EatFirst schmeckt jetzt völlig anders – aber doch bekannt
Eine gefühlte Ewigkeit war das samwersche EatFirst im Ruhemodus. Zur Erinnerung: Mitte Juli stellte das Food-Start-up aus dem Hause Rocket Internet den Kochtopf in Berlin ab. Von einer Sommerpause war damals die Rede. Nun geht die vermutlich längste Sommerpause aller Zeiten zu Ende. Dem Start-up ist diese lange Auszeit auch gar nicht peinlich, stolz verkündet man per Presseaussendung: “EatFirst startet nach Sommerpause mit neuem Geschäftsmodell durch”.
Und so sieht das neue EatFirst-Modell aus: Ab sofort können Berliner bei EatFirst von Spitzenköchen erdachte Gerichte bestellen. Die Kunden müssen ihre Gerichte dann nur selbst erwärmen. Statt früher zwei Gerichte, gibt es nun auch eine kleine Speisekarte mit mehreren Gerichten zur Auswahl. Wer bestellen will, muss die EatFirst-App runterladen. Dann kann man beispielsweise Alabama Pulled Pork für 7,95 Euro ordern. Die Lieferung erfolgt zwischen 18 und 22 Uhr (wie man es möchte). Selbstbewusst nennt sich EatFirst nun Online-Restaurant.
EatFirst ist somit nun komplett anders als früher aufgestellt. Das alte Modell war wohl zu beschränkt, zu kleinteilig und wohl auch zu kostenintensiv für den großen Erfolg. Rund 30 Mitarbeiter arbeiten derzeit für EatFirst. Früher belieferte EatFirst seine Kunden zur Mittagszeit und am Abend mit frischem Essen – und zwar innerhalb von 15 Minuten. EatFirst wurde 2014 von Torben Schulz, Humberto Ayres Pereira und Rahul Parekh gegründet. Das Start-up ist neben Berlin auch in London aktiv. Im kommenden Jahr will die EatFirst-Mannschaft dann auch wieder expandieren – “in weitere deutsche und europäische Großstädte”. Wenn denn keine Sommerpause dazwischen kommt. Bis es bei EatFirst dann auch Mittagessen oder On-Demand-Services gibt, dürfte es auch nicht lange dauern.
Das neue EatFirst-Konzept dürfte dem ein oder anderem allerdings sehr bekannt vorkommen, immerhin setzen Start-ups wie chillmahl, eatclever und munchery. chillmahl etwa liefert Hamburgern ihr Abendessen – allerdings nur Dienstag, Mittwoch und Donnerstag. eatclever ist in Hamburg, Hannover, Düsseldorf, Köln, Frankfurt, Mainz, Wiesbaden, Stuttgart und München unterwegs. Das Start-up, das von Mohamed Chahin, Robin Himmels und Marco Langhoff gegründet wurde, will seine Kunden innerhalb von “ungefähr 50 Minuten” beliefern. Wobei der Lieferdienst auf bestimmte Lieferzeitfenster setzt – etwa von 12 bis 22 Uhr. Noch recht jung im Food-Segment ist Eating with the Chefs. Das Start-up von Clemens Riedl, früher unter anderem Chef der VZ-Netzwerke, lässt sich als “Systemgastronomie für die gehobene Küche” beschreiben – siehe “Mit Eating with the Chefs wird jeder zum Feinschmecker“.
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