Börsengang abgeblasen

HelloFresh sorgt für miese Stimmung in Hause Rocket

Das Berliner Start-up HelloFresh bläst seinen Börsengang ab - zumindest vorerst. Das Start-up sollte eigentlich Ende November aufs Parkett. Ein herber Schlag für Rocket Internet, immerhin hatte Firmenboss Oliver Samwer im Oktober einen Börsengang quasi versprochen.
HelloFresh sorgt für miese Stimmung in Hause Rocket
Montag, 9. November 2015VonAlexander

Der Aktienkurs von Rocket Internet fuhr zuletzt Achterbahn. “Grund für den starken Kursrücksetzer sind vor allem die zahlreichen Shortseller, die bei der Rocket-Internet-Aktie am Werk sind, und somit den Kurs nach unten drücken”, schrieb dazu Der Aktionär. Ein anderer Grund für den Kursverlust dürfte HelloFresh sein. Denn das Start-up der samwerschen Firmenschmiede geht nun doch nicht an die Börse (was im Bankenumfeld wohl schon seit einigen tagen bekannt ist) – zumindest nicht mehr in diesem Jahr. Warum nicht? Wie die Finanz-Nachrichtenagentur Bloomberg schreibt, wegen des “volatilen Marktumfeldes”.

HelloFresh sollte eigentlich Ende November aufs Parkett – siehe “IPO offiziell verkündet: Rocket-Tochter HelloFresh will’s wirklich wissen“. Die Ankündigung sorgte für einen ordentlichen Kursschub bei Rocket Internet. Wie aus dem Bankenumfeld zu hören ist, kann Rocket Internet die Bewertung des Rezept- und Lebensmittelsdienstes aber nicht im Markt platzieren. Das samwersche Start-up beeindruckte und verstörte die Gründerszene des Landes neulich mit einer Bewertung in Höhe von 2,6 Milliarden Euro. Wobei das verstörende daran die Tatsache war, dass die Bewertung des Unternehmens sechs Monaten zuvor gerade einmal bei 623,8 Millionen Euro lag – siehe “HelloFresh ist jetzt 2,6 Milliarden Euro wert“.

Ein herber Schlag für Rocket Internet, immerhin hatte Firmenboss Oliver Samwer im Oktober einen Börsengang quasi versprochen – zumindest aber für die “nächsten 18 Monaten” angekündigt. Wenn ein “besseres Marktumfeld” nun auf sich warten lässt, steht somit für Rocket Internet viel auf dem Spiel. Denn auch Delivery Hero ließ sich zuletzt nicht an die Börse befehlen – siehe “Oli drängelt, Niklas aber hält dem Druck stand“.

Die HelloFresh-Gesellschafter

Rocket Internet: 56,4 %,
Insight Venture Partners: 19,5 %,
Phenomen Ventures: 9,4 %,
Vorwerk Direct Selling Ventures: 4,6 %,
Baillie Gifford: 2,9%
Andere Aktionäre: 0,6%
Führungskräfte sowie derzeitige und ehemalige lokale Manager halten indirekt 6,6%

Hausbesuch bei HelloFresh

ds-hb

ds-Haus- und Hoffotograf Andreas Lukoschek durfte sich kürzlich bei HelloFresh einmal ganz genau umsehen – er fand unter anderem Designer-Möbelstücke, einige schicke Blumen und ein moderne Großküche. Einige Eindrücke gibt es in unserer kleinen, aber feinen Fotogalerie.

Alexander

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.