Ein IPO ist viel Arbeit, viele Finanzierungsrunden aber auch
Anfang Mai ging windeln.de an die Börse und sammelte so rund 211 Millionen Euro ein – siehe “windeln.de geht direkt zum Start in die Knie“. Zuvor sammelte der junge E-Commerce-Anbieter in mehreren Finanzierungsrunden 45 Millionen Euro, 15 Millionen Euro, weitere 15 Millionen Euro, einen “hohen einstelligen Millionenbetrag” und noch einen siebenstelligen Betrag ein. Viel Arbeit für das Gründerteam. Diesen enormen Aufwand nennt Konstantin Urban, Mitgründer des Unternehmens, nun auch als wichtigen Grund für den Gang aufs Parkett.
“Wir wollen Windeln.de nach Europa bringen, denn unser Geschäft gibt es da so noch nicht. Dafür braucht man Geld. Das kann man mit Finanzierungsrunden einsammeln, die aber sehr viel Zeit kosten”, sagt Urban im Interview mit Gründerszene. Dann verweist er noch einmal auf den großen Aufwand der Kapitalbeschaffung über Finanzierungsrunden: “Seit unserer Gründung haben wir pro Jahr eine Runde gemacht und das hat jedes Mal um die vier Monate Vorbereitung in Anspruch genommen, bis die Verträge mit den Investoren unterzeichnet waren. Mit dem IPO hatten wir nun ein Mal sehr viel Arbeit – aber jetzt ist auch erst einmal Ruhe.”
Als weitere wichtige Gründe nennt Urban “den professionellen Aufsichtsrat, den man jetzt habe und Aktie als neue Währung, mit der man Anteile abgeben und Geld einnehmen könne”. Klingt somit alles sehr pragmatisch. Statt mehrere Jahre Arbeitskraft zu investieren, um immer wieder neues Geld bei Investoren einzusammeln, einmal ackern und eine große Summe einsammeln. Wobei es auch Nachteile gibt: Etwa wenn der Aktienkurs sinkt, obwohl windeln.de alle Unternehmensziele erreicht hat.
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