FinTech-Ideen gesucht

Comdirect öffnet für Gründer die Start-up Garage

Menschen mit FinTech-Ideen können demnächst bei der Comdirect Bank klingeln und um Eintritt in die Start-up Garage bitten. Die zur Commerzbank gehörende Direktbank sucht ab sofort angehende Jungunternehmer, die ihre Ideen mit Unterstützung der Bank umsetzen möchten.
Comdirect öffnet für Gründer die Start-up Garage
Donnerstag, 1. Oktober 2015VonAlexander

Die Comdirect Bank, die 1994 das Licht der Welt erblickte, ist aus Start-up-Sicht ein Dinosaurier. In der Bankenwelt kann man die zur Commerzbank gehörende Direktbank aber wohl noch getrost als junge, wilde Bank bezeichnen. Genau dieses Image nutzt die Direktbank, die ohnehin schon mit einigen Start-ups kooperiert, und macht sich weiter gezielt an junge FinTech-Ideen heran. Das Start-up-Programm von Comdirect hört auf den schönen Namen Start-up Garage. In dieser sollen Gründer künftig mit Unterstützung der Bank an ihren Ideen basteln und werkeln können.

Das Garagen-Motto haben die Quickborner dabei komplett aufgesogen – selbst in der Zentrale gibt es nun Räume mit Garagentor. Die Start-ups selbst müssen aber nicht in Quickborn Platz nehmen, sondern dürfen – zum Glück – in Hamburg residieren. Wer genau gelesen hat, wird bemerkt haben, dass die Comdirect in der Tat keine fertigen Projekte sucht. Es geht um Gründer, die mit Hilfe der Bank Ideen erst umsetzen wollen. Holger Hohrein, Chief Financial Officer von Comdirect, will mit der Garage “Innovationen fördern” und den Gründer “Starthilfe geben”. Die Entwicklung eines Prototypen, eines Minimum Viable Product, soll dann während der Teilnahme in der Start-up Garage erfolgen. Zum Jahresende sollen sich drei Team in der Garage austoben, die Bewerbungsphase läuft bereits. Drei Monate dürfen die angehenden Jungunternehmer in der Garage parken und an ihren FinTech-Ideen basteln.

Was danach passiert, lässt Hohrein offen. Wenn kein Projekt funktioniere, sei dies aber nicht schlimm. Für Hohrein geht es auch darum, “dazu zu lernen”. Im besten Fall habe man drei Minimum Viable Products entwickelt. Die Ideen seien aber auch dann weiter Eigentum der Macher. Hohrein zeigt sich aber offen, über Kooperationen, Lizenzen oder auch weiteres zu sprechen. Und da die Comdirect über einen Zugang zu mehreren Millionen Kunden verfügt, sollte man da schon einige Sachen gezielt ausprobieren können. Gerade im FinTech-Segment, in dem alle Start-ups den Banken den Krieg erklären, geht halt noch immer wenig ohne Banken.

Alexander

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.