Schneller Abgang
Bei Bauer Venture geht es ohne Thomas Preuß weiter
Erst im Sommer des vergangenen Jahres trat Bauer Venture Partners unter der Führung von Thomas Preuß (ehemals Neuhaus Partners) an, um 100 Millionen Euro in Start-ups zu investieren. “Wir möchten helfen, die Unternehmen gemeinsam mit den Gründern aufzubauen und bis zu einem erfolgreichen Exit weiterzuentwickeln“, sagte Preuß damals – siehe “So investiert Bauer Venture 100 Millionen in Start-ups“.
Seitdem investierte der Kapitalgeber des Medienriesen Bauer in den Werkzeugshop Contorion und den Übergrößenladen navabi. Zuletzt berichtete Preuß auf dem Unternehmertag 2015 im März groß über seine Pläne bei Bauer Venture Partners – siehe “Wir nennen es Founder-friendly Venture Capital Fund“.
Und nun, wenige Wochen später, ist Preuß nicht mehr in Amt und Würden bei Bauer Venture Partners. Bereits Mitte Mai ist Preuß als Geschäftsführer von Bauer Venture Partners ausgeschieden. Der Kapitalgeber wird nun laut Impressum von Iskender Dirik (seit Anfang des Jahres bei Bauer Venture Partners) und Sven-Olof Reimers (Geschäftsleitung Bauer Media Group) geführt. Warum sich Preuß und Bauer so schnell auseinander gelebt haben, ist bisher nicht bekannt.
Der Hamburger Flurfunk berichtet von einer gewissen Lustlosigkeit seitens Bauer in junge Start-ups zu investieren. Stattdessen sehe das Medienhaus seine Zukunft in der Übernahme von gestandenen Unternehmen. Was das Medienhaus gegenüber deutsche-startups.de verneint. Der Fokus von Bauer Venture Partners werde nicht geändert, teilt man mit. Was auch merkwürdig wäre, denn ein Familienunternehmen wie Bauer will nicht mal eben 100 Millionen in Start-ups und dann wieder kurz darauf nicht mehr. Wahrscheinlicher erscheint es, dass es auf persönlicher Ebene zwischen Preuß und den Bauer-Managern nicht funktioniert hat und man deswegen voneinander getrennt hat. Es ist auch nicht immer so einfach, wenn man von außen in eine festgefahrene Welt kommt und die Geschwindigkeit der Start-up-Welt verinnerlicht hat. Nun geht es hoffentlich bald wieder geordnet weiter bei Bauer Venture.