Driven by emotions – der Garant für nachhaltigen Erfolg
Die Start-up Szene Deutschlands boomt – jede nur annähernd erfolgversprechende Geschäftsidee wird von einem Gründer(team) umgesetzt. Egal ob in Berlin, München, Köln, Hamburg oder sonst wo. Es gab noch nie so eine lebendige Gründerzeit wie in diesen Zeiten. Auch noch nie so eine hohe finanzielle Risikobereitschaft von Investoren, Beteiligungsgesellschaften und Business Angels. Mit einem überschaubaren Businessplan, der sämtliche Zahlen, Daten, Fakten beinhaltet und zugleich ein “Versprechen” an einem möglichen Investor/Beteiligten ist, wird ein Start-up gegründet und los geht es.
Zahlreiche Studien von führenden Marktforschern, aber auch vom Bundesministerium für Wirtschaft&Technologie (2014) belegen, dass trotz großer Sorgfalt und großer finanzieller Unterstützung dennoch 8 von 10 Start-ups schon in der frühen Phase, zumeist in den ersten beiden Jahren scheitern. Aber wie kann das passieren, wo doch alle betriebswirtschaftlichen Faktoren von Experten eingeschätzt und abgenickt worden sind? Was wird ggfs. übersehen oder gar nicht berücksichtigt? Und wie kann man das ändern?
Die bisherige Berücksichtigung der betriebswirtschaftlichen Parameter ist nur die eine Seite der Medaille bei einer objektiven Einschätzung einer Idee. Zu einer ganzheitlichen und ursprünglichen Einschätzung des gesamten Projektes gehören selbstverständlich die Gründer selbst. Sie sind es, die die Geschäftsidee haben, ihr den Stempel aufdrücken, diese entwickeln und marktreif platzieren wollen. Sie sind es auch, die die alltäglichen Herausforderungen, Widerstände und Konflikte in der Gründerzeit bewältigen müssen. An Ihnen werden die prognostizierten Zahlen gemessen, die es zu erreichen gilt. Gerade wenn Benchmarks nicht erreicht werden und die Investoren unruhig werden bzw. eigene Ansprüche revidiert werden müssen, ist ein Scheitern wahrscheinlicher denn je.
Ganz konkret heißt das: “Wenn erst die Wurzeln eines Baumes marode und brüchig sind, wird der Baum beim ersten Sturm umfallen” – es sei denn, der Gründer kennt seine wahre Identität, seine Wurzeln und besinnt sich jederzeit darauf. Der Unterschied im Vergleich zu den bisher gängigen Einschätzungen einer Geschäftsidee und einer ergänzenden, zusätzlichen Betrachtung der Gründer wird spätestens jetzt offensichtlich – denn sämtliche Daten, Fakten und ganz besonders die Zahlen sind nur so gut wie Menschen, die diese erwirtschaften sollen.
Daher wird es in der heutigen Zeit umso wichtiger, dass die Gründer sich schon von Anfang an mit Ihrer persönlichen Absicht und Motivation anhand von individuellen Coachings/Trainings in Seminare und Workshops viel über sich zu erfahren und auseinanderzusetzen. Ein “gefühlter” Perspektivwechsel zu anderen Seite der Medaille führt oft zu tiefen Erkenntnissen und echten Gefühlen. Sie erkennen ihre wahre Absicht und Identität im Kontext zur Geschäftsidee und dem Start-up. Die Mitwirkenden (Gründer und Teammitglieder) gehen allesamt gestärkt und selbstbewusst aus solchen Prozessen hervor, erste interne Konflikte sind ausgetragen und gemeinsame Kompetenzen/Regeln werden geschaffen.
Wenn jetzt ein Start-up zu scheitern droht, zeigen sich dann die persönlichen und entwickelten Kompetenzen eines Gründer(teams). Die optimierten und individuellen Ressourcen kommen jetzt zum Tragen und halten das Start-up auf Kurs im Sinne aller. Auch Investoren neigen immer häufiger dazu, Ihre Priorität, noch vor der eigentlichen Geschäftsidee, auf den Gründer und Team zu legen, bevor sie überhaupt daran denken, zu investieren.
So auch Bill Gross, Gründer von IdeaLab und Investor von zahlreichen Start-ups. Er hatte für sich mal recheriert, was ein Start-up erfolgreicher als das andere macht. Er kam zur Erkenntnis, dass neben dem richtigen “Timing” der Idee, der zweitwichtigste Faktor der “Gründer und das Team” ist. Siehe auch hier den sehr verständlichen und aussagefähigen Artikel “The single biggest reason why startups succeed“.
Aber auch Carsten Maschmeyer (bekannter Milliardär aus Deutschland / ALSTIN Hannover) unterstreicht die Idee, immer mehr auf den Gründer als auf die Idee zu schauen.
Mit der Bereitschaft als Gründer ergänzend zu seinem Intellekt und Wissen, auch seine authentische, klare und bewusste Identität in das Start-up einzubringen, ist er ein großen Schritt zu einem nachhaltigen Erfolg gegangen. Die Behauptung, dass unter diesem Blickwinkel der Reflektion entweder so manch ein Start-up nicht gegründet worden wäre bzw. mit einer frühzeitigen Einbindung dieser Aspekte einige Start-ups noch heute erfolgreich am Markt wären, ist begründet und logisch.
Die Betrachtung der anderen Seite der Medaille in der frühen Phase ist enorm wichtig und effizient. Der Nutzen und die Möglichkeiten von Vorträgen, Seminare und Workshops im Bereich “HR-Soziale Kompetenzen” ist für den Gründer in diesen Zeiten unersetzbar und notwendiger als zuvor. Es ist nicht nur ein Gewinn für das Start-up, sondern vielmehr für einen selbst und hilft dem Gründer den vielen zukünftigen Lebenssituationen gerecht zu werden.
In diesem Sinne und damit mehr Start-ups erfolgreich gründen – ja, Zahlen, Daten und Fakten sind wichtig, but be driven by emotions!
Passend zum Thema: “Warum ‘Geld verdienen’ der falsche Grund ist, ein Unternehmen zu gründen”
Zur Person
Dirk Bierschwale ist Geschäftsführer von Founder Coaching.de, dem Expertennetzwerk von Coachs, Trainern und Consultants mit dem Schwerpunkt „Soziale und individuelle Kompetenzen“. Erfolgreicher Gründer von zahlreichen Unternehmen im Touristik- und Musikbereich, sowie Angestellter in leitender Funktion im Vertrieb(sführung) gewesen.