5 Tipps, wie man so richtig heldenhaft präsentiert
Licht aus, Spotlight an! Doch nicht für jeden ist es eine schöne Vorstellung eine wichtige Präsentation vor Kunden, Investoren oder Kooperationspartnern halten zu dürfen. Viele erkennen sich sogar während ihrer Präsentation selbst kaum wieder: Gerade war man noch locker und aufgeschlossen, plötzlich fühlt man sich nicht nur unsicher (was bei einer gewissen Nervosität ja vollkommen normal ist), sondern wirkt auch noch spröde, energielos oder seltsam unnahbar. Der Grund: Um ihren Auftritt möglichst ungefährlich über die Bühne zu kriegen, ziehen sich die meisten Menschen in eine sogenannte Präsentations-Komfortzone zurück. Das kann zwar immer noch zu soliden Präsentationen führen, doch die Funken echter Begeisterung springen so leider nicht über.
Wer das – z. B. in seiner nächsten Pitch-Präsentation – ändern will, muss also den Mut haben, heldenhaft aus der eigenen Komfortzone herauszutreten und sollte zudem noch folgende Tipps und Tricks beachten.
Tipp #1: Die ersten Sekunden entscheiden
Zu Beginn einer Präsentation – und das ist meist vor den ersten Worten – wirkt man bereits auf das Publikum. Die Zuhörer erachten es als souverän und selbstbewusst, wenn man bereits vor dem ersten Satz eine aufrechte Haltung mit Körperspannung zeigt, freundlich dreinschaut und vor allem Blickkontakt aufnimmt und hält. Die ersten Sätze und die Begrüßung müssen sitzen. Besonderer Tipp: Immer etwas lauter und energetischer als gewohnt einsteigen. Wer energetisch schwach und öde startet, verliert schon in den ersten Sekunden viele Zuhörer und prägt deren Bild von den kommenden Minuten nachhaltig.
Tipp #2: Bitte kein 0815-Intro
„Hallo, mein Name ist xy, schön dass Sie so zahlreich erschienen sind …“ – dieses Intro deutet nicht gerade auf einen spannenden oder gar kreativen Vortrag oder Präsentatoren hin. Ihr habt ein kreatives, außergwöhnliches Produkt, ein innovatives Team und ein geniales Konzept? Dann steigt bitte auch so in eure Präsentation ein und bleibt dabei – zeigt euch unkonventionell so weit es geht. Direkteinstiege mit Videos, akustischen Effekten, persönlichen Anekdoten und Erlebnisse, eine interaktive Abfrage oder Aufgabe in Richtung Publikum etc. wirken so viel anziehender und bewirken, dass eure Zuhörer euch – von Beginn an – an den Lippen kleben. Tipp: Alle zehn Minuten solltet ihr den Zuhörer etwas „Neues“ bieten, damit sie dran bleiben.
Tipp #3: Powerpoint ist euer „Sklave“ – nicht umgekehrt
Powerpoint ist euer visuelles Hilfsmittel, nicht euer persönlicher Notizzettel!
Daher gilt: Auf den Slides so gut es geht Text reduzieren und fokussieren, die detaillierte Prosa und auch weiterführende Bullet-Points gehört heutzutage ins Handout. Die Präsentations-Slides solltet ihr ganz klar und möglichst simpel halten, es gilt die Faustregel: Immer nur eine Botschaft pro Folie. Besonders schön wirkt es, hier und da Highlights zu setzen. Stellt eure wichtigsten Kernbotschaften auf ein „Podest“, indem ihr nur ein Wort, ein Satz oder eine einzige Zahl pro Folie zeigt. Macht euch ganz klar: Wenn es wirklich um eure Slides ginge und was darauf steht, könntet ihr sie auch an alle verteilen und euren Text vorlesen. Aber es geht vor allem um euch! Ihr verkauft eure Ideen – eure Slides tun das nicht für euch.
#4 Emotionen sind ansteckend
Euer Ziel ist es, während der Präsentation Begeisterung für eure Idee auszulösen? Dann seid selbst begeistert! Ihr wollt Betroffenheit über einen Missstand erzeugen? Dann zeigt euch betroffen. Ihr möchtet, dass euer Publikum sich über ein Problem ärgert, das ihr wahrscheinlich lösen könnt – dann ärgert euch selbst. Wer überhaupt keine Regung zeigt, wirkt nicht kongruent, d. h. stimmig in dem was er sagt und dem, was sein Körper und seine Mimik zeigt. Und das wiederum wirkt wenig überzeugend. Emotionen sind ansteckend und übertragen sich. Nutzt dieses Wissen auch bei euren Präsentationen und seid euch bei jedem Abschnitt eurer Präsentationen darüber im Klaren, welche Emotion ihr bei euren Zuhörern auslösen wollt. Und wie ihr diese – verbal und v. a. nonverbal – selbst ausdrücken könnt.
#5 Spiel mit Nähe und Distanz
Früher gab es „Abzüge in der B-Note“, wenn man sich beim Präsentieren viel bewegt hat. Heute ist das ganz anders, nicht zuletzt aufgrund US-amerikanischer Vorbilder. Horizontales Hin- und Herbewegen (genannt „tigern“) ist jedoch tatsächlich nicht immer die beste Wahl. Das Richtige Maß an Bewegung ist wichtig. Welches gut zu euch passt, verraten zum Beispiel Trainings mit Videoanalyse. Wer in einer Präsentation selbstsicher wirken möchte, sollte sich aber ohnehin mehr der vertikalen Bewegung widmen. Also immer wieder „ran“ ans Publikum, kleine oder größere Schritte auf es zu machen, ihm buchstäblich näher kommen – das wirkt nicht nur nahbar, sondern auch sourverän. Tipp: Gerade dann, wenn es kritisch wird, oder Rückfragen kommen, die man nicht beantworten kann, nähert euch körperlich dem Fragenden und weicht keinesfalls zurück! So signalisiert ihr Selbstvertrauen – selbst wenn ihr passen müsst.
Passend zum Thema: “Erfolgreich pitchen und präsentieren – 23 spannende Wissensressourcen, um mitreißend zu präsentieren” und “Pitch it, baby: Mit Lampenfieber zum Millionär“.
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