5 deutsche Start-ups, die Lösungen für Flüchtlinge haben
In diesen Tagen wird immer deutlicher, wie sehr Flüchtlinge unsere Hilfe brauchen. Auch die Digitalbranche beteiligt sich daran. Für große Aufmerksamkeit sorgte beispielsweise die Initiative des Startupboats: 18 Gründer, die im August 2015 auf einer Art Start-up-Inkubator-Boot im Mittelmeerraum unterwegs waren, um vor Ort lösungsorientierte Ideen zu Hilfsmöglichkeiten in der Flüchtlingskrise zu entwerfen. Dass es nebenher noch weitere erwähnenswerte Start-ups gibt, die mit ihren Ideen einen hilfreichen Mehrwert geben wollen, zeigen nachfolgende Beispiele:
1. speakfree
Sprachliche Barrieren überwinden: Die Instant Messaging-App speakfree ermöglicht es Nutzern, sich mit Menschen in der Umgebung auszutauschen – ohne vorherige Anmeldung und vollkommen anonym. Initiiert durch die Flüchtlingskrise und die sichtbaren Probleme hinsichtlich lokaler Koordination und sprachlicher Barrieren, wurde das bestehende Angebot im Spätsommer spontan um ein Feature ergänzt: Um sprachliche Barrieren möglichst unkompliziert zu überwinden, verfügt speakfree nun über eine Instant Translation-Funktion. Diese ermöglicht es Hilfsorganisationen über einen verifizierten Account, Nachrichten zu schreiben, die dann automatisch übersetzt werden. Aktuell verfügbare Sprachen sind Englisch, Französisch, Russisch, Arabisch, Dari und Urdu. Um Gespräche unter den Flüchtlingen oder zwischen Asylsuchenden und Einheimischen zu erleichtern, stehen einzelne Chaträume für die jeweiligen Sprachen zur Verfügung.
2. Welcome App
Regionale Orientierung: Um ankommenden Geflüchteten die Orientierung vor Ort zu erleichtern, bündelt die Welcome App alle relevanten Informationen über den jeweiligen Asyl-Ort. Die App liefert eine Art Grundgerüst, dass mit den jeweiligen Informationen einzelner Regionen, Städte und Landkreise jederzeit gefüllt werden kann. Die erste Version startete als „Welcome App Dresden“, seit Anfang Oktober gibt es ebenfalls die „Welcome App Deutschland“. Obendrein laufen bereits Gespräche mit 25 weiteren Städten und Landkreisen, die sich ebenfalls für eine Anpassung der App auf ihre Region interessieren um Flüchtlinge, Asylsuchende und Zuwanderer in Deutschland eine Orientierung zu geben und die Eingliederung sowie das tägliche Leben zu erleichtern.
3. Afeefa
Vernetzung: Ein ähnliches Angebot bietet die Online-Plattform Afeefa, die ebenfalls in Dresden angesiedelt ist. Das vorrangige Ziel dieser Seite ist es, Akteure im Bereich des sozialen Engagements bei der Vernetzung zu unterstützen. Hierfür zeigt eine Übersichtskarte Initiativen, Anlaufstellen und wichtige Orte auf einen Blick an. Außerdem sollen praxisorientierte Infotexte das Ankommen sowie die Integration fördern. Zusätzlich können Geflüchtete und Engagierte in einer Informationsbörse Angebote und Gesuche aufgeben. Alle Informationen sind aktuell in zehn Sprachen ersichtlich, darunter auch Farsi, Serbisch, Russisch, Tigrinya, Urdu und Arabisch.
4. Über den Tellerrand kochen
Kochtöpfe: Das Start-up Über den Tellerrand kochen aus der Hauptstadt bringt Flüchtlinge und Berliner in gemeinsamen Kochkursen zusammen und will so Integration fördern. Die Geschichten aus den daraus zustande kommenden Koch-Begegnungen, die Lieblingsrezepte und persönlichen Erzählungen der Flüchtlinge bilden den Inhalt eines Kochbuches. Dafür wurden via Crowdfunding Plattform knapp 40.000 Euro eingesammelt.
Mit ihrer Vision sind „Über den Tellerrand kochen“ mittlerweile Vorzeigeprojekt der Google Kampagne #Deutschland25 und durften ihre Idee bei der diesjährigen EXPO Mailand im Deutschen Pavillon ausstellen. Neben der Ursprungsidee des miteinander Kochens (Über den Tellerrand kochen), entstanden weitere Gemeinschaftsprojekte wie der gemeinsame Sprachaustausch (Über den Tellerrand Quatschen) oder das gemeinsame Handwerken (Über den Tellerrand tüfteln).
5. volunteer-planner.org
Gemeinsam aktiv: volunteer-planner.org ist eine Plattform, die schnell und aktuell aufzeigen möchte, wo, wann und wie jeder Einzelne von uns mithelfen kann. Ein internationales Team von vor-Ort-Helfern, Programmierern, Projektmanagern und Designern hält die Informationen auf der werbefreien und gemeinnützigen Plattform konstant auf dem neusten Stand. Hinter der Plattform stehen Coders4Help, eine Gruppe von ehrenamtlichen Programmierern, Designern und Projektmanagern.