Von Alexander
Mittwoch, 17. Juni 2015

“Das Geschäftsmodell von Helpling funktioniert”

Bis Ende dieses Jahres will das Berliner Start-up Helpling, gehört zu Rocket Internet, allein in Deutschland 10 Millionen Euro investieren. Die enorme Summe, die sich schon alleine PR-technisch gut anhört, soll in die Weiterentwicklung des Produktes fließen, den Ausbau des Kundenservices und ins Marketing.

Das Berliner Start-up Helpling ist so etwas wie ein Musterbeispiel, wie die Firmenschmiede Rocket Internet ein Start-ups hochzieht. Am 29. März des vergangenen Jahres ging die Vermittlungsplattform für Reinigungskräfte an den Start. Inzwischen ist das Start-up in 12 Ländern aktiv, beschäftigt 300 Mitarbeiter, vermittelte bereits 150.000 Haushalten eine Putzhilfe und sammelte nebenbei noch rund 60 Millionen Euro Risikokapital ein.

“Atemberaubend” nennt Helpling-Mitgründer Benedikt Franke diese Entwicklung. Nun geht Franke aber ganz leicht vom Gas, ohne allerdings von der Überholspur runter zufahren. In den kommenden Monaten will er nicht unbedingt in 12 weiter Länder expandieren, sondern dort expandieren, wo es passe. Stattdessen will er Helpling in den vorhandenen Märkten, die sich alle im “Rahmen der Erwartungen” liegen, “sauber voranbringen sowie weiterentwickeln” und “zum Synomym für haushaltsnahe Dienstleistungen machen”. “Das Geschäftsmodell von Helpling funktioniert”, sagt er selbstbewusst.

Auch ohne weitere Investitionen sei Helpling nun so aufgestellt, dass der Weg Richtung Profitabilität möglich sei. Gleichzeitig gibt Franke sich aber auch aggressiv, wie es sich für ein Rocket-Start-up gehört. Allein in Deutschland nimmt der Wahl-Berliner nun bis zum Jahresende 10 Millionen Euro in die Hand. Die enorme Summe, die sich schon alleine PR-technisch gut anhört, soll in die Weiterentwicklung des Produktes fließen, den Ausbau des Kundenservices und ins Marketing.

Gerade in Sachen Marketing ist Helpling in Deutschland schon jetzt in ganz großem Stil unterwegs. Die Torstraße in Berlin etwa ist kilometerlang mit Plakaten des Start-ups zugepflastert – siehe auch “Und plötzlich plakatiert Rocket Internet die ganze Stadt zu“. Diesen Weg will das samwersche Unternehmen weitergehen. Vor allem, weil die Zahlen stimmen. Franke berichtet von regionalen Trafficszuwächsen und einem gestiegenen Suchvolumen rund um die Marke Helpling. In Sachen Kundenservice hat Franke die Losung ausgegeben, dass Anfragen innerhalb von 30 Sekunden angenommen werden sollen. Dafür investiert er in die Verbesserung des Produkts (damit weniger Anrufe eingehen) und baut die Mannschaft weiter aus, die diese ganzen Anfragen abarbeitet. Gleichzeitig investiert Helpling in den Ausbau des Führungsteams: Der ehemalige BCG-Berater Till Schmid heuert als Chief Marketing Officer und Sebastian Nepote als Chief Technical Officer an.

Zu guter Letzt drängt Helpling noch in neue Segmente. Ganz frisch ist das Engagement in Richtung “Entlastung für pflegende Angehörige”. Helpling unterstützt Kunden dabei, kostenlose Haushaltshilfe zu bekommen. Das Unternehmen prüft die Anträge der Kunden und übernimmt zudem die Abstimmung und Abrechnung mit den Pflegekassen. Sicherlich ein lohnenswertes Engagement, denn der Markt dafür dürfte groß sein.

Hausbesuch bei Helpling

Wir stöbern einmal mehr durch ein schickes Start-up-Büro. Diesmal durften wir uns intensiv bei Helpling umsehen. Zu entdecken gibt es dabei viele grüne T-Shirts, gelbe Hirschgeweihe und wilde Kuckucksuhren. Viel Spaß beim Stöbern durch diese Bürowelt.