Gründer über Mitarbeitersuche
Gute Mitarbeiter muss man jagen und überzeugen
Jedes Unternehmen, das rasant wachsen will, braucht gute Mitarbeiter. Diese zu finden, ist nicht immer einfach. Doch wie findet man die passenden Mitarbeiter für sein Start-up? Wir haben fünf Gründerinnen und Gründer genau danach gefragt. Danke an Sebastian Diemer (Kreditech), Robin Haak (Jobspotting), Lea Lange (Juniqe), Konstantin Urban (windeln.de) und Simon Specka (Zenmate).
Wie findet man die passenden Mitarbeiter für sein Start-up?
Der Ruf eilt einem Voraus. Gute Mitarbeiter gehen das Wagnis Early-Stage nur ein wenn Sie Vertrauen in den Chef haben und gutes über ihn gehört haben.
Konstantin Urban, windeln.de
Das ist harte Arbeit und absolut Key. Gute Leute fallen leider nicht vom Himmel. Netzwerk und Empfehlungen haben uns bisher einige gute Mitarbeiter gebracht. Nur ist das leider nicht skalierbar. Daher werden Kandidaten für Festanstellungen bei uns von allen drei Gründern interviewt um zu schauen, ob die Person auch wirklich gut ins Team passt.
Lea Lange, Juniqe
Die wirklich guten sind nicht auf dem Markt. Sprich: Man muss sie jagen und überzeugen.
Sebastian Diemer, Kreditech
Meistens ist ein guter Developer mehr wert als 5 durchschnittliche. Ein Salesforce-Profi mit richtig Drive ersetzt 6 Praktikanten usw.. Das Core Team muss krachen, effizient arbeiten, alles geben, sich mit Team und Kultur identifizieren und dann muss man gemeinsam wachsen und darauf aufbauen. Ich vertraue allen meinen Kollegen zu 100% und will mit ihnen noch 10 Jahre gehen. Wir suchen über Netzwerk oder Berlinstartupjobs.com. Viele bewerben sich, weil sie von meinen Mitgründern und dem starken Team lernen wollen. Gute Leute ziehen gute Leute an. Ich suche nur nach Leuten, die driven sind, in die Kultur passen und besser sind als ich.
Robin Haak, Jobspotting
Am besten über Referrals der existierenden Mitarbeiter oder über das eigene Netzwerk.
Simon Specka, Zenmate
Die befragten Gründerinnen und Gründer im Kurz-Portrait
Sebastian Diemer (Kreditech)
Sebastian Diemer gründete das Hamburger Start-up Kreditech 2012 – gemeinsam mit Alexander Graubner-Müller. Das junge Unternehmen, das durchaus umstritten ist, vermittelt in mehreren Ländern Kredite an Nutzer. 260 Millionen Euro Eigen- und Fremdkapital flossen bisher in das Start-up. Zu den Investoren gehört unter anderem Blumberg Capital.
Robin Haak (Jobspotting)
Robin Haak gründete Jobspotting 2013 gemeinsam mit Hessam Lavi, Jan Backes und Manuel Holtz, die vorher bei Google, Axel Springer sowie diversen Start-ups gearbeitet haben. Jobspotting ist ein “datengetriebener Karriere Empfehlungsservice, der die neueste Graph-Technologie und semantische Analyse nutzt”. Horizons Ventures, der Kapitalgeber von Li Ka-shing, dem reichsten Mann Asiens und der Axel Springer Plug and Play Accelerator investierten bereits in das sehr junge Unternehmen.
Lea Lange (Juniqe)
Lea Lange gründete Juniqe gemeinsam mit Sebastian Hasebrink und Marc Pohl. Zuvor arbeitete sie zunächst bei Ernst & Young und Roland Berger bevor sie Head of Buying bei Casacanda und anschließend Executive Director Strategy & Analytics bei Fab wurde. Das Berliner Start-up verkauft über seine Internetplattform kunstvolle Werke. Vorwerk Ventures, Redalpine, High-Tech Gründerfonds und der Fotoservice CEWE investierten zuletzt “fast 5 Millionen Euro” in das junge Unternehmen.
Konstantin Urban (windeln.de)
Konstantin Urban ist Gründer und Geschäftsführer von windeln.de, einem Online-Shop für Babyprodukte. Als Verantwortlicher für das Internet-Beteiligungsgeschäft der Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck hatte er zuvor bereits bei zahlreichen Internet-Start-ups seine Finger im Spiel. Im Mai 2015 brachte Urban, der das Unternehmen gemeinsam mit Alexander Brand gründete, windeln.de an die Börse.
Simon Specka (Zenmate)
Simon Specka gründete das Berliner Start-up Zenmate gemeinsam mit Markus Hänel. Das junge Unternehmen ermöglicht mit seinem Browser-Plugin verschlüsseltes Surfen – wie in einem virtuellen privaten Netzwerks (VPN). Mit einem Klick ist jeder Browserinhalt verschlüsselt und die original (IP) Adresse des eigenen Rechners versteckt. Rund um dieses Produkt soll langfristig eine Produktfamilie für Endnutzer entstehen. Zenmate ist das Startup des Jahres 2014.
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