Von Alexander
Mittwoch, 15. Juli 2015

Shopwings packt schon wieder ein – in Deutschland

Shopwings streicht in Deutschland die Segel. Stattdessen sucht das Start-up aus dem Hause Rocket Internet sein Heil in Australien und Südostasien. In Deutschland hat Rocket Internet damit eine Foodschlacht schon verloren - noch bevor sie überhaupt angefangen hat.

Das samwersche ShopWings, immerhin mit rund 30 Millionen Euro bewertet, ist ein Rohrkrepierer – zumindest in Deutschland. Nach einem Bericht von Gründerszene “plant Shopwings seinen deutschen Shop in den kommenden Tagen zu schließen”. Rocket Internet, dessen Aktienkurs gestern abstürzte, bestätigte die Pläne bisher nicht. Aus dem Inkubator heißt es aber, dass es bei Shopwings kein weiteres Wachstum in Deutschland geben werde. Das Einkaufs-Start-up, das vor allem teuer ist, sucht nun sein Heil in Australien und Südostasien. Als Gründe für das Aus nennt das Magazin Capital “kostenträchtige Auflagen für Verbraucherinformationen und die mangelnde Kooperation mit dem Einzelhandel”.

“Wir sind davon überzeugt, dass Menschen nach modernen Lösungen suchen, um ihre Freizeit für die Dinge nutzen zu können, die ihnen wirklich wichtig sind”, sagte Shopwings-Macher Florian Jaeger im November gegenüber deutsche-startups.de. Shopwings wollte Onlinern deswegen das Einkaufen bei Aldi, Edeka und Co. abnehmen. Noch auf den Omnichannel Days vor wenigen Wochen versprühte das Unternehmen Aufbruchstimmung. Der durchschnittliche Einkaufswert pro Bestellung lag damals laut Präsentation bei 55 Euro. Wobei 35 Produkte in den Warenkorb wanderten.

Es wird somit unruhig bei Shopwings. Wobei es zuletzt schon unruhig war, immerhin zog das Start-up von München nach Berlin und die Mitgründer Florian Jaeger und Christoph Harsch traten ab. Nun muss das Unternehmen, das in Berlin massiv Werbung für seinen Service machte, im fernen Osten beweisen, dass das Modell funktioniert. In Deutschland hat Rocket Internet damit eine Foodschlacht schon verloren. Wohl auch, weil Shopwings laut Capital-Bericht die Einzelhandelsketten dazu bewegen wollte, “für den über die Plattform zusätzlich generierten Umsatz eine Art Marktplatzgebühr zu zahlen. Doch darauf ließen sich die Ketten bisslang nicht ein”. Shopwings wollte aber auch mit anderen Maßnahmen Geld verdienen. Passend zum Thema: “So will Shopwings in Zukunft so richtig Geld verdienen

Foto: Vintage metal closed sign on shop door with nature background. (Sorry we’re closed) from Shutterstock