“Der wichtigste Aspekt ist die Sicherheit unseres Services.”
Schlüssel in der Wohnung vergessen oder verloren? Jeder hat diese Situation schon einmal erlebt und sich über den teuren Schlüsseldienst geärgert. MyKeys24 möchte das ändern, denn über den Dienst können Wohnungsbesitzer und Mieter Zweitschlüssel für ihr Zuhause auf Basis von Fotos anfertigen lassen können. Im Gründer-Kurzinterview spricht Gründer Kilian Lück über Zweitschlüssel, Sicherheitskopien und AirBnb.
Welche Idee steckt hinter Ihrem Start-up?
Mit unserem Service kann man ganz einfach online seine Schlüssel nachmachen und auch sichern. Dazu muss man uns nur ein Foto von seinem Schlüssel zukommen lassen. Wer jemals seinen Schlüssel verloren oder einfach nur in der Wohnung gelassen hat, weiß, wie schlecht man sich dann fühlt. Nämlich hilflos und auch ausgenommen, denn eine Türöffnung wird richtig teuer für wenige Sekunden Arbeit. Da wollten wir eine Alternative anbieten.
Wir wollten die Möglichkeit schaffen, eine digitale Sicherheitskopie des physischen Schlüssels anzulegen und unkompliziert wieder abrufen zu können. Was könnte unkomplizierter sein, als zum Beispiel mit seinem Smartphone ein Foto vom Schlüssel zu schießen und zu senden.
Wie sehr bzw. in welchen Punkten hat sich ihr Konzept von der ersten Idee bis zur Gründung verändert?
Das Konzept hat sich gar nicht so sehr verändert. Eher der Weg dahin. Wir starten jetzt erstmal mit dem Angebot, sich Zweitschlüssel von (Handy-) Fotos bequem mobil und online zu bestellen. Die Speicherung und Express-Auslieferung für den Notfall kommen dann später noch dazu.
Wer sind Ihre Mitbewerber und wie grenzen Sie sich von ihnen ab?
Wir treten in die direkte Konkurrenz von Schlüsseldiensten, Nachschlüssel-Filialisten und z. B. Schustern mit einer kleinen Schlüsselproduktion.
Wir sind zum einem unabhängig vom Ort und von Öffnungszeiten: Wer einen Nachschlüssel braucht, kann den jetzt auch von zu Hause aus bestellen. Das Ganze funktioniert aber auch aus dem Urlaub, wenn jemand zu Hause in die Wohnung kommen soll. Auch AirBnB-Vermieter können mit uns einen Schlüssel direkt an ihre Gäste senden.
Zum anderen sind wir für die Herstellung eines Nach-Schlüssels nicht auf den physischen Original-Schlüssel angewiesen, wenn dieser vorher fotografiert wurde. Dann kriegt man seinen Nach-Schlüssel auch noch, wenn das Original bereits verloren ist.
Was ist der entscheidendste Faktor, damit Ihr Start-up den Durchbruch schafft?
Der wichtigste Aspekt und die erste Frage fast aller unserer Gesprächspartner ist die Sicherheit unseres Services. Wir gestalten alle Prozesse so sicher, dass kein Missbrauch möglich ist. Zu den Sicherheitsmaßnahmen gehören z.B. bestimmte Anforderungen an die Fotos, verschlüsselte Speicherung sowie Auslieferung von Haustür- oder Wohnungsschlüssel nur gegen Vorlage des Personalausweises.
Wie wollen Sie Geld verdienen und wann schreiben sie schwarze Zahlen?
Wir verdienen an den nachgemachten Schlüsseln. Wir haben zum Ziel, schon im nächsten Jahr schwarze Zahlen zu erreichen.
Welche Märkte wollen Sie mittel- und langfristig erobern?
Verlorene Schlüssel sind natürlich nicht nur in Deutschland ein Problem. Wir sehen unseren Service prinzipiell auch für den Rest der Welt als interessant an.
Welche Meilensteine wollen Sie in den kommenden zwölf Monaten auf jeden Fall erreichen?
Nach der Einführung des Web-Dienstes für Zweitschlüssel ist der nächste Meilenstein der Aufbau eines Partnernetzwerks in Deutschland. Wir suchen lokale Produktions-Partner für Schlüssel, damit wir die Abholung und Lieferung tatsächlich überall 24/7 anbieten können. Lokale Partner haben mit uns die Möglichkeit, ihre Maschinen besser auszulasten und auch an überregionale Aufträge zu kommen.
Im Fokus: Weitere Interviews mit jungen Gründern gibt es im Special Gründerinterviews
Zur Person:
Kilian Lück hat Betriebswirtschaftslehre an der Freien Universität Berlin studiert und 10 Jahre Erfahrung in der Managementberatung. Er hat in Projekten in den USA, China und im europäischen Ausland gearbeitet. Zwischenzeitlich führte er ein 6-köpfiges Team eines Telehealth-Dienstleisters. MyKeys24 und die dazugehörige App gründete er 2015.
Im Fokus: Weitere Interviews mit jungen Gründern gibt es im Special Gründerinterviews