Pascal Plank von Fetchad

“Langfristig wollen wir das Lesezeichen ersetzen”

Der Dienstleister Fetchad will es Unternehmen ermöglichen, Kunden länger an sich zu binden. User können eine Webseite, ein Foto, Video oder auch ein Produkt mit einem Klick in ihrem Account sichern. Gründer Pascal Plank spricht im Gründerinterview über Lesezeichen, Großraumbüros und private Wunschlisten.
“Langfristig wollen wir das Lesezeichen ersetzen”
Dienstag, 11. August 2015VonChristina Cassala

Der Dienstleister Fetchad will es Unternehmen ermöglichen, interessierte Kunden länger an sich zu binden. User können eine Webseite, ein Foto, Video oder auch ein Produkt mit einem Klick in ihrem privaten Account sichern. Gründer Pascal Plank spricht im Gründer-Kurzinterview über Lesezeichen in Browsern, Großraumbüros und privaten Wunschlisten.

Welche Idee steckt hinter Ihrem Start-up?
Wir wollen Usern eine einfache und vor allem private Möglichkeit bieten, interessante Seiten oder Produkte nicht mehr zu vergessen. Mit Fetchad können User eine Webseite, ein Foto, Video oder auch ein Produkt mit einem Klick in ihrem privaten Account sichern. Lesezeichen in Browsern sind somit hinfällig!

Der User kann dann egal wo, nach Einloggen in seinem Account, alle seine gespeicherten, sprich gefechten Inhalte sehen, ordnen und sofort wiederfinden. Zusätzlich erhält der User eine Preis-Notfication bei Produkten, die er sich aus Shops mit einem Fetch-Button gemerkt hat. Das Fetchen von Produkten spart den Nutzern also bares Geld.

Wie sehr bzw. in welchen Punkten hat sich ihr Konzept von der ersten Idee bis zur Gründung verändert?
Gravierend. Anfangs war die Idee, auf unseren Werbebannern der abilicom/abilimedia einfach nur einen Button einzufügen, bei dem sich User Werbebanner für später merken können. Beispielsweise können User in einem Großraumbüro nur schlecht auf einen Hunkemöller-BH klicken und gleich kaufen, finden aber dennoch die Werbung interessant. Zuhause allerdings wäre die Werbung dann bereits aus dem Kopf, bzw. die Werbeanzeige nicht mehr auffindbar. Mit dem Fetch-Button kann der Banner gespeichert und für später aufbewahrt werden.

Schnell drängte sich die Frage auf, wieso nur Werbebanner? User surfen regelmäßig Seiten ab, sehen interessante Artikel, Fotos oder Videos. Diese sollen ebenfalls schnell und einfach für später gesichert werden.

Unser hauptsächliches Alltagsgeschäft liegt in der abilicom/abilimedia. Hier sind wir auf Branding und Online Performance Kampagnen spezialisiert. Durch unsere Kundenkontakte werden aktuell diverse Shops mit einem Fetch-Button versehen. Auf der Produktdetailseite wird nun neben dem Produktbild die Möglichkeit geboten, ein Produkt für später speichern zu können. Sollte es dem User zu teuer oder die Kaufentscheidung noch nicht final sein, kann so schnell und einfach ein Produkt auf seine private Wunschliste gelegt werden.

Wer sind Ihre Mitbewerber und wie grenzen Sie sich von ihnen ab?
Pinterest ist ein Mitbewerber. Hier achten wir aber vor allem auf eine private Abgrenzung der gespeicherten Inhalte. Wenn es der Nutzer möchte, kann er Inhalte auf Fetchad natürlich auch teilen.

Pocket ist ein Mitbewerber. Dieser hat sich ebenfalls auf das Speichern von Inhalten fokussiert. Besonders Texte sollen mit einer Offline Funktion lesbar gemacht werden. Wir legen mit Fetchad den Fokus hingegen auf Inhalte aller Art sowie Preisbenachrichtigungen.

Spottster ist ein Mitbewerber. Hier liegt der reine Fokus auf Produktpreisen, die, sobald Sie einmal hinterlegt werden, den Kunden bei Preissenkung einen Kaufanreiz schaffen wollen.

Was ist der entscheidendste Faktor, damit Ihr Start-up den Durchbruch schafft?
Ganz klar: Reichweite. Das erreichen wir zum einen durch die steigende Anzahl an Usern, die unsere Fetch-Tools verwenden und zum anderen durch Shops, die unseren Fetch-Button integrieren.

Wie wollen Sie Geld verdienen und wann schreiben sie schwarze Zahlen?
Das Projekt ist ein Nebenprojekt unserer aktuellen Kollegen und Mitarbeiter des eigentlichen Firmen Konstruktes. In absehbarer Zeit ist nicht geplant, Einnahmen für das Projekt zu erzielen. Natürlich werden im Hintergrund anonym Daten erhoben, die User über ihre Interessen kategorisieren. Sobald die kritische Masse erreicht ist, kann hiermit ein Umsatzerlös erzielt werden.

Welche Märkte wollen Sie mittel- und langfristig erobern?
Wir bereiten aktuell die Mehrsprachigkeit von Fetchad vor. Als nächster Schritt ist der Markteintritt in Frankreich, England und Russland geplant. Langfristig gibt es eine europaweite market entry strategy.

Welche Meilensteine wollen Sie in den kommenden zwölf Monaten auf jeden Fall erreichen?
Kurzfristig haben wir Feinheiten am Back-End-System und unserer Auswertungsmöglichkeiten zu bearbeiten. Sowie die Integration der Fetch-Buttons für bereits ausgewählten Kunden. Mittelfristig wird der Vertrieb für die Shop-Integrationen erhöht, sowie unsere App gelauncht, die es Usern noch leichter macht zu fetchen.

Langfristig wollen wir im europäischen Markt allen Usern das Lesezeichen ersetzen. Um den Mehrwert nochmals zu erhöhen, gibt es bereits geniale Ideen für weitere Funktionen im privaten FetchAd-Account. Das wird spannend.

Im Fokus: Weitere Interviews mit jungen Gründern gibt es im Special Gründerinterviews

Zur Person:
Pascal Plank hat sein Studium an der Munich Business School sowie European Business School in London abgeschlossen. Praktische Fähigkeiten erhielt er bei der BMW AG und George P. Johnson GmbH im Eventmarketing, sowie bei der BMW M GmbH im europäischen Vertrieb. Nach Gründung der abilimedia GmbH im Jahr 2013, ein Tochternehmen der abilicom GmbH, hat er die Geschäftsführung der Firma übernommen. Fetchad als eigenständiges Projekt soll Usern kostenlos einen Platz bieten, um schnell und einfach Webseiten und Produkte verwalten zu können.

Christina Cassala

Christina Cassala, Redakteurin bei deutsche-startups.de, war schon zu ihren besten Uni- Zeiten in den 90er Jahren journalistisch tätig. Gleich nach dem Volontariat arbeitete sie bei einem Branchenfachverlag in Hamburg, ehe sie 2007 zu deutsche-startups.de stieß und seither die Entwicklungen der Start-up Szene in Deutschland mit großer Neugierde beobachtet.