Machst Du auch was mit Medien?!
Print ist tot. Journalismus ist kein Geschäftsmodell. Content ist King. – Phrasen, die oft gehört und gesagt werden und mit denen sich große wie kleine Verlage tagtäglich herumschlagen. Vor nicht allzu langer Zeit machte Axel Springer damit Schlagzeilen, das alte Tafelsilber (in Form von verschiedenen Zeitungen und Zeitschriften) zu verkaufen und den Wandel zum digitalen Medienunternehmen konsequent weiterzugehen. Auf der anderen Seite des großen Teiches zeigt sich, dass News- und Entertainment-Angebote eine neue Ära einleiten und so auch Investoren in großem Maße für sich begeistern können. VICE, eigentlich schon altbekannt, hat sich in den letzten Jahren neu erfunden und konnte mit der neuen Strategie massiv Kapital einsammeln. Mit theSkimm hat sich ein neuer Investorenliebling am Newsletterhimmel aufgetan und in BuzzFeed wurde in den letzten Jahren mal eben ein dreistelliger Millionenbetrag investiert. All diese Beispiele zeigen, dass Content und damit auch Journalismus in hochqualitativer Form mit Unterstützung von Technologie wirklich King sein kann.
In das nette Gewand von interessanten Geschichten und Formaten gehüllt, stellt man sich in der Branche schon lange die Frage: Was macht Inhalte eigentlich erfolgreich? Headlines, Katzenbilder, Predictive Topic Search oder investigativer Journalismus? Erfolg hat ja bekanntlich viele Gesichter. Die Kunst, sich den Bedürfnissen der Konsumenten anzupassen, im richtigen Moment passende Artikel oder Videos zu liefern sowie zu wissen, wofür sich Menschen rund um die Welt interessieren, ist zu einem entscheidenden Erfolgsfaktor geworden.
Neue Felder werden dabei wie so oft von Startups und kreativen Köpfen besetzt, die die Rolle von Innovationstreibern einnehmen und versuchen, die Branche umzukrempeln. Medien-Projekte haben es aber häufig nicht leicht, finanzielle und vor allem themenspezifische Unterstützung zu finden. Ein Blog oder Printmagazin lässt sich nach der Auffassung vieler Investoren eben nicht so leicht monetarisieren, ganz zu schweigen von der Skalierung.
Wir sind offen für neue Wege sowie Experimente und möchten mit unserem Programm Media Force, das Teil des Berliner Inkubators Project Flying Elephant ist, Teams unterstützen, die sich ganz am Anfang ihrer Unternehmensphase befinden und sich mit spannenden Themen aus dem Bereich Neue Medien und Medientechnologie befassen. Der Inkubator gehört zu WestTech Ventures, einem Early Stage-Investor. „Wir sind auf der Suche nach neuen Medienformaten, die authentisch sind, relevante Themen aufgreifen und dabei mit einem einzigartigen Konzept aufwarten“, so WestTech Ventures-CEO Masoud Kamali. Er möchte die Gründer und vor allem Gründerinnen zur Bewerbung für das Programm Media Force aufrufen.
Nun stellen sich natürlich Einige auch die Frage, warum wir uns mit Project Flying Elephant ausgerechnet für die Medienwelt interessieren. Dies rührt aus der engen Beziehung zum IT-Verlagshaus Software & Support Media, welches Kamali gegründet hat – dies macht die Zusammenarbeit mit Medien-UnternehmerInnen auch zu einer Herzensangelegenheit.
Das Programm von Media Force hat zwei Zielgruppen: Zum einen möchten wir Content- und Medienschaffende bei der Umsetzung von einzigartigen Projekten zur Seite stehen. Die zweite Gruppe sind Startups und Teams, die sich aktiv mit Medientechnologie auseinandersetzen. Hier suchen wir innovative technische Software- und Plattformlösungen, die es Journalisten, Verlagen und anderen ermöglicht, neue Wege zu gehen. Content und Tech gehen dabei Hand in Hand. Neben einem Investment von bis zu 25.000 EUR gibt es für die Laufzeit von drei Monaten vor allem ein Mentoring- und Workshop-Programm, das auf die Medienteams zugeschnitten ist. Dabei profitieren die Gründer von einem großen Netzwerk aus der Startup- sowie Verlagsbranche und den Erfahrungen des Verlags im Mediengeschäft. Zudem erhalten die Teams natürlich Plätze im Co-Working-Space.
Ihr habt noch bis zum 15. August Zeit, euch für das am 1. Oktober beginnende Programm zu bewerben! Wir freuen uns auf einzigartige Ideen, die es schaffen können sich in der Medienlandschaft durchzusetzen. Um die Überschrift wieder aufzugreifen: Macht was mit Medien!