Hürden, die Business-Apps noch überwinden müssen
Smartphones sind ein fester Bestandteil unseres Alltags geworden. Ob Fotos im Urlaub knipsen, telefonieren und im Internet surfen, für alles gibt es eine App. Dabei haben sich die mobilen Anwendungen bei vielen Nutzern auch im Berufsleben durchgesetzt. Viele Unternehmen hingegen zögern mit der Einführung von Business-Apps für Mitarbeiter. Ihrer Meinung nach sind Security und Datenschutz bislang noch die größten Hürden.
Umsatzsteigerung dank Business Apps
Laut einer Umfrage der techconsult Enterprise Mobility Study 2014 sehen 69 % der Befragten in der Enterprise Mobility Möglichkeiten zur Produktivitätssteigerung. Im Ergebnis einer von Dell kürzlich veröffentlichten Studie konnten Unternehmen, die Enterprise Mobility verwenden, ihren Umsatz sogar um bis zu 53 % steigern. Eines scheint demnach sicher. In Business Apps steckt das Wachstumspotenzial von Morgen.
Enterprise Mobility – Wozu das alles?
Hinter dem Begriff versteckt sich nichts anderes, als mobile Arbeitsplätze mittels mobiler Geräte und Anwendungen zu ermöglich. Mitarbeiter sollen mit Hilfe von Business-Apps zu jeder Zeit und an jedem Ort der Welt Zugriff auf die regulären Geschäftsprozesse haben. Dafür sitzen sie eben nicht mehr nur im Büro, sondern erledigen ihre Arbeit via Tablet, Smartphone oder Laptop im Home Office oder wenn sie unterwegs sind.
Einige Unternehmer stellen sich zu Recht die Frage, inwiefern solch eine Anwednung dem Betrieb nützt? Sicherlich werden die Business Apps wohl kaum die Produktivität eines Tischlers, Bäckers oder Kfz-Mechanikers steigern, dessen Arbeitsplätze alles andere als mobil sind. Etwas anders sieht das Ganze bei Managern und Vertriebsmitarbeitern aus. Sie sind größtenteils darauf angewiesen ständig auf aktualisierte Kataloge, Umsatzzahlen und Neuerungen zurückzugreifen.
Business-App als Medium der Unternehmenskommunikation
In großen Firmen und Konzernen übernehmen Business-Apps noch eine ganz andere Rolle. Sie können effektiv zur internen Kommunikation verwendet werden. Mitarbeiter werden schnell und einfach mit News und wichtigen Informationen vom Unternehmen versorgt. Ganz gleich welche Art von Unternehmen eine Integration von Business-Apps anstrebt, an erster Stelle muss die Frage nach dem Nutzen stehen.
Welche Probleme Unternehmen bei der Nutzung von Enterprise Mobility sehen
Laut der benannten Dell Sudie sehen viele Firmen die Einhaltung des Datenschutzes und der allgemeinen Sicherheit bei Business-Apps als besonders schwierig an. Vor allem wenn es um das Thema “Bring Your Own Device” (BYOD) geht. BYOD ermöglicht Angestellten, auch mit ihrem privaten Smartphone auf Firmendaten zuzugreifen. Was für den Mitarbeiter komfortabel ist, kann für das Unternehmen ein großes Sicherheitsrisiko darstellen.
Beispielsweise dann, wenn der Angestellte sein Telefon nicht ausreichend gegen fremde Zugriffe schützt. Verfügt das Handy über einen Passwortschutz oder kann jeder ganz leicht die Bildschirmsperre umgehen? Was passiert, wenn einer der Mitarbeiter sein Smartphone verliert? Müssen dann alle Sicherheitspasswörter auf dem Firmenserver geändert werden, oder können die Anwendungen auf dem betroffenen Telefon einfach gesperrt werden? Doch das Thema Sicherheit ist nur eine Hürde mit denen Business Apps noch zu kämpfen haben.
Wie sehen die zukünftigen Hürden für Business-Apps im Mittelstand aus?
Neben dem Thema Datenschutz und Security gibt es noch weitere Hürden, denen sich Entwickler wie Unternehmer stellen müssen.
Nutzen und Mehrwert
Jede Applikation sollte einen Mehrwert haben. Bei Nutzern von Apps stehen Einfachheit und Usability im Vordergrund. Das sollte auch für Business Apps gelten. Sie sollten vordergründig der Arbeitserleichterung dienen.
Welche Plattform ist sinnvoll?
Android und iOS beherrschen den Markt. Doch es gibt neben den Platzhirschen auch noch Windows- und Blackberryanwendungen, die ebenfalls in Betracht gezogen werden sollten. Eine Lösung mit HTML 5 spart darüber hinaus Entwicklungskosten, da sie über alle Plattformen angesteuert werden kann.
Firmenhandy oder BYOD?
Sicherlich wird es Mitarbeitern leichter fallen, ihre eigenen gewohnten Geräte zu verwenden. Doch passen die Plattformen für die Business Apps nicht zusammen, muss über die Anschaffung eines Firmentelefons nachgedacht werden. Andererseits fällt es vielen Angestellten bei Firmenhandys leichter, Privates vom Beruflichen zu trennen. Sind sie beispielsweise im Urlaub, könne sie das Firmenhandy einfach abschalten.
Gerätevielfalt – Wer die Wahl hat, hat die Qual
Vor allem beim Betriebssystem Android gibt es Unmengen an Geräten, die sich in der Hardware unterscheiden. Bei der Wahl des Firmengerätes sollten Parameter wie Akkuausdauer, Ablesbarkeit des Displays und Rechengeschwindigkeit eine übergeordnete Rolle im Gegensatz zum Design spielen.
Immer Online?
Besonders im mobilen Bereich gibt es Situationen, wo die Verbindung unterbrochen ist. Sei es im Flugzeug, in der Bahn oder im Auto. Wie soll sich die Business App dann verhalten? Müssen die Daten permanent aktualisiert werden oder ist eine eintägige Synchronisation völlig ausreichend?
Update-Strategien entwickeln
Im Gegensatz zu einer Desktopanwendung ist es bei mobilen Apps nicht immer leicht, auf allen Plattformen gleichzeitig ein Update zu erhalten. Wie oft sollen Business Apps also aktualisiert werden? Wer übernimmt im Unternehmen dafür die Steuerung? Was passiert bei einer Neuauflage des Betriebssystems mit App?
Business Apps ja oder nein?
Größtenteils spielen Business-Apps in Deutschland noch eine untergeordnete Rolle. Zum einen zweifeln Unternehmen zu Recht an der Sicherheit der Anwendungen. Zum anderen ist die die Auswahl an Geräten und Plattformen sehr vielfältig und eine übergreifende Lösung schwierig. Vom Nutzen und Sinn der Anwendung abgesehen, ist die Implementierung von Business-Apps auch eine Kostenfrage. Je nach Größe und Umfang der Anwendung können neben der Anschaffung zusätzliche Verwaltungs- und Personalkosten hinzukommen.