Von Alexander
Donnerstag, 14. Januar 2016

Deutschlands Hunde weinen: Leinentausch ist insolvent

Das junge Unternehmen Leinentausch steht vor dem Aus. "Liebe Leinentauschler, leider wurden wir der vorläufigen Insolvenzverwaltung der Kanzlei Dr. Susanne Berner in Berlin unterstellt", teilt das Start-up mit. Leinentausch, eine eine Online-Vermittlung für Hundebetreuer, ging 2013 an den Start.

Das Berliner Start-up Leinentausch, eine Online-Vermittlung für Hundebetreuer, ist leider insolvent – wie bereits im #Startupticker verkündet. “Liebe Leinentauschler, leider wurden wir der vorläufigen Insolvenzverwaltung der Kanzlei Dr. Susanne Berner in Berlin unterstellt. Unser Management Team hätte den Betrieb gerne übernommen, um ihn weiterzuführen. Dies wurde uns (bisher) leider nicht ermöglicht”, teilt das Start-up in einer Mail an seine Nutzer mit.

Weiter heißt es: “Da unsere Mitarbeiter keine Arbeitsverträge (mehr) haben, können wir unseren Kundendienst nicht weiter aufrecht erhalten. Das tut uns SEHR, SEHR leid! Denn, wenn wir den Betrieb schon nicht übernehmen und fortführen dürfen, hätten wir gerne dazu beigetragen, dass der aktuelle Prozess und die nächsten Schritte für euch so reibungslos wie möglich ablaufen. Nun bitten wir euch, euch bei allen anfallenden Fragen an das Büro der Insolvenzverwalterin zu wenden”.


Leinentausch ging 2013 an den Start. “Als Hundehalter kennt man die Problematik, dass es zu Situationen kommt, in denen man seinem Hund zeitlich nicht gerecht wird. Hier greift Leinentausch mit seinem Konzept. Leinentausch ist eine Plattform, auf der Hundehalter eine qualifizierte Betreuung für Zeiten buchen können, in denen sie selbst ihre Vierbeiner nicht versorgen können”, erklärte Gründerin Vanessa Lewerenz-Bourmer das Konzept der Plattform kurz nach dem Start.

Leinentausch war Bestandteil des You Is Now-Accelerators und war später auch beim Axel Springer Plug and Play Accelerator an Bord. Im vergangenen Jahr investierte Forum Media Ventures einen mittleren sechsstelligen Betrag in Leinentausch. Für eine persönliche Stellungnahme war Leinentausch-Macherin Lewerenz-Bourmer bisher nicht zu erreichen. “Aus dem Umfeld des Unternehmens ist zu hören, dass dafür deutliche Differenzen zwischen dem Team und einem Altinvestor bezüglich Investmentstrategie und Internationalisierung verantwortlich sein sollen”, berichtet Gründerszen zur Insolvenz.

Bei Facebook macht sich unterdessen Unmut unter den Nutzern breit. “Onsolvent seid ihr seit dem 23.12.2015. bekannt macht ihr es erst heute! trozdem schön geld eingesteckt, ich als sitter muss mich jetzt als Gläubige eintragen lassen und mich mit dem Amtsgericht charlottenburg rumschlagen. was nicht bedeutet, dass ich jemals mein Geld bekomme. Ihr hättet die Seite direkt offline nehmen müssen und den Menschen SAGEN sollen, dass ihr insolvent seid und was das für die Halter und Sitter bedeutet”, schreibt eine erboste Nutzerin.

Passend zum Thema: “Ich startete bewusst in der Hundehauptstadt Berlin” – Vanessa Lewerenz-Bourmer von Leinentausch