"Ein idealer Kanal"

So geschickt setzt sisterMag Pinterest ein

"Pinterest wird von uns als praktisches Tool für die redaktionelle und konzeptionelle Arbeit an den Magazinen genutzt, aber natürlich auch als gängiger Social Media-Kanal, um unsere Arbeit nach außen hin zu präsentieren und als Mehrwert für unsere Follower bereit zu stellen", sagt Antonia Sutter von sisterMag.
So geschickt setzt sisterMag Pinterest ein
Donnerstag, 31. März 2016VonAlexander

Bildgewaltige Start-ups sollten sich unbedingt einmal Pinterest ansehen – siehe “Start-ups, die Pinterest so richtig gekonnt nutzen“. Auch sisterMag, ein Online-Journal “für die digitale Dame”, ist extrem gut auf Pinterest unterwegs. Im Interview mit deutsche-startups.de spricht sisterMag-Mitgründerin Antonia Sutter, die für Marketing und Strategie verantwortlich ist, über Konzeptentwicklung, Reichweitenaufbau und Kuration.

Pinterest ist in Deutschland noch immer ein Nischennetzwerk. Welche Rolle spielt Pinterest bei den Social Media-Aktivitäten von sisterMag?
Pinterest wird von uns als praktisches Tool für die redaktionelle und konzeptionelle Arbeit an den Magazinen genutzt, aber natürlich auch als gängiger Social Media-Kanal, um unsere Arbeit nach außen hin zu präsentieren und als Mehrwert für unsere Follower bereit zu stellen. Im Vorfeld zu einer neuen Ausgabe nutzen wir Pinterest beispielsweise zur Erstellung von Moodboards, um neue Features inhaltlich und visuell zu planen sowie für die Konzeptentwicklung mit dem Kunden. Da wir nicht nur redaktionelle Inhalte erstellen, sondern auch mit Bloggern und Kunden thematische Events veranstalten, nutzen wir auch hier Pinterest, um den Anlass zu planen und auszugestalten. Das gleiche gilt für Foto-Shootings, die wir im Rahmen von sisterMAG umsetzen, für welche die Sets immer zunächst als Board entstehen. Dadurch wird es uns auch erleichtert, jeden Kontributor auf das anstehende Feature „einzustimmen“. Natürlich nutzen wir Pinterest auch ganz generell zur Inspiration und zum Entdecken von neuen Trends. Wir lieben es durch andere Feeds zu browsen und Boards nach unseren Interessen zu erstellen. Auf der anderen Seite bekommt bei uns jede sisterMAG-Ausgabe nach Launch ein eigenes Board. Darauf sind immer zwei bis drei Bilder aus den unterschiedlichen Features zu entdecken und vor allem die hauseigenen Foto-Shootings finden hier ihren Platz. Da wir, um unser digitales Magazin zu positionieren, besonders auf die Digital-Goodies im sisterMAG achten, führen die Links in den Fotostrecken natürlich auch direkt auf Pinterest. Dort werden manche Themen zudem weitergeführt, wenn Sie den Rahmen des Magazins sprengen: beispielsweise weitere Rezept- oder DIY-Ideen zu einem Thema.

Wofür ist Pinterest geeignet, wofür weniger?
Pinterest ist ein idealer Kanal, um neue Kontributoren für unser Magazin zu finden. Wir finden hier beispielsweise häufig neue Fotografen, Stylisten oder Blogger. Maßgebend liefert uns Pinterest auch Inspirationen zum Layouten des Magazins. Ein großes Plus ist, dass unser Qualitätscontent über einen langen Zeitraum aktuell bleibt. Beispielsweise rückt unser Seasonal Christmas Board über das Jahr hin zwar ein wenig nach hinten, aber dennoch bleibt es immer verfügbar und kann im neuen Jahr einfach weitergeführt und aktualisiert werden.

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Und wofür eignet sich Pinterest nicht?
Weniger geeignet ist Pinterest für den zielgerichteten Reichweitenaufbau, da es “langsamer” funktioniert, d.h. Bilder häufig über einen längeren Zeitraum populär werden. Zudem geht es den Pinnern auch nicht unbedingt allein um Reichweitenaufbau, sondern vielmehr um Inspiration und Kuration. Das sieht man auch an unseren Einsatzbereichen. Außerdem ist es nicht so einfach über Pinterest interessante Leute anzusprechen – dies erfolgt dann eher über andere Kanäle.

Welchen Tipp haben Sie für Start-ups, die bei Pinterest einsteigen wollen?
Pinterest gehört zum Social Media Marketing-Mix dazu. Man sollte sich auch nicht davon abschrecken lassen, dass bisher überwiegend weibliche Nutzer bei Pinterest aktiv sind. Auch Männer entdecken Pinterest immer mehr für sich und die Nutzerzahlen auf dieser Seite steigen stetig an. Pinterest selbst ist stark darum bemüht, diese Entwicklung voranzutreiben. Märkte wie Korea und Japan sind zwar weit weg, aber dort liegt die Gender-Verteilung schon bei 50:50 – das könnte durchaus auch für Deutschland eine Zukunftsprognose sein. Weiterhin ist es wohl wichtig, einen ästhetisch ansprechenden Feed aufzubauen, der übersichtlich ist und den Nutzern schnell verdeutlicht, dass er hier für ihn interessante Boards zu spezifischen Themen findet. Eine kleinteilige Kategorisierung kann hier helfen. Man sollte also immer überlegen, in welcher Nische man originären Content oder Tipps erschaffen kann und daraufhin spezielle Boards und Pins anlegen. Ganz simpel gesagt ist ein Board über eine gut sortierte Auswahl an Apfelkuchen manchmal mehr Wert, als ein riesiges Board mit Kuchen im Allgemeinen.

Alexander

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.