Von Christina Cassala
Dienstag, 30. Juni 2015

Im Spionage-Zeitalter ist ein deutsches Produkt gerne gesehen”

Wer große Dateien versendet, kann sich nicht mehr sicher sein, ob diese gesichert sind. Daher gründete Sven Mielke Dateisenden, ein Start-up, welches den Versand der Dateien sichern will. Im Gründer-Kurzinterview spricht er über die Big Player im Marktumfeld, Kristallkugeln und Klasse statt Masse.

Wer große E-Mail-Dateien versendet, kann sich nicht mehr sicher sein, ob diese ausreichend gesichert sind. Daher gründete Sven Mielke Dateisenden, ein Start-up, welches den Versand der Dateien durch Geo-Location, Timing oder dem Wahl der Empfängersprache sichern und gewährleisten will. Im Gründer-Kurzinterview spricht er über die Big Player im Marktumfeld, Kristallkugeln und Klasse statt Masse.

Welche Idee steckt hinter Ihrem Start-up?
Mit Dateisenden haben wir ein Produkt „Made in Germany“ rausgebracht, mit dem ganz einfach und sicher kleine und große Datenmengen von A nach B versendet werden können. Der Bedarf steigt von Jahr zu Jahr und immer ausländische Dienste zu nutzen bei denen man nicht weiß, wer sich wirklich hinter der Unternehmung befindet, ist für viele User immer ein schwieriges Unterfangen. Im Zeitalter von NSA-Spionage-Themen ist ein deutsches Produkt immer häufiger gerne gesehen.

Wie sehr bzw. in welchen Punkten hat sich ihr Konzept von der ersten Idee bis zur Gründung verändert?
Um ehrlich zu sein ist die Idee aus einem Mutterprodukt entstanden, an dem wir lange gearbeitet haben: Mytransfer.Center. Wir schufen eine visuell ansprechende und einfach zu bedienende Cloud-Lösung, mussten jedoch feststellen, dass das Produkt schwieriger zu vermarkten ist, als die abgekoppelte Grundfunktionalität „Datenversand“, die letztendlich zu unserem Produkt Dateisenden wurde. Im Zuge der Weiterentwicklung sind dann immer mehr Ideen im Team entstanden, die wir mit einfließen lassen haben, um das Produkt in der Summe der Funktionalitäten einzigartig zu gestalten.

Wer sind Ihre Mitbewerber und wie grenzen Sie sich von ihnen ab?
Wir bewegen uns natürlich in einem Marktumfeld, das von Big Playern wie Dropbox, Wetransfer und weiteren dominiert wird. Was uns jedoch einzigartig macht, ist das angebotene Bündel an Funktionen insbesondere mit Fokus auf den sicheren Datenversand und unsere Unique Advertising Proposition „Made in Germany“.

Was ist der entscheidendste Faktor, damit Ihr Start-up den Durchbruch schafft?
Wir haben festgestellt, dass aktuell vorwiegend Unternehmen unseren Dienst nutzen. Aus diesem Grund haben wir letztlich erst unsere Business-Pakete in das Angebotsportfolio aufgenommen. Ziel ist es, durch diese Pakete die Traffic-Kosten der Sever aufzufangen und dem Privatnutzer stetig mehr kostenfreie Datenversandgrößen anzubieten.

Wie wollen Sie Geld verdienen und wann schreiben sie schwarze Zahlen?
Wir verdienen bereits Geld, da unser Service seit einigen Monaten schon genutzt wird. Die Kosten überwiegen natürlich noch aber es ist ein Trend zu erkennen, der uns womöglich schon Ende des Jahres mit unserem Team über die Gewinnschwelle bringen kann. Es ist jedoch stetig ein Blick in die Kristallkugel.

Welche Märkte wollen Sie mittel- und langfristig erobern?
Da unser Produkt in nahezu jedem Land funktioniert, möchten wir selbstverständlich international arbeiten. Wir haben die Seite bereits in einige Sprachen übersetzen lassen. Was uns jedoch am Herzen liegt, ist der stetige und direkte Support, den jeder Kunde bekommt. Solange wir aber keine Mitarbeiter haben, die die jeweilige Landessprache im zu bearbeitenden Markt beherrschen, werden wir keinen Fokus auf eine globale Ausweitung haben. Uns ist es wichtiger einen Premiumservice für ausgewählte Ländern anzubieten und unserem Motto „Klasse statt Masse“ treu zu bleiben.

Welche Meilensteine wollen Sie in den kommenden zwölf Monaten auf jeden Fall erreichen?
Dem Break-Even entgegenzustürmen, unseren Support-Service weiter ausbauen und einfach so weitermachen wie gehabt! Es macht Spaß und wir sind ein tolles Team!

Im Fokus: Weitere Interviews mit jungen Gründern gibt es im Special Gründerinterviews

Zur Person:
Sven Mielke beschäftigt sich seit Kindertagen mit dem Programmieren. Er absolvierte zunächst eine Ausbildung zum Lageristen, ehe er einen eigenen IT-Fachhandel eröffnete und von dort aus diverse Webportale entwickelte, darunter netload, welches er 2014 verkaufte. Die netcom Media Solutions die dateisenden.de betreibt, gründete er im Jahr 2012.