Schneller Abgang

Bei Bauer Venture geht es ohne Thomas Preuß weiter

EXKLUSIV Wenige Monate nach dem Start von Bauer Venture Partners, in dessem Topf 100 Millionen sind, ist Aushängeschild Thomas Preuß nicht mehr an Bord des Kapitalgeber, der zum Hamburger Medienriesen Bauer gehört. Bauer Venture investierte bisher in die Shops Contorion und navabi.
Bei Bauer Venture geht es ohne Thomas Preuß weiter
Freitag, 29. Mai 2015VonAlexander

Erst im Sommer des vergangenen Jahres trat Bauer Venture Partners unter der Führung von Thomas Preuß (ehemals Neuhaus Partners) an, um 100 Millionen Euro in Start-ups zu investieren. “Wir möchten helfen, die Unternehmen gemeinsam mit den Gründern aufzubauen und bis zu einem erfolgreichen Exit weiterzuentwickeln“, sagte Preuß damals – siehe “So investiert Bauer Venture 100 Millionen in Start-ups“.

Seitdem investierte der Kapitalgeber des Medienriesen Bauer in den Werkzeugshop Contorion und den Übergrößenladen navabi. Zuletzt berichtete Preuß auf dem Unternehmertag 2015 im März groß über seine Pläne bei Bauer Venture Partners – siehe “Wir nennen es Founder-friendly Venture Capital Fund“.

Und nun, wenige Wochen später, ist Preuß nicht mehr in Amt und Würden bei Bauer Venture Partners. Bereits Mitte Mai ist Preuß als Geschäftsführer von Bauer Venture Partners ausgeschieden. Der Kapitalgeber wird nun laut Impressum von Iskender Dirik (seit Anfang des Jahres bei Bauer Venture Partners) und Sven-Olof Reimers (Geschäftsleitung Bauer Media Group) geführt. Warum sich Preuß und Bauer so schnell auseinander gelebt haben, ist bisher nicht bekannt.

Der Hamburger Flurfunk berichtet von einer gewissen Lustlosigkeit seitens Bauer in junge Start-ups zu investieren. Stattdessen sehe das Medienhaus seine Zukunft in der Übernahme von gestandenen Unternehmen. Was das Medienhaus gegenüber deutsche-startups.de verneint. Der Fokus von Bauer Venture Partners werde nicht geändert, teilt man mit. Was auch merkwürdig wäre, denn ein Familienunternehmen wie Bauer will nicht mal eben 100 Millionen in Start-ups und dann wieder kurz darauf nicht mehr. Wahrscheinlicher erscheint es, dass es auf persönlicher Ebene zwischen Preuß und den Bauer-Managern nicht funktioniert hat und man deswegen voneinander getrennt hat. Es ist auch nicht immer so einfach, wenn man von außen in eine festgefahrene Welt kommt und die Geschwindigkeit der Start-up-Welt verinnerlicht hat. Nun geht es hoffentlich bald wieder geordnet weiter bei Bauer Venture.

Foto: Cutting staff and employee job reduction concept from Shutterstock

Alexander

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.