Von Conny Nolzen
Montag, 14. März 2016

Fret = “Automated Website Testing” ohne viel Aufwand

"Das ist vielleicht etwas ernüchternd, aber das Team besteht nur aus mir und einer Freelancer-Unterstützung", so Nils Schütte, Gründer von Fret. Der Wirtschaftsinformatiker hofft aber auf baldige Unterstützung von Festangestellten - "Sobald es ein stabiler Cash-Flow zulässt".

Mit Fret (kurz für FRontEndTesting) startet ein neues Tool in die Beta-Phase. Es soll automatisiert testen, ob alle Elemente einer Webseite in verschiedenen Browsern richtig funktionieren. Die “Test Cases” werden per Klick erstellt und die Ausführung findet im Device Lab von Fret statt, ohne den Nutzer bei seiner täglichen Arbeit zu stören. “Fret macht erstmals automatisiertes Testen von Webseiten für jedes Unternehmen möglich. Das war bisher ohne hohen Ressourceneinsatz nicht denkbar”, so das Hamburger Start-up.

“Es gibt eine Reihe von Tools, die sich ebenfalls bemühen für dieses Problem eine Lösung zu bieten, allerdings haben alle Tools eines gemeinsam: Es gibt immer eine entscheidende Lücke bei der Anwendung. Entweder man muss die Testfälle selber programmieren- oder ein umfangreiches Device-Lab aufbauen. Wieder andere nutzen für das Testen nur Emulatoren statt echten Devices oder definieren die Testfälle indem die Klicks nur per Pixel-Angabe definiert werden können welche für das Testen von Responsive-Design überhaupt nicht praxistauglich ist”, erklärt Sologründer Nils Schütte.

“Das Problem ist real und wird immer größer”

Im Mini-Interview mit deutsche-startups.de spricht Sologründer Nils Schütte über den altmodischen Bedarf und ernüchternde Tatsachen.

Welches Problem wollen Sie mit Ihrem Start-up lösen?
Fret macht, dass der Tag doch endlich 48 Stunden hat – oder zumindest fast. Es soll bei der Webentwicklung Zeit sparen und die Qualität von Web-Applikationen langfristig erhöhen, indem die Qualitätssicherung automatisiert wird durch “Automated Website Testing”. Von der einfachen Website über Online-Shops bis hin zu komplexen Portalen unterschiedlichster Art verfügt heutzutage über eine große Palette von Features und Funktionen und häufig kommen laufend neue hinzu. Entweder muss eine große Menge an Zeit investiert werden um alle Features und Funktionen regelmäßig und manuell in verschiedenen Browsern und zum Beispiel auf Desktop und Mobile zu testen oder aber man lebt nach Prinzip “Hoffnung”, dass schon alles gut gehen wird. Fret ermöglicht es nun für jede gewünschte Funktion einen Test-Fall anzulegen und diesen in beliebigen Intervallen auf verschiedenen Browsern und Geräten ablaufen zu lassen. Es werden weder Programmierkenntnisse benötigt noch muss die Hardware bereit stehen, auf welcher getestet werden soll. Die Testfälle können mit einigen Klicks in unseren Web-Tools definiert werden und werden für den Nutzer unsichtbar auf unserer Hardware ausgeführt. Hierbei werden keine Emulatoren eingesetzt, sondern die Testfälle werden unter Real-Life-Bedingungen auf echten Devices ausgeführt. Der Ablauf kann im Nachhinein zum Beispiel durch Screenshots nachvollzogen werden. Überprüft werden kann unter anderem durch Überprüfen von Web-Elemente – ist die Überschrift auf der Seite X “Start-up-Radar”? – oder auch durch einen Screenshot-Abgleich.

Jede Woche entstehen dutzende neue Start-ups, warum wird ausgerechnet Ihr Start-up ein Erfolg?
Fret versucht ganz altmodisch einen bestehenden Bedarf zu decken. Das Problem ist real und wird immer größer. Unternehmen müssen sich früher oder später mit der Frage auseinandersetzen, wie die Qualitätssicherung ihrer Webseiten aussehen soll. Fret bietet nun eine Lösung, die für jeden nutzbar ist – ohne Programmierkenntnisse, ohne zusätzliche Hardware auf echten Devices.

Wer ist das Team hinter ihrem Start-up?
Das ist vielleicht etwas ernüchternd, aber das Team besteht nur aus mir und einer Freelancer-Unterstützung. Das wird sich aber hoffentlich bald ändern. Sobald es ein stabiler Cash-Flow zulässt hoffe ich, dass ich die Entwicklung mehr und mehr in die Hand von Festangestellten geben zu kann. Ich bin geboren und aufgewaschen in und bei Hamburg. Während und nach meinem Studium zum B.Sc.Wirtschaftsinformatik habe ich bei OTTO einige Jahre im E-Commerce gearbeitet. Im Frühjahr 2015 habe ich schließlich den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt.

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