichen wir die größte Zielgruppe. Als nächste Plattform wollen wir Skoove auf iPads anbieten. Mittelfristig soll es auch eine Version für Gitarre geben.
Im Fokus: Weitere Interviews mit jungen Gründern gibt es im Special Gründerinterviews
Zur Person:
Florian Plenge ist Gründer und CEO von Skoove. Bis 2004 arbeitete Florian als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fritz Haber Institut der Max Planck Gesellschaft. Von 2004 bis 2014 war Plenge das Berliner Unternehmen Native Instruments tätig. Unter anderem war er verantwortlich für den Übergang von CD/vinyl DJing auf digitial.