Gastbeitrag von Michael Reinhardt
Nutzen Sie unbedingt Foto-Posts für Ihr Branding!
Trotz enormer Steigerungsraten bei seinen Nutzerzahlen weist das mobile Foto-Network Instagram mit 300 Millionen Nutzern weltweit und schätzungsweise 4 Millionen Nutzern in Deutschland im Vergleich zu Social Media wie Facebook eher niedrige Zahlen vor. Zudem belegen Studien zumindest für die USA ein wenn auch zahlungskräftiges, so doch sehr junges und damit eingeschränktes Publikum. Allerdings ermöglicht die App das Teilen eines Posts wahlweise auf Facebook, Twitter, Tumblr, Flickr, foursquare und weiteren sozialen Medien und kann insofern einfach als mobiles Redaktionssystem für Fotoposts in einen weiten Social-Media-Bereich genutzt werden. Und profitiert mit 4,8 % von den höchsten Response-Zahlen unter allen Networks.
Instagram bietet seinen Nutzern eine große Bandbreite an Möglichkeiten
Instagram wurde seit seinem Online-Gang 2010 um einige Features weiterentwickelt und bietet den Nutzern heute die klassischen Möglichkeiten, die man von einem Network im Allgemeinen erwartet. Man kann Fotos, Videos und Text posten und mit Hashtags versehen und dadurch auffindbar machen, ein Post teilen und kommentieren. Die Bezeichnung als Foto-Network resultiert daraus, dass Bilder (und Videos) im Zentrum der Startseite eines Profils stehen und dass Fotos, die mit der Kamera des Smartphones aufgenommen worden sind, mit in Instagram integrierten Programmen und einer Vielzahl von kostenlosen Programmen aus dem Internet komfortabel bearbeitet werden können, bevor sie gepostet werden. Grundsätzlich ist Instagram aktiv nur über ein Smartphone, d.h. eines der Betriebssysteme Android, iOS oder Windows Phone nutzbar. Die gesamte Ausrichtung deutet darauf hin, dass die Produktion von User Generated Content im Foto- und Videobereich im Fokus der Gründer stand. Bild- und Videodateien können alllerdings auch aus anderen Quellen genutzt werden, was Instagram für viele professionelle Marketingideen erst interessant macht.
Wie kann man mit Instagram-Posts professionelles Marketing betreiben?
Dass Unternehmen visuelle Posts auf Instagram dazu nutzen können, um ihr Branding zu stärken und auf konkrete Produkte aufmerksam zu machen, liegt auf der Hand. Die Social-Media-Marketer haben außerdem so ziemlich jede andere Funktion ausprobiert, mit der sie auf Facebook und anderen Networks erfolgreich waren. Dazu gehören die folgenden:
– Posts verweisen auf Beiträge in anderen Social Media oder auf ein Blog
– Unternehmens- und Produktinfos per Bild oder Video
– Videos gewähren einen Einblick in ein Unternehmen
– Videos teasern längere Videos an, die sich auf anderen Plattformen befinden
– Gewinnspiele per Bild oder Video
– Branded Entertainment per Video
– mehrere Posts werden zu einer Serie verbunden
Posts, die auf andere Seiten verweisen, haben das Problem, dass in den Posts selber nicht verlinkt, sondern der Link nur erwähnt werden kann. Wer dem erwähnten Link folgen will, muss das per Drag & Drop tun. Einen echten Link kann man nur im oberen Bereich der Startseite, in der Beschreibung des Profils setzen. Dieser Umgang mit Links stört die Conversion natürlich erheblich.
Für Unternehmen mit visuellen Produkte und für Kunst ist Instagram ein ideales Medium
Das Konzept des Networks bevorzugt eindeutig Produkte, deren Kern visueller Natur ist, und damit die Unternehmen, die solche Produkte verkaufen oder zumindest thematisieren. Fashion-Blogger gehören zu den Seitenbetreibern auf Instagram mit den meisten Abonnenten. Mode-Firmen kommen in dem Network mit recht simplen Produktbildern auf relativ hohe Like-Zahlen. Auch bildliche Künstler erreichen einen sehr hohen Response. Damit gehört alles rund um das Thema Lifestyle und Kunst zu den Bereichen, für die Instagram das ideale Marketinginstrument ist: Mode, Kunst, Film, Prominenz, Wohnen, Kosmetik, Garten, Schöne Dinge, Lifestyle-Magazine und -Blogs und so fort.
Nutzen Sie Foto-Posts für Ihr Branding!
Für nicht visuell konzipierte Produkte, zumal für den B2B-Bereich ist Instagram als Marketingtool dennoch interessant, denn im Zentrum jedes Marketings steht das Branding. Und das Branding arbeitet nun mal vorrangig mit Bildern, stillen und bewegten. Und ideale Möglichkeiten zur Distribution von Bildern bietet Instagram. Wer mit Bildern auf sein Unternehmen aufmerksam machen möchte, sollte das allerdings nicht mit Werbebildern tun, die aus dem Fotokatalog kommen und Business-Freude und Sonnenschein unter Angestellten verkünden. Auch das Publikum ist in den Zeiten der Multimedia professioneller und anspruchsvoller geworden. Gefragt sind professionelle und gleichzeitig authentische Bilder oder – noch besser – Bilder mit künstlerischem Touch. Wer ernsthaft Marketing betreiben möchte, recherchiert deshalb nach Künstlern, deren Artefakte man auf Foto gebannt man zu posten sucht, oder gleich Fotokünstlern. Nötigenfalls ist ein Kunstexperte zu frequentieren, der Ihnen eine Auswahl interessanter Künstler vorstellt und diese nach den finanziellen Bedingungen für das Posten Ihrer Fotos bzw. von Foto ihrer Artefakte fragt. Solche Bilder sind im Idealfall nicht als Einzelbilder zu posten, sondern innerhalb von Serien. Auf diese Weise wird den Nutzern ersichtlich, dass sie auf mehr Bilder hoffen können, wenn sie Ihre Seite abonnieren.
Erzählen Sie Geschichten!
Die Social Media werden vor allem für das Entertainment genutzt. Eines der Buzz-Wörter der Zeit ist deshalb das Branded Entertainment. Hinter dem Begriff steht das Erzählen einer kleinen Geschichte, in der ein Produkt oder ein Unternehmen per Bild oder Text ins Spiel gebracht wird. Die Idee des Storytelling gibt sich gerne eine werbefreie Aura, tatsächlich sind die meisten Unternehmensfilmgeschichten schlichte Werbung und treffen den Geschmack des Publikums in den Social Media eben nicht.
Passend zum Thema: “Instagram – 10 simple Ninja Moves für Start-ups”
Zur Person
Michael Reinhardt ist Head of Marketing bei der Firma Köhlert & Marrachinho GbR aus Hamburg. Er studierte Medienmanagement an der Uni Hamburg. Seine Erfahrung beruht auf einer zehnjährigen Praxiserfahrung im Bereich medialem Consulting. Er hat Kunden unterschiedlicher Branchen beraten; einen Schwerpunkt bildet dabei die Modebranche.