Auch für kleinere Unternehmen
Fleetize erfasst GPS-Standort- und Sensordaten
Der Nutzen einer solchen GPS-basierten Lösung ergibt sich quasi von selbst, denn Fleetize kann vielfältig eingesetzt werden – von der Fahrzeugnutzungs-Analyse über die elektronischen Fahrtenbücher und die Fahrzeugortung bis hin zur Einsatzplanung und für den Zeitnachweis. Fleetize (von Fleet, englisch für Flotte, gesprochen [flie:teis]) möchte laufende Kosten reduzieren und präventiv gegen Missbrauch wirken.
Einbau ganz ohne Werkstattbesuch
Die Handhabung ist einfach: Der Nutzer richtet sich über den kostenfreien Benutzerzugang seine Fleetize-Geräte ein (z. B. den Fleetize-CarTracker, ein Smartphone, einen Laptop oder einen CarPC) – schon kann er über das Dashboard der Web-Applikation auf die Sensordaten und den jeweiligen Standort seiner Fleetize-Geräte zugreifen. Fleetize ermöglicht nun die Ortung und Routenverfolgung aller aktiven Geräte, die eine dauerhafte Verbindung zu den Fleetize-Servern haben. Hier unterscheidet sich Fleetize von passiven Bluetooth- oder SMS-Trackern, die nur auf Anfrage ihren Status senden.
Die speziellen Fleetize-CarTracker können in fast alle Fahrzeuge ab Bj. 2001 durch einfaches Anstecken an die genormte OBD2-Schnittstelle in Betrieb genommen werden, ein Werkstattbesuch ist nicht notwendig. Die kleinen Ortungseinheiten kommunizieren mit dem Steuergerät des Fahrzeugs und ermitteln Informationen wie die Geschwindigkeit, den Verbrauch oder den Fehlerspeicherstatus. Außerdem sind die Geräte durch einen internen Sabotage-Schutz gegen die unerlaubte Entfernung geschützt. Die für den deutschen und europäischen Markt nötigen Zulassungen sind alle vorhanden – ein zäher Kampf, denn es galt, zahlreiche Auflagen und Vorschriften zu erfüllen. Doch nun können Fleetize-Geräte gesetzeskonform in Pkws und in Lkws eingesetzt werden.
Geeignet für kleine und mittelständische Unternehmen
Die Kosten für diese Plug- & Play-Lösung sind überschaubar – so ist Fleetize auch für kleinere Unternehmen erschwinglich. In den Tarifen ist alles integriert, was für die Nutzung von Fleetize notwendig ist: Der Anwender muss sich nicht um das Endgerät, eine zweie SIM-Karte oder die Gerätekonfiguration kümmern. Die B2B-Tarife liegen pro Monat pro Fahrzeug zwischen 9,95 Euro für die einfache Überwachung von beweglichen Objekten bis zu 49,95 Euro für die große Businessversion mit allen Features und Vor-Ort-Service. Die Miete für den Tracker und die SIM-Karte ist in jedem Tarif inbegriffen.
Derzeit entwickelt das Team noch native Apps für Android und iPhone, die auf Wunsch nicht nur zur Ortung der Fahrzeuge genutzt werden können, sondern auch selbst als Ortungseinheit arbeiten. Fleetize gibt es bisher nur in Deutsch, doch die Plattform basiert auf einer Sprach-Bibliothek, die einfach ausgetauscht werden kann – so können weitere Sprachen schnell nachgezogen werden. Außerdem wird derzeit noch an Algorithmen gearbeitet, die individuelle Vorschläge unterbreiten sollen, wie zum Beispiel das Fahrverhalten verbessert oder die Fahrzeugkosten insgesamt gesenkt werden können. Und es gibt erste Ideen, mobile Lösungen für die Personen- oder Tierortung ins Programm zu nehmen.
Ein Gründer mit finanzstarken Freunden
Hinter Fleetize steckt Gueven Oektem (31, Software-Entwickler): Gueven entwickelte die erste deutsche CarPC-Frontend-Software „CES4“ und war freiberuflich als Software-Entwickler für Prototypen und Messefahrzeuge in der Automobilbranche tätig. Dort bekam er viel mit von den Problemen, die den Unternehmen zum Beispiel durch nicht ordnungsgemäß geführte Fahrtenbücher entstehen. Eine Marktanalyse zeigte, dass es bis dato nur hochpreisige Lösungen gab, die für die angestrebten Kundengruppen kein optimales Kosten-/Nutzenverhältnis boten.
Fleetize hat keine Investoren, sondern wurde ausschließlich über Bootstrapping finanziert – der erste Prototyp kam nur zustande, weil Gueven sein Motorrad verkauft und sein Erspartes für die geplante Eigentumswohnung investiert hat. Außerdem konnte er kompetente Menschen aus seinem privaten Umfeld von seiner Idee überzeugen – mittlerweile gibt es bei Fleetize sogar ein kleines Werbebudget, und das Unternehmen wird erste, kleine Gehälter auszahlen.
Toll finde ich, dass das Fleetize-Team anderen Projekten oder Start-ups, die ihren Schwerpunkt im Thema „Ortung“ haben, die Nutzung der Fleetize-Infrastruktur als Grundlage für eigene Lösungen anbietet: Das Unternehmen stellt gerne eine API zur Verfügung. Nicht so toll finde ich, dass es mit Sicherheit bald erste Versicherungen geben wird, die den Einbau einer solchen Lösung von den Versicherungsnehmern verlangen werden. Und auch die Personenortung sehe ich ziemlich zwiespältig – schließlich ist die Datenspur, die wir alle jeden Tag im Internet, mit unserem Smartphone oder unseren Plastik-Bezahlkarten hinterlassen, schon riesig genug … aber dafür kann das Unternehmen ja nichts ;-)