CloudBoxx kennt keine Funklöcher in Tiefgaragen
Bring your own Device! Dieser Trend gilt nun auch für die Carsharing-Branche: Das Netphener Unternehmen INVERS mit seiner smartphone-basierten CloudBoxx auf lange Sicht Chipkarten oder ins Fahrzeug integrierte Bedienterminals überflüssig machen.
Lösung in AlwaysOn-Architektur
Die CloudBoxx besteht in einer AlwaysOn-Architektur besteht aus einer InCar-Lösung, einer Cloud-API und verschiedenen Kommunikationstools für die effiziente Interaktion zwischen Smartphone, Fahrzeug und der INVERS-Cloud. Die Lösung nutzt GSM und Bluetooth als Wege für die Live-Kommunikation zwischen Server, App und Fahrzeug. So kann der Nutzer auch ohne Handyempfang und unabhängig vom Standort des Fahrzeugs einen Carsharing-Prozess starten oder beenden – also sogar in den berühmt-berüchtigten Funklöchern in Tiefgaragen. Die Lösung kann ich mehr als 150 Fahrzeugmodelle einfach eingebaut werden und stellt umfangreich Fahrzeugdaten bereit.
Die Carsharing-Kunden können mit dieser Technologie zukünftig ohne Schlüssel auf ein Fahrzeug zurückgreifen – sie brauchen nichts weiter als das Auto und ihr Handy als Zugangsmedium – eine echte Erleichterung! Auf der Website des Unternehmens gibt’s einen detailreichen Erklärungsfilm auf Englisch.
Unkomplizierte Anbindung an bestehende Systeme und viele Funktionen
Mit einer Cloud-API soll die unkomplizierte Anbindung zum Beispiel an die Vermietersoftware, an Websites oder auch an spezielle Apps ermöglicht werden – für Entwickler, die eine eigene Lösung planen, stellt INVERS ein Entwicklungs-Kit bereit. So können eigene Ideen und individuelle Nutzererlebnisse schnell umgesetzt werden.
Mit der FleetControl ist die zentrale Verwaltung von Fahrzeug- und Nutzungsdaten zentral angelegt: In Echtzeit ermöglicht das Tool einen detailreichen Blick auf die gesamte Flotte. So kann zum Beispiel der Status einzelner Fahrzeuge überprüft werden und es gibt viele Reporting- und Devicemanagement-Funktionen, die den Unternehmen die transparente und effiziente Steuerung des Carsharings ermöglichen sollten. Und auch an die Cloud-Skeptiker wurde gedacht: Die CloudBoxx wird ausschließlich in zertifizierten, redundanten Rechenzentren in Deutschland gehostet.
Die notwendige Hard- und Software wurde vom INVERS-Team selbst entwickelt, nach den für die Branche so wichtigen Automotive-Standards zertifiziert und sogar in Deutschland hergestellt. Derzeit wird die Betaversion anhand verschiedener Pilotprojekte getestet, ein fließender Übergang in den regulären Betrieb ist geplant. Die CloudBoxx ist in ca. 35 verschiedenen Sprachen erhältlich.
Die Monetarisierung erfolgt über drei Preismodelle: ein Kaufmodell und zwei verschiedene Mietmodelle, die sich jeweils in den Anschaffungskosten und den monatlichen Gebühren unterscheiden.
Ein Unternehmen mit spannender Übernahme-Geschichte
INVERS wurde in den 1990er Jahren vom Elektroingenieur Uwe Latsch gegründet, der das Unternehmen auch bis 2012 leitete – heute ist er technischer Geschäftsführer. Inhaber und Gesellschafter ist der 33-jährige Volkswirt Alexander Kirn. Die ganze, spannende Geschichte rund um diese Unternehmensnachfolge habe ich im Archiv des Wirtschaftsmagazins brandeins gefunden – ein Blick dort hinein lohnt sich!