Bewertung: 11,5 Millionen Euro
Returbo – mit Retouren zum Millionenunternehmen
Über das Berliner Start-up Returbo haben wir schon einige Male berichtet. Im Zuge der aktuellen Crowdinvesting-Kampagne des Unternehmens gibt es nun erstmals einen detaillierten Einblick in das Innenleben der 2010 gegründeten Firma, die inzwischen komplett im E-Commerce-Zweitmarkt unterwegs ist. Die Jungfirma verkauft somit Retouren, B-Waren, generalüberholte Produkte, Ausstellungsstücke, Fehlproduktionen oder End-of-Lifetime-Artikel, die Händler oder Hersteller Returbo zur Verfügung stellen, – etwa über über eBay, Amazon oder Billiger.de.
In den vergangenen Jahren investierten der Harbert European Growth Capital Fund (HEGCF) und Generis Capital, Bertelsmann Digital Media Investments, Benjamin Otto, Enkel von Otto-Firmengründer Werner Otto, Martin Sinner (Gründer von idealo) und die German Startups Group in Returbo, das nach eigenen Angaben derzeit profitabel arbeitet (2014 wurde noch ein Verlust eingefahren). Insgesamt sammelte das Unternehmen bisher eine deutliche, siebenstellige Summe ein. Nun setzt das Start-up aber nicht mehr auf die Kraft der Investoren, sondern auf die große Macht der Crowd. Ein ungewöhnlicher Schritt für ein Unternehmen, dass schon größere Name als Investoren an Bord hat.
“Zur Erhöhung der Markenbekanntheit und Intensivierung des Dialogs mit den Konsumenten wurde bewusst entschieden, die weitere Wachstumsfinanzierung nach Erreichung des Break-Evens teilweise durch die Crowd zu realisieren”, teilt das Start-up dazu mit. Bis zu 2 Millionen ist das Kampagnenziel bei Returbo. Aktuell hängt die Messlatte aber erst bei 600.000 Euro. Die Unternehmensbewertung von Returbo liegt bei 11,5 Millionen Euro. Im laufenden Jahr will das Team um die Gründer Simon Schmid und Sebastian Seyda 6 Millionen Euro Umsatz einfahren. “Wir verzeichnen bisher jedes Jahr Wachstumsraten von mehr als 100 %”, teilen die Hauptstädter mit.
Mit dem frischen Kapital will das Returbo-Team, zu dem mehr als 40 Mitarbeiter gehören, “den Ausbau der IT-Infrastruktur, sowie Investitionen in Vertriebsmaßnahmen” vornehmen. Die Arbeit für die Returbo-Macher fängt damit aber erst an, immerhin wollen sie ihren Umsatz bis 2019 auf über 30 Millionen Euro erhöhen.
Hausbesuch bei Returbo
ds-Haus- und Hoffotograf Andreas Lukoschek durfte sich 2013 bei Returbo einmal ganz genau umsehen. Einige Eindrücke gibt es in unserer Fotogalerie.