Gründeralltag in Deutschland

“Nach dem Aufstehen checke ich meine E-Mails”

4 Fragen und jeweils 3 Antworten zum Arbeitsalltag von 3 Gründern aus Deutschland. Und darum geht es unter anderem im Detail: Wie starten ganz normale Gründerinnen und Gründer so in einen ganz normalen Start-up-Arbeitsalltag? Und wie schalten diese nach der Arbeit ab?
“Nach dem Aufstehen checke ich meine E-Mails”
Montag, 14. Dezember 2015VonAlexander

Wie starten ganz normale Gründerinnen und Gründer so in einen ganz normalen Start-up-Arbeitsalltag? Wie sieht eine Gründer-Mittagspause aus, was machen die Startupper im Lande, wenn die Konzentration mal nachlässt und wie schalten Gründerinnen und Gründer nach der Arbeit mal so richtig ab? Wir haben drei Gründer nach genau diesen Sachen gefragt. Danke an Thilo Hardt (eWings), Christopher Kampshoff (Lendstar) und Christian Wiens (GetSafe).

Wie starten Sie in einen ganz normalen Start-up-Arbeitsalltag?

Frühstück, anfallende Hausarbeiten erledigen, leider zu selten Joggen.
Christian Wiens, GetSafe

Den Morgen halte ich mir üblicherweise von externen Terminen und Meetings frei – ausgenommen das Daily Scrum-Stand-up mit meinen Entwicklern. Die Fahrt in die Firma ist meistens der Zeitpunkt, an dem ich spätestens meinen Tag strukturiere. Unterteilt in wichtig, dringend und wichtig und dringend.
Thilo Hardt, eWings

Nach dem Aufstehen checke ich meistens erst einmal meine E-Mails und widme mich dann meinem Sport. Bin ich damit durch, steht das Frühstück auf dem Programm, wobei ich währenddessen oft mit den Early Birds im Office skype. Habe ich wichtige Telefonate, bleibe ich auch danach meistens noch zuhause, weil es da einfach ruhiger ist, als im Großraumbüro. Danach geht’s dann auf ins Selbige.
Christopher Kampshoff, Lendstar

Wie sieht Ihre Mittagspause aus?

Wenn möglich mit dem Team etwas Essen gehen, wichtig für die Stimmung. Ansonsten etwas Schnelles im Büro.
Christian Wiens, GetSafe

Meistens kocht jemand aus dem Team. Gefühlt gibt es bei uns jeden zweiten Tag Hackfleischpfanne.
Thilo Hardt, eWings

Oft treffe ich mich mit Partnern bzw. möglichen Partnern zum Business Lunch. Am liebsten geselle ich mich aber zu meinen Kollegen zum Team-Lunch. Bei einem wachsenden Team wird das natürlich immer schwieriger. Aber wenn es klappt, umso besser.
Christopher Kampshoff, Lendstar

Was machen Sie, wenn Ihre Konzentration nachlässt?

Viel Trinken, Fenster auf, manchmal Spotify einschalten. Oder, zu einem anderen Task wechseln, der mehr Spaß macht oder weniger kompliziert ist.
Christian Wiens, GetSafe

Einen Earl Grey Tee trinken und wenn das Wetter schön ist, mich auf unsere Terrasse verkrümeln und E-Mails beantworten.
Thilo Hardt, eWings

Sofortige Maßnahme: Brainbreak für 10 bis 15 Minuten mit dem neuesten Fußball-Gossip und dann geht es weiter.
Christopher Kampshoff, Lendstar

Wie schalten Sie nach der Arbeit ab?

Beim Abendessen zu Hause bzw. spätestens beim Lesen vor dem Einschlafen. Wirklich abschalten ist schwierig.
Christian Wiens, GetSafe

Eigentlich schalte ich nie ab. Mein Kopf ist stets bei der Arbeit oder bei einem anderen Start-up, das ich unterstütze. Neuerdings sind das zum Beispiel Lillydoo und Catchys. Meine Freunde sind auch alles Unternehmer. Das wir über Geschäftliches reden, liegt ja in unserer Natur und verbindet uns. Wir haben aber auch andere Interessen. Rennsport oder das eine oder andere nicht ganz schwindelfreie Hobby.
Thilo Hardt, eWings

Am Wochenende unternehme ich meistens etwas draußen in der Natur, was ja rund um München prima machbar ist: Hiken, Biken, Skifahren etc. und das am liebsten mit Frau und Freunden, so dass man neuen Input bekommt und auch mal über andere Dinge als die Arbeit sprechen kann.
Christopher Kampshoff, Lendstar

Die befragten Gründerinnen und Gründer im Kurz-Portrait

ds-Thilo-Hardt-200Thilo Hardt (eWings)
Thilo Hardt gründete 2007 mit Dirk Graber, Philipp Frenkel und Björn Sykora Mister Spex. Nach Zwischenstationen bei DN Capital in London ist Hardt nun wieder in Berlin und gründete eWings, einen Markt für Flugbuchungen. Seine erste Software verkaufte er bereits mit 17 Jahren nach Taiwan, seine erste Firma im Alter von 21 Jahren.

ds-Christopher-KampshoffChristopher Kampshoff (Lendstar)
Christopher Kampshoff gründete Lendstar, ein Payment-Start-up. Das junge Münchner Unternehmen bietet eine App an, mit der Nutzer Geld leihen, teilen und senden können. DvH Ventures, die Beteiligungsgesellschaft der DvH Medien (Verlagsgruppe Handelsblatt, Tagesspiegel Gruppe und Die ZEIT Verlagsgruppe), investierte im Frühjahr 2015 in Lendstar.

ds-christian-wiens-200Christian Wiens (GetSafe)
Christian Wiens gründete GetSafe gemeinsam mit Marius Blaesing. Das Start-up positioniert sich als One-Stop-Lösung für den Versicherungsbereich. Einen “Versicherungsmanager für die Hosentasche” nennen die GetSafe-Macher ihr Unternehmen. Das Start-up will vor allem den Aktenordner ersetzen. Rocket Internet und die Interhyp-Gründer unterstützen das Start-up bereits.

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Foto: Funny man gets out of bed from Shutterstock

Alexander

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.